Friedberger Allgemeine

Die besseren Bayern?

- VON STEPHANIE SARTOR sast@augsburger‰allgemeine.de

Es gibt Fragen, die darf man als Freistaats­getreuer mit weißblauem Blute eigentlich gar nicht stellen. Zum Beispiel: Passt zur Weißwurst nicht auch eine Rhabarbers­chorle? Klingt Brötchen nicht viel schnittige­r als Semmel? Oder – und jetzt wird’s wirklich ketzerisch: Sind die Amis vielleicht die besseren Bayern? Allerhand.

Kurzer Blick nach Übersee. Nach Florida. Dort findet demnächst „A taste of Oktoberfes­t“statt. Mit bayerische­m Bier, bayerische­r Musi, bayerische­n Trachten. Und völlig unbayerisc­hem Wetter: 28 Grad sind schon drin. What a Wiesn! Pluspunkt USA.

Pluspunkt zwei: Man wird nicht arm, wenn man sich beim Achterbahn­fahren gepflegt den Magen ruinieren will. Für nur 25 Dollar – 21 Euro – können Kinder den lieben langen Tag Karussell fahren. Was man dafür beim Original bekommt? Viermal Wilde Maus. Maybe. Und die Erwachsene­n kriegen dafür nicht mal zwei Maß Bier. Cheers.

Aber jetzt lassen wir mal die Kirche im Dorf. Oder besser: das Riesenrad in München. An das Original kommt natürlich trotz allem – ja, auch trotz der Palmen Floridas – niemand ran. Schon allein der Geschichte wegen. Sie wissen schon: Der Ludwig hat die Therese – nach der dann eine Wiese benannt wurde – geheiratet und es gab ein großes Pferderenn­en. Eine Riesengaud­i war’s. Die gibt’s heuer nicht. Das Oktoberfes­t fällt aus. Der Wiesn-Maßkrug wird trotzdem verkauft. Für ein Weißbier daheim. Oder doch eine RhabarberS­chorle?

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