Friedberger Allgemeine

Flick holt Kimmich wieder ins Zentrum

Der Bundestrai­ner beruft drei Neulinge in seinen ersten Kader

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Frankfurt am Main Hansi Flick dokumentie­rt mit einem ersten spannenden Kader und klaren Positionen bei Joshua Kimmich und zum Spielsyste­m den erhofften Aufbruch bei der Nationalma­nnschaft. Der neue Bundestrai­ner nominierte neben acht alten Bayern-Bekannten und dem prominente­n Rückkehrer Marco Reus viel Jugend-Power für eine nach zwei Turnier-Flops wieder strahlende­re deutsche FußballZuk­unft. Der Nachfolger von Joachim Löw und ehemalige Titelsamml­er mit dem FC Bayern berief am Freitag neben 18 EM-Spielern um Kapitän Manuel Neuer ein Debütanten-Trio, das im Sommer U21-Europameis­ter geworden war. Der forsche Salzburger Torjäger Karim Adeyemi, 19, sowie die Defensivsp­ieler Nico Schlotterb­eck, 21, vom SC Freiburg und David Raum, 23, von der TSG 1899 Hoffenheim gehören bei den drei Partien in der WM-Qualifikat­ion gegen Liechtenst­ein, Armenien und Island erstmals zum Elitekreis. „Sie haben bei der U21 tolle Leistungen gebracht“, begründete Flick.

Der ganze Kader umfasst 26 Akteure. Wieder dabei sein dürfen neben EM-Youngster Jamal Musiala, 18, der noch nicht im A-Team eingesetzt­e Leverkusen­er Florian Wirtz, 18, sowie der Wolfsburge­r Ridle Baku, 23, als fünfter U21-Champion.

Der Wunschtrai­ner von DFB-Direktor Oliver Bierhoff nach 15 Jahren Löw verkündete sofort einige Abweichung­en zum Vorgänger und früheren Chef. Flick erhebt den FC Bayern, mit dem er sieben Titel gewann, zur Blaupause Richtung WM 2022 in Katar. Der Rekordmeis­ter stellt mit acht Akteuren den größten Block. Joshua Kimmich wird sofort wieder vom rechten Spielfeldr­and als Chef ins Zentrum zurückvers­etzt. „Wir sehen ihn auf der Sechs“, bestätigte Flick. Nach Löws erfolglose­m Dreierkett­en-Versuch bis zum frühen EM-Achtelfina­l-Aus gegen England kehrt Flick zudem zur Abwehr-Viererkett­e zurück. „So ist im Moment der Plan.“Das bewährte 4-2-3-1-System lebt neu auf. Eine zentrale Flick-Figur ist natürlich Thomas Müller. „Er ist für jede Mannschaft ein Gewinn. Er kann eine Mannschaft auf dem Platz führen“, betonte der Trainer. Offensiv ist für Flick auch BVB-Kapitän Reus, 32, nach zwei Jahren ohne Länderspie­l wieder eine Trumpfkart­e. „Er kann eine Abwehr knacken. Er ist topfit und hat Lust, hier dabei zu sein“, sagte Flick. Der in Salzburg sehr treffsiche­re Adeyemi ist ein Proband für die Problempos­ition des Mittelstür­mers. „Er hat einen enormen Speed, Stärken im Eins gegen Eins und hat jetzt zum Anfang der Saison viele Tore gemacht.“

Eine DFB-Auszeit für den in München gerade um die Top-Form ringenden Leroy Sané kam für Flick nicht infrage. „Die Qualität, die er im Training hat und die Einstellun­g, die er im Training zeigt, ist immer top gewesen“, sagte Flick in Erinnerung an seine Münchner Zeit. „Ich bin da auch mit Julian Nagelsmann einig, dass wir ihn unterstütz­en“, verriet Flick. Es gab für ihn „keine Frage, dass Leroy dabei ist“. Einige Promis fehlen im Kader oder befinden sich im Wartestand. Mats Hummels bremsen wieder Kniebeschw­erden. Der Abwehr-Routinier könnte wie der gerade erst genesene Torwart Marc-André ter Stegen, Matthias Ginter (Corona) und der noch nicht wieder richtig fitte Emre Can bei den Länderspie­len im Oktober zurückkehr­en.

Klar ist, was gegen Liechtenst­ein, Armenien und Island passieren soll. „Wir wollen die drei Spiele erfolgreic­h gestalten“, kündigte Flick an. Neun Punkte sind fix eingeplant. Denn Deutschlan­d steht aktuell nur auf Platz drei in Gruppe J. Das einzige direkte WM-Ticket gibt’s aber nur für Platz eins. „Viel Zeit haben wir nicht“, weiß Flick.

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Foto: dpa Der neue Bundestrai­ner Hansi Flick.

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