Festspiele fast ohne Corona
Salzburg und Bayreuth ziehen Bilanz
Salzburg/Bayreuth Mit einer Auslastung von 91 Prozent und 230000 Zuschauerinnen und Zuschauern (nach verkauften Karten) ziehen die Salzburger Festspiele 2021 eine positive Bilanz. Die Aufführungen, die 2020 pandemiebedingt nicht stattfinden konnten, wurden nachgeholt. Noch wichtiger: Auch das Hygienekonzept ging auf. Der Intendant der Festspiele, Markus Hinterhäuser, hebt noch einen weiteren Aspekt hervor: „Wir haben wohl selten so deutlich erlebt, dass Festspiele ein Heraustreten aus dem Alltäglichen bedeuten. Und wir haben wohl selten so intensiv empfunden, welche Wirkung gerade in Krisenzeiten Teilhabe und Gemeinschaft entfalten.“
Dadurch, dass es keine Platzbeschränkungen bei den Salzburger Festspielen gab, konnten sie ohne Defizit im vollen Umfang stattfinden. Das Publikum musste in den Aufführungsräumen Maske tragen und einen 3G-Nachweis erbringen, nur Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete durften zusehen. „Nur zwei gemeldete Fälle unter 230000 Besucherinnen und Besuchern ohne Folgeinfektion im Publikumsbereich und vereinzelte Fälle im Backstagebereich ohne Clusterbildung zeigen: In Zukunft kann die Frage nicht mehr sein, ob Kulturveranstaltungen stattfinden können, sondern wie“, sagt der Kaufmännische Direktor Lukas Crepaz. Die Salzburger Festspiele enden am Dienstag, 31. August.
Die Bayreuther Festspiele haben den letzten Vorhang bereits fallen lassen, am Mittwoch nach 25 ausverkauften Aufführungen. Die 109. Festspiele sahen mehr als 22 300 Zuschauerinnen und Zuschauer. Im Mittelpunkt stand die Neuinszenierung „Der fliegende Holländer“unter der musikalischen Leitung von Oksana Lyniv. Für Bayerns Kunstminister Bernd Sibler waren die diesjährigen Richard-Wagner-Festspiele vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie „ein Befreiungsschlag von Kunst und Kultur und ein hoffnungsspendendes Leuchtsignal für Kunstliebhaberinnen und -liebhaber“.