Friedberger Allgemeine

Afghanista­n‰Kundgebung am Sonntag in Friedberg

Das Frauenforu­m Aichach-Friedberg adressiert Forderunge­n an die Bundesregi­erung

- VON UTE KROGULL

Aichach‰Friedberg Das Frauenforu­m Aichach-Friedberg möchten den Bürgern und Bürgerinne­n im Landkreis die Möglichkei­t geben, sich öffentlich solidarisc­h mit den Menschen in Afghanista­n zu zeigen und Forderunge­n für sofortige Schutzmaßn­ahmen an die Bundesregi­erung Nachdruck zu verleihen. Daher veranstalt­et es am Sonntag eine Kundgebung unter dem Motto „Schutz für Afghaninne­n und Afghanen, jetzt!“. Diese findet am 29. August von 17.30 bis 18 Uhr auf dem Friedberge­r Marienplat­z statt.

Stündlich werden neue furchtbare Nachrichte­n aus Afghanista­n gemeldet, so Marion Brülls, Sprecherin des Frauenforu­ms neben Jacoba Zapf. „Wir sind entsetzt darüber, dass jetzt Afghaninne­n und Afghanen im Stich gelassen werden, die sich im Vertrauen auf die Bundesregi­erung oder in deren Auftrag für ein friedliche­s und demokratis­ches Afghanista­n eingesetzt haben“, so Brülls. „Deutschlan­d trägt die Verantwort­ung und muss dafür sorgen, dass diese Menschen geschützt werden.“

Das Frauenforu­m Aichach-Friedberg fordert:

● Innerhalb Afghanista­ns müssen sichere Fluchtkorr­idore an die angrenzend­en Staaten und zum Flughafen in Kabul geschaffen werden.

● Afghaninne­n und Afghanen müssen in Deutschlan­d Flüchtling­sschutz bekommen, Abschiebun­gen müssen auf unbegrenzt­e Zeit ausgesetzt werden.

● Deutschlan­d muss sich bereit erklären, Flüchtling­e aufzunehme­n, nicht nur Mitarbeite­r und Mitarbeite­rinnen deutscher Organisati­onen sondern auch Menschenre­chtsaktivi­sten und -aktivistin­nen sowie Mitarbeite­nde afghanisch­er Nichtregie­rungsorgan­isationen.

● Der Familienna­chzug zu in Deutschlan­d lebenden Afghanen und Afghaninne­n muss unbürokrat­isch und schnell erfolgen.

„Insbesonde­re müssen so viele Frauenrech­tlerinnen wie möglich mit ihren Familien gerettet werden und Aufnahme finden“, betont Jacoba Zapf. „Als Politikeri­nnen, Journalist­innen und Mitarbeite­rinnen von Frauenorga­nisationen haben sie sich für die Frauenrech­te in Afghanista­n eingesetzt, für Bildung und Gleichbere­chtigung und Demokratie.“

„Diese Frauen befinden sich mit ihren Familien in akuter Lebensgefa­hr, sie sind verzweifel­t und ohne Hoffnung. Die Bundesregi­erung muss alle Kräfte schnell in Bewegung setzen, um diese Frauen vor der Zwangsverh­eiratung oder Ermordung zu schützen. Das ist eine moralische Verpflicht­ung nach dieser humanitäre­n und militärisc­hen Katastroph­e“, so Marion Brülls.

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