Die besseren Bayern?
Es gibt Fragen, die darf man als Freistaatsgetreuer mit weißblauem Blute eigentlich gar nicht stellen. Zum Beispiel: Passt zur Weißwurst nicht auch eine Rhabarberschorle? Klingt Brötchen nicht viel schnittiger als Semmel? Oder – und jetzt wird’s wirklich ketzerisch: Sind die Amis vielleicht die besseren Bayern? Allerhand.
Kurzer Blick nach Übersee. Nach Florida. Dort findet demnächst „A taste of Oktoberfest“statt. Mit bayerischem Bier, bayerischer Musi, bayerischen Trachten. Und völlig unbayerischem Wetter: 28 Grad sind schon drin. What a Wiesn! Pluspunkt USA.
Pluspunkt zwei: Man wird nicht arm, wenn man sich beim Achterbahnfahren gepflegt den Magen ruinieren will. Für nur 25 Dollar – 21 Euro – können Kinder den lieben langen Tag Karussell fahren. Was man dafür beim Original bekommt? Viermal Wilde Maus. Maybe. Und die Erwachsenen kriegen dafür nicht mal zwei Maß Bier. Cheers.
Aber jetzt lassen wir mal die Kirche im Dorf. Oder besser: das Riesenrad in München. An das Original kommt natürlich trotz allem – ja, auch trotz der Palmen Floridas – niemand ran. Schon allein der Geschichte wegen. Sie wissen schon: Der Ludwig hat die Therese – nach der dann eine Wiese benannt wurde – geheiratet und es gab ein großes Pferderennen. Eine Riesengaudi war’s. Die gibt’s heuer nicht. Das Oktoberfest fällt aus. Der Wiesn-Maßkrug wird trotzdem verkauft. Für ein Weißbier daheim. Oder doch eine RhabarberSchorle?