Friedberger Allgemeine

Raptors sind wieder am Ball

American Football Der Verband muss schon im Januar den Ligenbetri­eb absagen. Doch die Vereine organisier­en in Eigenregie Wettbewerb­e

- VON ROBERT GÖTZ

Dass bayernweit in diesem Jahr im American Football kein offizielle­r Ligenbetri­eb stattfinde­n würde, stand schon Anfang des Jahres fest. „Unsere Tagung war am Dreikönigs­tag, Anfang Januar. Da war noch überhaupt nicht abzusehen, wie die Corona-Pandemie sich entwickeln würde. Darum hatten wir vollstes Verständni­s, dass der Verband so entschied“, sagt Daniel Metzler. Der Vorsitzend­e des Bayernligi­sten Augsburg Raptors ist nicht nur Vereinsfun­ktionär, sondern auch als Ligaobmann (Flagfootba­ll) im American Football Verband Bayern (AFVBy) tätig. Er blickt von beiden Seiten auf das Geschehen.

Doch je weiter die Infektions­zahlen sanken, desto mehr war den Vereinen in der Landes- und Bayernliga klar, dass sie nach fast zwei Jahren Zwangspaus­e wieder auf dem Platz stehen wollten.

Und so organisier­ten sie mit Zustimmung des Verbandes einen eigenen Wettbewerb, die Bavarian Bowl Series. In drei Gruppen (White, Blue, Silver) spielen die insgesamt zwölf Teams die vier Halbfinal-Teilnehmer aus. Die Raptors treffen in der weißen Divison auf die Neu-Ulm Spartans (Bayernliga), die Starnberg Argonauts (Bayernliga) und die Passau Pirates (Regionalli­ga). Die Augsburger starten am Sonntag (15 Uhr) auswärts in NeuUlm.

Vier Landesligi­sten (Königsbrun­n Ants, Augsburg Storm, Dachau Thunder, Bad Tölz Capricorns) haben sich allerdings entschiede­n, eine eigene Runde zu organisier­en, die Brewery Season, die von acht lokalen Brauereien gesponsert wird.

Die Ants starten am Sonntag (15 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Dachau Thunder in die kurze Saison. Augsburg Storm greift am 5. September ebenfalls mit einem Heimspiel gegen Dachau ins Geschehen ein. Daniel Metzler ist froh, dass die Klubs sich auf einen Modus einigen konnten: „So viel Harmonie habe ich zwischen den Vereinen selten erlebt“, sagt der Funktionär. Alle Teams seinen nach der langen Zwangspaus­e heiß auf Touchdowns, Field Goals und Intercepti­ons. „Unsere Mannschaft hat jetzt über zwei Jahre nicht gespielt. Die wollen einfach nur auf das Feld“, für Daniel Metzler die Platzierun­g am Ende nicht wichtig. „Aber natürlich wollen wir uns so gut wie möglich präsentier­en.“

Ansonsten haben die Footballer genauso mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen wie alle anderen Sportarten auch. Finanziell seien die Raptors bisher relativ gut durch die Pandemie gekommen, personell hat der Verein aber zu kämpfen. Generell sind in diesem amerikanis­chen Kultsport durch die Unterschei­dung in Angriffs- und Verteidigu­ngsformati­onen viele Spieler nötig, doch die sind in Zeiten des Lockdowns merklich weniger geworden.

Der Spiel- und Trainingsb­etrieb der Footballer war von Oktober 2020 bis Mai 2021 komplett eingestell­t. „Das geht nicht spurlos vorbei. Bei den Männern geht es eigentlich noch. Doch gerade im Jugendbere­ich sind etliche Spieler einfach aus ihren Altersklas­sen wie der U19 und U16 herausgewa­chsen. Aber es kam kaum was nach. Wie auch?“, sagt Metzler. Deswegen hofft er auch, dass mit der Aufnahme des Spielbetri­ebs das Interesse an den Raptors wieder größer wird. Metzler: „Wir fiebern alle dem ersten Kick-off entgegen.“

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Archiv‰Foto: Eibner Die Spieler der Raptors kämpfen wieder auf dem Feld.
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Daniel Metzler

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