Mehr Hunde, mehr Regeln?
Beim Leinenzwang kommt schnell eine Grundsatzdiskussion auf, je nach persönlichen Erfahrungen und Einstellung. Im Landkreis sind die Regeln unterschiedlich. Denn einen Königsweg gibt es nicht.
Ob es zu Hundebissen kommt, ist nicht nur eine Frage der Leinenpflicht, wie ein Vergleich zwischen Berlin (generelle Pflicht) und Bayern (unterschiedliche Regelungen) zeigt. Im Freistaat gibt es vergleichsweise weniger Verletzungen, was aber wohl weniger an den braven Zamperln, sondern daran liegt, dass Menschen und Hunde hier weniger dicht aufeinander leben.
Das zeigt: Es kommt auf örtliche Gegebenheiten an. Weil sich manche Kinder und auch Erwachsene alles andere als wohlfühlen, wenn ein frei laufender Hund auf sie zuspringt, ist Pflicht an manchen Stellen sinnvoll. Das hat zum Beispiel Friedberg für Badestellen, Parks oder Spielplätze gut geregelt. Denn nicht jeder Hundebesitzer denkt immer an andere, und manche sind – umso schlimmer – einfach überfordert.
Es sollten aber nicht diejenigen bzw. deren Tiere bestraft werden, die ihre Hunde gut erzogen haben. Wo es möglich ist, Vierbeiner frei laufen zu lassen, sollte es deshalb erlaubt sein.
Eventuell tritt bei diesem Thema ja ein Bewusstseinswandel wie beim Aufreger Hundekot. Gassigehen mit Plastiktütchen ist inzwischen Normalität. Gefühlt wurden im Jahr der Lockdowns so viele neue Hunde angeschafft wie nie zuvor. Auch das kann, zusammen mit der steigenden Einwohnerzahl und dem Freizeittrend „Urlaub daheim“Auswirkungen haben.