Eigene KinoVorstellung nur für CoronaHelfer
Dankeschön 130 Besucherinnen und Besucher sehen eine Sondervorstellung der Krimikomödie „Kaiserschmarrndrama“im Cineplex Aichacher. Die Helfer und ihre Angehörigen kommen aus den verschiedensten Bereichen
AichachFriedberg Tausende Schnelltests machten ehrenamtliche Helfer des Roten Kreuzes in den Corona-Teststationen im Landkreis. Andere halfen an Corona Erkrankten mit Einkäufen durch die schwere Zeit oder versorgten auf der Intensivstation der Krankenhäuser Covid-Patienten. Aus den unterschiedlichsten Bereichen kamen die Corona-Helferinnen und -Helfer, denen die Kinofamilie Rusch mit einem sogenannten „Helferkino“für ihren Einsatz in der Pandemie dankt. In drei Kinosälen sahen am Samstagvormittag rund 130 Zuschauer die neue bayerische Komödie „Kaiserschmarrndrama“aus der Eberhofer-Kultserie.
Unglaublich viele Einsendungen und Vorschläge hätten sie erreicht, erzählt Susanne Schubert, Marketingleiterin der Kino-Gruppe Rusch. Die Kinogruppe hatte Bürgerinnen und Bürger im Landkreis dazu aufgerufen, dem Cineplex ihre persönlichen Corona-Helfer vorzuschlagen, um Danke zu sagen. Querbeet seien aus allen möglichen Bereichen Helfer vorgeschlagen worden, sagt Schubert. „Es wurde jemand vorgeschlagen, der ehrenamtlich viele Stoffmasken genäht hat.“Aber auch Menschen, die auf der Intensivstation arbeiten und an Covid erkrankte Patienten versorgen, waren dabei. Genauso wie die ehrenamtlichen Helfer von Schnellteststationen, die diese auf die Schnelle auf die Beine gestellt haben. Menschen, die an Corona erkrankt waren, reichten die Namen von Helfern ein, die sie in dieser Zeit versorgt oder ihre Einkäufe erledigt hatten.
Schubert fasst zusammen: „Es war eine ganz breite Palette an Vorschlägen.“In den Begründungen seien bewegende oder ermutigende Geschichten und Hintergründe beschrieben worden, erzählt sie.
Eigentlich war geplant gewesen, dass eine Jury, der Landrat Klaus Metzger, Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann, Mario Pettinger (Kreisbereitschaftsleiter des Roten Kreuzes), Werner Käuferle (Vorsitzender Krankenhausförderverein) und Kinoinhaber Werner Rusch andie Einladungen sichten sollen. Das war jedoch überflüssig. Die Marketingleiterin erklärt, warum: „Jede E-Mail, die reinkam, war völlig berechtigt.“Über 20 Vorschläge waren bei der Kinogruppe eingegangen. Jeder von ihnen durfte bis zu zehn Personen seiner Wahl mit ins Kino nehmen.
Über die Anerkennung für die geleistete Arbeit freuen sich Monika Günther und die anderen Ehrenamtlichen vom Roten Kreuz in Friedberg sehr. Beinahe schon ausgelassen warten sie im Foyer des Kinos darauf, dass sie in die Kinosäle gehen können. „Wir sind das beste Schnelltestzentrum in der Region“, sagen sie und lachen. Bis Pfingsten hatten sie etwa 3500 Schnelltests im Pfarrzentrum gemacht. Günther schätzt: „Inzwischen dürften wir schon bei 4000 sein.“Innerhalb von zwei Tagen hatten sie im Herbst das Testzentrum im Pfarrzentrum hochgezogen. Inzwischen hätten sie sogar Stammgäste, die regelmäßig kommen und ihnen manchmal sogar Aufmerksamkeiten mitbringen, erzählt Günther.
Die „tollen Schreiben und Geschichten“nach dem Aufruf begehören, rührten Kinobetreiber Werner Rusch sehr. Damit alle vorgeschlagenen Helfer in die Sondervorstellung gehen und die Abstandsregeln eingehalten werden können, wird der Film nicht wie ursprünglich geplant in zwei, sondern in drei Kinosälen gezeigt. Rusch sagt: „Das ist der Dank von meiner Familie und dem ganzen Kinoteam.“
Auch Bürgermeister Klaus Habermann ist gekommen, um sich bei den Helfern vom Roten Kreuz, von der Feuerwehr oder aus medizinischen Berufen zu bedanken. Er sagt: „Wir leben in verrückten Zeiten.“
Gerade in schwierigen Zeiten merke man, wie gut eine Gemeinschaft zusammenhalte. Sein Eindruck: „Die Stadtfamilie hat es bisher gut überstanden.“In der ersten Phase der Pandemie hatte der Bürgermeister den Eindruck, dass die Stadtfamilie zusammenwuchs. Dann kam eine Phase, in der „es zu kippen drohte“und der Egoismus wieder zunahm. Inzwischen laufe es wieder gut, sagt Habermann. Sein Appell: „Es gilt, weiterhin zusammenzuhalten.“Er bat die Helfer, sich weiter einzusetzen. „Nur so werden wir diese Zeit einigermaßen schadlos überstehen.“