Kinderkonzert beim „Musiksommer“kommt super an
Auch Kinder lieben klassische Musik: Schauspielerin Nadine Schori als Detektivin und elf Solisten und Solistinnen ziehen „auf der Suche nach einem Motiv“die Kleinsten in den Bann
Friedberg Hochkarätige Musikerinnen und Musiker spielen in einer Turnhalle eigens für Kinder - und es wird ein toller Nachmittag für alle. Das erste Kinderkonzert im Rahmen des „Friedberger Musiksommers“bewies, dass man auch den Jüngsten klassische Musik schmackhaft machen kann.
Die Kinder waren ganz Ohr, als die elf Musikerinnen und Musiker am Samstagnachmittag die Rothenberghalle betraten und ihnen freundlich zuwinkten. Ganz vorne an der Bühne durften die Kleinsten Platz nehmen. Alle waren gespannt, was da auf sie zukommen würde.
Normalerweise spielt der künstlerische Leiter des „Musiksommers“, Karl-Heinz Steffens, nur noch selten auf seiner Klarinette; er ist inzwischen Musikdirektor in Prag. Doch für die Kinder aus der Herzogstadt hat er sein Instrument gerne wieder in die Hand genommen. Es freute ihn ganz besonders, dass dieses Jahr erstmals ein Kinderkonzert stattfinden konnte und so großen Anklang fand.
Mit der Schauspielerin Nadine Schori und elf Solistinnen und Solisten des „Musiksommer“-Ensembles entstand ein lustiges und lehrreiches Programm für Kinder. „Wir gehen gemeinsam auf eine spannende Entdeckungsreise und die Suche nach
Motiven und Themen aus der klassischen Musik“, so Steffens.
Als die ersten Töne gespielt wurden, begrüßte eine Dame mit Sonnenhut und Klappstuhl in der Hand die Kinder. Es war Schauspielerin Nadine Schori, die als Detektivin nach einem Friedberg in Bayern und dem „Musiksommer“suchte und die Kinder fragte, ob sie ihr helfen könnten. „Da sind Sie hier richtig“, sagte ein Junge in der ersten Reihe.
Erfreut nahm die Dame auf ihrem Liegestuhl Platz - mitten auf der
Bühne neben dem Orchester. Eigentlich sei sie auf der Suche nach einem Motiv, also der kleinsten Sinneinheit und Triebkraft einer Komposition. Für die Kinder etwas ganz Neues. Im Lauf des Nachmittags wurde ihnen aber klar, was die Detektivin suchte: das Motiv aus der Sinfonie mit dem Paukenschlag des berühmten Komponisten Joseph Haydn. Es sei einfach verloren gegangen.
Mit einer Lupe in der Hand lief die Detektivin über die Bühne.
„Seid ihr bereit für die Mission, das Motiv zu suchen?“, fragte sie die Kinder. Plötzlich ertönte ein lautes Geräusch vom Schlagzeug, gleichzeitig begannen die Streicher zu spielen. Spielerisch lernten die Kinder so Begriffe wie Komponist, Instrument und Motiv.
Auf der Suche nach dem Motiv von Haydn lernten die Kinder außerdem weitere bekannte Melodien kennen und lauschten aufmerksam der Musik, unter anderem Motive aus „Der rosarote Panther“, „Peter und der Wolf“, „Star Wars“und der „Zauberflöte“. Das Motiv, das gesucht wurde, beschrieb die Detektivin als „ein Motiv, das hoch- und wieder runterhüpft und mit einem großen Knall endet, der alle erschrecken wird“.
Als die Dame plötzlich weinte, weil das gesuchte Motiv immer noch nicht gefunden war, halfen ihr die Kinder und klatschten im Rhythmus der Musik. Es wurde immer lauter in der Halle, um das Motiv zu erschrecken - bis ein Mädchen auf die Bühne kam und der Detektivin etwas zuflüsterte. Und dann war es so weit: Das Motiv war wieder aufgetaucht. Die Musik der Sinfonie mit dem Paukenschlag erklang und alle Kinder klatschten noch lauter vor Freude.
Bastian, der mit seiner Mutter aus Bobingen zu dem Konzert gekommen war, gefiel denn auch am besten der laute Knall des Schlagzeugers und er stampfte laut mit. „Wir haben das Motiv gefunden, das war am wichtigsten“, freuten sich drei Kinder aus Friedberg, die mit ihrer Großmutter in die Rothenberghalle gekommen waren. Und nicht nur ihnen hat es viel Spaß gemacht. Auch die Musikerinnen und Musiker hatten Freude, Kindern die klassische Musik nahezubringen. Und da es allen gefallen hat, steht einem weiteren Kinderkonzert beim „Musiksommer 2022“nichts im Weg.