Friedberger Allgemeine

Wenn Fans sich zusammentu­n

Ein K-Pop-Star zu werden, ist oft ein langer Weg. In Südkorea helfen die Fans mit

- VON SOPHIA REDDIG

Wenn du das Wort Armee hörst, denkst du vermutlich an Hubschraub­er, Panzer und Gewehre. Es gibt jedoch auch Armeen, die ohne das alles auskommen. Ein Beispiel hierfür ist die „BTS Army“(gesprochen: „Bi-Ti-EsArmi“). So nennen sich die Fans der K-Pop-Gruppe BTS. K-Pop ist ein Sammelbegr­iff für bestimmte Popmusik. Sie kommt aus dem Land Südkorea auf dem Kontinent Asien. Vielleicht kennst du auch K-PopStars wie Monsta X und Blackpink.

Manchmal tun sich Fans von erfolgreic­hen Bands oder Stars zu großen Gruppen zusammen. Sie vernetzen sich vor allem über das Internet. So tauschen sie sich zum Beispiel auf Twitter und Instagram über ihre Idole aus. Die Fan-Gruppen versuchen etwa, zusammen hohe Klickzahle­n für Musikvideo­s zu erreichen und organisier­en gemeinsame Konzertbes­uche.

Fans unterstütz­en die Bands auf dem Weg zum Erfolg

Manchmal engagieren sie sich sogar für Themen, die nicht direkt etwas mit Musik zu tun haben. Mit gezielten Aktionen im Internet setzen sie sich zum Beispiel gegen die Ausgrenzun­g von Menschen ein. „In der K-PopSzene haben solche Aktionen Tradition“, sagt Sung Un Gang. Er arbeitet an der Universitä­t Bonn und kennt sich gut mit Korea und koreanisch­er Kultur aus. Er erklärt: „Schon in den 90er Jahren haben sich K-PopFans für die Sachen eingesetzt, die ihnen wichtig sind.“

So unterstütz­ten Fans zum Beispiel junge Bands auf ihrem Weg zu K-Pop-Stars. Bis dahin müssen diese Musiker teilweise lange für bestimmte Plattenfir­men arbeiten. Die Fans schrieben Briefe und demonstrie­rten für ihre Idole. Sung Un Gang erklärt: „Mit der Zeit wurden die Fans zu so einer großen Kraft, dass die Plattenfir­men sie nicht mehr ignorieren konnten. Da haben die Fans gemerkt, dass man gemeinsam viel erreichen kann.“

Mittlerwei­le sammeln die Fan-Gruppen auch Spenden, zum Beispiel für Kinder in Not oder nach Naturkatas­trophen. Auch für Menschenre­chte setzen sie sich ein.

Der Fachmann erklärt: Solche Themen sind unzähligen Menschen auf der Welt wichtig. Deshalb sei es auch nicht schwer, viele K-Pop-Fans auf der Welt zu finden, die mitmachen. Denn nicht nur die Musik-Richtung K-Pop hat sich von Südkorea aus ausgebreit­et. Sondern auch diese besondere Art des Fanseins oder die Fankultur. Das bedeutet: Auch woanders auf der Erde haben Fans diesen Aktivismus übernommen.

Sung Un Gang sagt: „Als zum Beispiel ein Mitglied von BTS Geburtstag hatte, haben nicht nur die Fans in Südkorea Werbebanne­r organisier­t. Überall auf der Welt hingen große Plakate mit Glückwünsc­hen.“

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Foto: YNA, dpa Die Mitglieder der K‰Pop‰Boygroup BTS posieren mit ihren Preisen. Die Band hat Fans auf der ganzen Welt.

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