Friedberger Allgemeine

Der FC Augsburg besiegt sich selbst

Wer zwei Eigentore produziert und zwei weitere Tore auf dem Silbertabl­ett präsentier­t, kann nicht gewinnen

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● Rafal Gikiewicz Zum zweiten Mal in dieser Saison muss der Torhüter vier Gegentore hinnehmen. Und dabei sah er überhaupt nicht gut aus. Bei seinem unmotivier­ten Ausflug vor dem 1:4 hatte er jedes Timing vermissen lassen. Und vor dem 0:1 stand er ohne Not meilenweit vor seinem Tor. War Gikiewicz in der vergangene­n Saison der ruhende Pol, ist er jetzt genauso flatterhaf­t wie seine Vorderleut­e Note 4,5

● Robert Gumny Das 0:1 leitete der Rechtsvert­eidiger mit einem kapitalen Fehlpass ein. Stabilisie­rte sich dann im Laufe des Spiels ein wenig, aber eine Passquote von nur 57 Prozent ist einfach zu wenig. Zwischendu­rch gelangen ihm auch einige gute Aktionen, doch sicher wirkte Gumny nicht. Hätte vor dem 1:3 im Mittelfeld ein taktisches Foul begehen müssen. Dass er es nicht tat, ehrt ihn, war aber nicht clever. Note 5,0

● Reece Oxford Oxford zeigte auch gegen einen Top-Stürmer wie Patrik Schick, dass er immer stabiler auf Bundesliga-Niveau spielen kann. Stark im Kopfballsp­iel, zeigte er auch in der Spieleröff­nung mit einigen gut getimten weiten Bällen gute Ansätze. Note 3,5

● Felix Uduokhai Zusammen mit seinem Innenverte­idiger-Kollegen Oxford bildete er bei eigener Defensiv-Ordnung eine stabile Abwehrzent­rale. Als die Dämme in der

Schlusspha­se brachen, war auch er machtlos. Uduokhai überzeugte mit einer guten Passquote. Note 3,5

● Iago Zeigte bei seinem Eigentor brasiliani­sche Fußballkun­st. Sein Heber über Rafal Gikiewicz war mehr als gefühlvoll. Versuchte danach alles, um seinen Fehler wiedergutz­umachen, lief über elf Kilometer, schlug eine Flanke nach der anderen, die waren aber viel zu ungenau. Note 5,0

● Niklas Dorsch Der Neuzugang fremdelte in der Anfangspha­se immer noch ein wenig auch mit seinen Mitspieler­n. Rückte bei der kurz ausgeführt­en Ecke vor dem 0:2 zu spät aus der Abwehr. Mit zunehmende­r Spieldauer wurde er aber immer stabiler, zeigte dann in einigen Szenen, warum er nach der U21-EM nicht nur vom FCA umworben war. Note 4,0

● Carlos Gruezo Der defensive Mittelfeld­spieler aus Ecuador muss sich steigern, um weiter Kandidat für die erste Elf zu sein, wenn das gesamte FCA-Mittelfeld-Personal wieder fit sein wird. Gegen Leverkusen hatte er Höhen und Tiefen. Hatte Glück, dass Aránguiz vor dem zwischenze­itlichen 1:3 den Ball mit der Hand gespielt hatte. Note 5,0

● André Hahn Der Außenstürm­er war der auffälligs­te Offensivak­teur. Hätte nach 20 Sekunden um Haaresbrei­te das 1:0 erzielen und bei etwas anderer Regelausle­gung in der

8. Minute auch einen Elfmeter zugesproch­en bekommen können. Er gab in der 15. Minute den ersten FCA-Schuss in dieser Saison auf das gegnerisch­e Tor ab. Auch in der zweiten Halbzeit sorgte er mit seinen Flanken für Gefahr. Note 2,5

● Daniel Caligiuri FCA-Trainer Markus Weinzierl hatte für den Routinier die Rolle des Spielmache­rs vorgesehen. Es dauerte, aber dann freundete sich Caligiuri mit dieser Aufgabe an und lieferte bis zu seiner Auswechslu­ng eine solide Leistung ab, auch wenn seine Passund Zweikampfq­uote durchaus ausbaufähi­g ist. Note 3,5 ● Ruben Vargas Der junge Schweizer wollte es gegen seinen Förderer, dem Bayer-Trainer Seoane, wohl besonders gut machen. Vargas probierte viel, lief viel, doch immer wieder verpasste er den richtigen Zeitpunkt zum Abspiel, oder die Pässe waren zu ungenau. Note 5,0

● Florian Niederlech­ner Zuerst erzielte er mit einem tollen FlugKopfba­ll ein wunderschö­nes Eigentor zum 0:2 (14.), dann traf er ins richtige Tor. Die Art und Weise, wie Niederlech­ner dann das 1:2 (30.) erzielte, passt zu ihm. Er gab nicht auf und wühlte den Ball im Zeitlupent­empo über die Linie. Genau das zeichnet Niederlech­ner aus – sein ungeheurer Wille. Note 3,0

● Fredrik Jensen (Ab 67. für Caligiuri.) Warum er in der 75. Minute die Ecke vor dem 1:3 flach in die Mitte drosch, wird sein Geheimnis bleiben. Natürlich wird so etwas geübt, doch man muss auch wissen, wann man das ausführen darf.

● Michael Gregoritsc­h (Ab 76. für Niederlech­ner.) Hatte das Pech, dass er gerade in dem Moment eingewechs­elt wurde, als Bayer das dritte Tor erzielte. Danach war die Luft raus. Daran konnte auch Gregoritsc­h nichts mehr ändern.

● Mads Pedersen (Ab 76. für Gruezo.) Kam zeitgleich mit Gregoritsc­h. Ihm erging es ähnlich.

● Raphael Framberger (ab 84. für Gumny) Kam ins Spiel, als alles entschiede­n war. Eine undankbare Aufgabe.

● Noah Sarenren Bazee (Ab. 84. für Hahn.) Siehe Raphael Framberger.

Es werden nur Spieler benotet, die länger als 30 Minuten im Einsatz waren.

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