Reifeprozess bei EM
Deutschland spielt gegen Holland
Plowdiw Das Zimmermädchen muss noch kurz warten. „Zehn Minuten“, ruft Volleyball-Bundestrainer Felix Koslowski auf Englisch in Richtung Tür. Der 37-Jährige steckt vor dem EM-Achtelfinale in Plowdiw in einem Interview und beschreibt bei einer Videorunde im Hotelzimmer die Stimmung seiner Mannschaft. Und die Prognose vor dem ewig brisanten Kräftemessen mit den Niederlanden am Samstag (16.30 Uhr/Sport1) in Bulgarien klingt richtig gut. „Sie sind echt heiß, sie haben Lust“, sagte Koslowski über seine Spielerinnen und meinte über die morgendliche Einheit am Donnerstag: „Wir hatten fast Wettkampfcharakter im Kraftraum.“
Die Deutschen haben in Gruppe B nur ihre Auftaktpartie gegen den Medaillenkandidaten Polen (1:3) verloren. Danach folgten vier Siege, die auch einen Entwicklungsprozess der Mannschaft um Star-Angreiferin Louisa Lippmann konkret nachzeichnen.
Dennoch reichte es hinter Polen und Bulgarien nur zu Rang drei in der Vorrunde. „Wir hatten wahrscheinlich die stärkste Gruppe, wenn man die Ausgeglichenheit der Mannschaften sieht. Wir haben uns Wettkampfhärte geholt“, erläuterte Koslowski. „Es ist ein Vorteil für uns, dass wir schon mehr Spiele auf hohem Niveau spielen mussten.“Und von Nachteil für die Psyche ist es sicher nicht, dass Deutschland die Niederlande sowohl während der Nationenliga in diesem Jahr als auch in der Olympia-Qualifikation im Januar 2020 bezwang.