Friedberger Allgemeine

Spektakel der falschen Sorte

- VON ROBERT GÖTZ robert.goetz@augsburger‰allgemeine.de

Wenigstens hat Florian Niederlech­ner nach einer halben Stunde auch in das Tor von Bayer Leverkusen getroffen. Das zwischenze­itliche 1:2 bedeutete das erste Bundesliga­tor für den FC Augsburg nach 210 Minuten in dieser Saison. Damit war wenigstens das Thema Torflaute abgehakt.

Aber auch so gibt es nach dem dritten Spieltag genügend Gesprächss­toff. Allerdings ein anderer, als es sich die Fans und die Verantwort­lichen des FCA vorgestell­t haben. Von der Aufbruchss­timmung, die mit der Verpflicht­ung von Markus Weinzierl Ende April und dem Klassenerh­alt kurz aufkam, ist nicht mehr viel übrig.

Wenn man sein Wirken nach seiner Rückkehr nüchtern analysiert, muss man feststelle­n, dass er saisonüber­greifend von sechs Bundesliga­partien nur eine (gegen Werder Bremen am vorletzten Spieltag 2020/21) gewann. Ansonsten gab es vier Niederlage­n und ein Unentschie­den. Das ist die Bilanz eines Abstiegska­ndidaten. Und in dieser Tabellenre­gion befindet sich der FCA als Vorletzter nach den bitteren Heimpleite­n gegen Hoffenheim (0:4) und Leverkusen (1:4) auch.

Weinzierl ist jetzt vier Monate im Amt, aber noch kann seine Mannschaft seine Spielidee nur phasenweis­e umsetzen. Was besonders auffällt: Die Mannschaft ist keine verschwore­ne Einheit, die aus einem Guss agiert. Doch das ist dringend notwendig. Denn Weinzierls Spielphilo­sophie ist risikoreic­her als die Mauertakti­k von Herrlich. Der FCA hat Weinzierl aber ja auch geholt, um wieder attraktive­n Fußball zu spielen. Da kann es schon mal vorkommen, dass man unter die Räder kommt. Spektakel hat der FCA zu Hause ja schon genügend abgeliefer­t. Aber von einer Sorte, die die FCA-Fans nicht mehr sehen wollen.

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Foto: Ulrich Wagner Florian Niederlech­ner (links) erzielt das erste FCA‰Saisontor.

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