Spektakel der falschen Sorte
Wenigstens hat Florian Niederlechner nach einer halben Stunde auch in das Tor von Bayer Leverkusen getroffen. Das zwischenzeitliche 1:2 bedeutete das erste Bundesligator für den FC Augsburg nach 210 Minuten in dieser Saison. Damit war wenigstens das Thema Torflaute abgehakt.
Aber auch so gibt es nach dem dritten Spieltag genügend Gesprächsstoff. Allerdings ein anderer, als es sich die Fans und die Verantwortlichen des FCA vorgestellt haben. Von der Aufbruchsstimmung, die mit der Verpflichtung von Markus Weinzierl Ende April und dem Klassenerhalt kurz aufkam, ist nicht mehr viel übrig.
Wenn man sein Wirken nach seiner Rückkehr nüchtern analysiert, muss man feststellen, dass er saisonübergreifend von sechs Bundesligapartien nur eine (gegen Werder Bremen am vorletzten Spieltag 2020/21) gewann. Ansonsten gab es vier Niederlagen und ein Unentschieden. Das ist die Bilanz eines Abstiegskandidaten. Und in dieser Tabellenregion befindet sich der FCA als Vorletzter nach den bitteren Heimpleiten gegen Hoffenheim (0:4) und Leverkusen (1:4) auch.
Weinzierl ist jetzt vier Monate im Amt, aber noch kann seine Mannschaft seine Spielidee nur phasenweise umsetzen. Was besonders auffällt: Die Mannschaft ist keine verschworene Einheit, die aus einem Guss agiert. Doch das ist dringend notwendig. Denn Weinzierls Spielphilosophie ist risikoreicher als die Mauertaktik von Herrlich. Der FCA hat Weinzierl aber ja auch geholt, um wieder attraktiven Fußball zu spielen. Da kann es schon mal vorkommen, dass man unter die Räder kommt. Spektakel hat der FCA zu Hause ja schon genügend abgeliefert. Aber von einer Sorte, die die FCA-Fans nicht mehr sehen wollen.