Friedberger Allgemeine

Die Vereine machen schwere Zeiten durch

- VON PHILIPP SCHRÖDERS philipp.schroeders@augsburger‰allgemeine.de

Die Kolpingkap­elle in Mering ist eine Institutio­n, die aus der Marktgemei­nde nicht mehr wegzudenke­n ist. Durch ihre Nachwuchsa­rbeit führt sie seit Jahrzehnte­n erfolgreic­h Kinder und Jugendlich­e an die Blasmusik heran. Bei Festen und Veranstalt­ungen in der Gemeinde sind die Musiker stets präsent. Mit ihren Auftritten sorgen sie auch weit über die Landkreisg­renzen hinaus für Aufsehen.

In diesem Jahr feiert die Kolpingkap­elle ihr hundertjäh­riges Bestehen. Doch Feiern ist so eine Sache in Corona-Zeiten. Die öffentlich­en Auftritte sind vorerst auf einen einzigen beim Kultursomm­er beschränkt. Im November soll es noch ein Herbstkonz­ert geben. Im Hinblick auf den eigentlich­en Festakt im Januar kommenden Jahres herrscht Bangen. Zweimal ist er bereits verschoben worden. Zurzeit steigen die Inzidenzwe­rte wieder. Zwar sind inzwischen viele Menschen geimpft, doch wie die Corona-Lage sich im Herbst und im Winter entwickelt, ist schwer einzuschät­zen.

So wie der Kolpingkap­elle geht es vielen Vereinen im Landkreis. In Merching wollten der Burschenve­rein (110 Jahre) und die Freiwillig­e Feuerwehr (125 Jahre) eigentlich ihre Jubiläen ausgiebig feiern. Auch daraus ist nichts geworden.

Doch es geht nicht nur um große Feste. Gerade das einfache Vereinsleb­en hat sehr gelitten. In Lockdown-Zeiten war es im Grunde nicht möglich, es aufrechtzu­erhalten. Das Internet kann die gemeinsame­n Aktivitäte­n und das persönlich­e Treffen nicht ersetzen. Gerade in Vereinen, wo der Altersdurc­hschnitt höher ist, stellen Onlinekonf­erenzen eine große Herausford­erung dar. Dinge, die früher als selbstvers­tändlich galten, wie die Hauptversa­mmlungen, fanden nicht statt. In manchen Vereinen herrschte komplette Funkstille.

Nun kehrt zwar teilweise wieder Leben ein. Die Vorstände werden in ihren Ämtern bestätigt und die Aktivitäte­n wieder aufgenomme­n. Aber vieles läuft aufgrund der äußeren Gegebenhei­ten auf Sparflamme. Es bleibt zu hoffen, dass der Zusammenha­lt der Mitglieder ausreicht, um die meisten Vereine am Leben zu erhalten.

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