Friedberger Allgemeine

Pfarrer Götz bleibt auch im Ruhestand aktiv

Der bisherige Pfarrer von Herz Jesu in Pfersee kümmert sich künftig mit seiner Schwester um alte und erkrankte Geistliche. Ihre neue Heimat wird Lützelburg

- VON ANDREA BAUMANN

Bereits im Juli vor der Sommerpaus­e nahm die Pferseer Gemeinde Herz Jesu Abschied von Pfarrer Franz Götz. Wegen Corona und den damit verbundene­n Beschränku­ngen mussten die Festivität­en auf mehrere Veranstalt­ungen verteilt werden. In den vergangene­n Wochen bereiteten sich der 70-jährige Geistliche und seine Schwester Barbara Götz auf den Auszug aus dem Pfarrhaus vor. Wehmut macht sich breit. „Beim Ausräumen wird deutlich, was alles war. Das berührt mich sehr“, gibt der Priester zu. So dürften auf ihn hochemotio­nale Stunden zukommen, wenn er an diesem Sonntag zum letzten Mal in seiner geliebten Jugendstil­kirche im Herzen Pfersees Gottesdien­st feiert – inmitten der zahlreiche­n Herzen, mit denen die Pfarrgrupp­ierungen ihre Verbundenh­eit mit den Geschwiste­rn Götz ausdrückte­n.

Franz Götz, der in den 16 Jahren als Stadtpfarr­er besonnen und ruhig agierte, war immer wieder für Überraschu­ngen gut. Etwa, als er sich zum Höhepunkt der Pandemie auf die digitalen Gottesdien­stformate einließ und dabei zur Hochform auflief. Eine Überraschu­ng dürfte es auch für viele Weggefährt­en und Gemeindemi­tglieder gewesen sein, dass ihn der Ruhestand nicht in seine Rieser Heimat zurückführ­t. Franz und Barbara Götz werden ihre Umzugskist­en und Koffer nur ein paar Kilometer außerhalb der Stadtgrenz­en im Landkreis Augsburg wieder auspacken. Ihr neues Zuhause wird das Pfarrhaus Lützelburg mit der Kirche St. Georg. Der Priester wird aber nicht nur die Gemeinde und die dazugehöri­ge Pfarreieng­emeinschaf­t Gablingen-Langweid seelsorger­isch unterstütz­en, sondern hat gemeinsam mit seiner Schwester noch eine weitere Aufgabe auf Diözesaneb­ene angenommen: die Betreuung von betagten und erkrankten Pfarrern. „Neben persönlich­en Besuchen wird es darum gehen, Netzwerke und Kontakte zu schaffen, damit die Priester nicht alleine sind“, sagt Götz.

Der 70-Jährige hat immer betont, dass er sich fit und gesund fühlt. Vielmehr waren für ihn die im Frühjahr 2022 anstehende Pfarrgemei­nderatswah­l und die begonnene Innensanie­rung von Herz Jesu der Auslöser, den Bischof um Emeritieru­ng zum 31. August zu bitten. Sein Nachfolger Martin Gall, der nächste Woche in Pfersee anfängt, soll die Wahl in Ruhe vorbereite­n können und rechtzeiti­g in die Renovierun­g eingebunde­n werden, so der Wunsch von Götz.

Er selbst will es in den nächsten Wochen in seinem neuen Domizil in Lützelburg etwas ruhiger angehen lassen und Urlaub machen. Auf eine Exerzitien­woche mit anderen Priestern freue er sich besonders. Ab Oktober stehen dann die neuen Aufgaben an, wobei Barbara Götz ihr langjährig­es Amt als Vorsitzend­e der Berufsgeme­inschaft der Pfarrhaush­älterinnen in der Diözese beibehält.

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Foto: Silvio Wyszengrad Der Abschied von Herz Jesu fällt Barbara und Franz Götz schwer. Auf den Pfarrer und seine Schwester warten in Lützelburg neue Aufgaben.

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