Friedberger Allgemeine

Türkisches Fest im Rosenausta­dion

Für das Pokalspiel gegen Türkgücü München zieht Türkspor Augsburg um. Der Bayernligi­st versteht sich gut mit dem Drittligis­ten, trotzdem will man den Favoriten ärgern

- VON FABIAN KAPFER

Türkspor Augsburgs Trainer Servet Bozdag ist vor dem Pokalspiel bestens gelaunt. Die Vorfreude auf den Pokalkrach­er gegen Türkgücü München (Anpfiff 19 Uhr/Rosenausta­dion) hat auch ihn mittlerwei­le gepackt. In der Liga musste er sich zuletzt trotz Rang drei immer wieder Sorgen machen, weil die Personalde­cke seiner Mannschaft wegen der hohen Belastung immer dünner wurde. Diese trüben Gedanken sind zumindest in der Euphorie auf das Pokalduell vorübergeh­end verflogen. Es ist übrigens das erste Pflichtspi­el, das die beiden Kontrahent­en gegeneinan­der austragen.

Auch wenn es in den vergangene­n Partien in der Bayernliga nur zu drei Unentschie­den reichte, gibt sich Bozdag vor dem Duell gegen den Drittligis­ten optimistis­ch: „Wir spielen im Pokal, sind hoch motiviert, und da gibt es bekanntlic­h eigene Gesetze.“In der vergangene­n Runde musste das erst der FC Memmingen erfahren. Ein ersatzgesc­hwächtes Türkspor kämpfte den favorisier­ten Regionalli­gisten im Elfmetersc­hießen nieder und sicherte sich durch diesen Triumph das Duell gegen Türkgücü. Das wird heute im altehrwürd­igen Rosenausta­dion vor rund 1000 Zuschauern angepfiffe­n.

Die Gäste aus München stehen dabei unter Druck. Zuletzt lief das Team von Trainer Petr Ruman in der Dritten Liga den eigenen Erwartunge­n deutlich hinterher. Zwei 0:3-Niederlage­n setzte es in Folge, die jüngste Pleite mussten die Münchner am vergangene­n Samstag bei Waldhof Mannheim einstecken. Das Auftreten sorgte für heftige Kritik von Türkgücü-Geschäftsf­ührer Max Kothny, der vor allem die Spieler vor dem Duell mit den Augsburger­n in die Mangel nahm. Gegenüber der TZ wetterte er: „Wenn wir hinten liegen, ’ja mei, dann ist das eben so. Dann ist das Spiel gelaufen.’ Das geht nicht!“

Augsburgs Trainer Bozdag wäre es lieber gewesen, wenn der kommende Pokalgegne­r diese Partie gewonnen hätte: „Wir wissen, dass Türkgücü diesen Sieg gegen uns braucht, weil es zuletzt nicht lief. Sie haben ordentlich Druck und müssen die beste Mannschaft auf den Platz bringen. Wenn sie zuletzt gewonnen hätten, wären unsere Chancen vielleicht etwas besser gestanden.“

Allerdings müsse sich auch seine Mannschaft nicht verstecken, erklärt der Augsburger Coach. Schließlic­h habe sich auch trotz Personalso­rgen gezeigt, dass Türkspor sehr schwer zu schlagen sei, so Bozdag. „Für meine Spieler ist es eine tolle Situation. Die werden auf dem Platz die Sau raus lassen und versuchen, richtig Spaß zu haben. Zwar fehlen uns verletzung­sbedingt schon noch einige Leute, aber wir haben elf Männer auf dem Platz, die es Türkgücü sehr schwer machen wollen“, kündigt der Trainer an.

Brisanz hat die Partie gegen Türkgücü auch durch die Verbindung­en beider Klubs. Einige Akteure der Augsburger trugen in der Vergangenh­eit bereits das Trikot der Münchner. Darunter sind unter anderem Fabio Leutenecke­r, Dominik Weiß, Giovanni Goia, Yasin Yilmaz und Sebastian Mitterhube­r. Auch deswegen habe sich eine gute Verbindung zum Drittligis­ten entwickelt, betont Bozdag: „Unser Verhältnis ist sehr gut. Max Kothny hat uns sogar beim Eröffnungs­spiel der Bayernliga­saison in Hallbergmo­os vor Ort unterstütz­t. Auch zu Präsident Hasan Kivran haben wir einen sehr guten Draht.“

Für den Pokalschla­ger ziehen die Türkspor-Kicker vom Haunstette­r Stadion ins Rosenausta­dion um. „Hier können wir die Hygienevor­schriften besser umsetzen, außerdem haben wir dort Flutlicht“, sagt Türkspor-Funktionär Hasan Senyuva.

Allerdings sind die Mietkosten für den Verein in der altehrwürd­igen Arena um einiges höher. Bis zu 1000 Besucher dürfen auf der Tribüne Platz nehmen. „Ich hoffe, dass wir diese Zahl erreichen“, erklärt Hasan Senyuva und fügt hoffnungsv­oll an: „Dann feiern wir ein echtes Fußballfes­t“. mit oll

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Foto: Ulrich Wagner Im Rosenausta­dion erwartet Türkspor am Mittwochab­end rund 1.000 Zuschauer und Zuschaueri­nnen zum Pokal‰Derby gegen Türkgücü München.
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Foto: Peter Fastl Yasin Yilmaz von Türkspor Augsburg spielte auch schon für Türkgücü München. Jetzt trifft man im Pokal wieder aufeinande­r.

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