Größte Radldemo des Jahres zur Automesse in München
Die Augsburger Veranstalter erwarten zur Sternfahrt am Samstag bis zu 1000 Aktivisten. Ein Großaufgebot der Polizei wird die Strecke durch die Region bis nach München sichern, wo Zehntausende für ein großes Ziel demonstrieren wollen
Auch im Großraum Augsburg formiert sich massiver Protest gegen die internationale Automesse IAA Mobility in München. Am Samstag wollen sich rund 1000 Radler und Radlerinnen in Stadt und Region an einer großen Sternfahrt nach München beteiligen, zu der zehntausende Teilnehmer erwartet werden. Bei der Polizei stellt man sich auf den bislang größten Demonstrationszug von Radelnden in diesem Jahr ein. Der Tross startet am Samstagmorgen in Augsburg und wird auf der Strecke durch die Region von einem Großaufgebot von Einsatzkräften gesichert. Wegen verschiedener Sperrungen wird mit Verkehrsbehinderungen gerechnet.
Bereits zum Auftakt der IAA am Dienstag kam es in München zu Protesten. Aktivisten seilten sich am Morgen von mehreren Autobahnbrücken ab und blockierten den Verkehr. Auch auf dem Messegelände kam es zu Störungen. Für kommenden Samstag wird eine Fahrradsternfahrt mit mehreren zehntausend Teilnehmern nach München angekündigt. Augsburg werde vorne dabei sein, kündigt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) an. „Die Strecke der Augsburger Teilnehmer ist die längste, die durchgehend geradelt wird“, so Vorstandsmitglied Arne Schäffler.
Die Demofahrt von Augsburg nach München verläuft auf einer Strecke von 75 Kilometern. Dafür seien fünf Stunden Fahrzeit plus längere Pausen kalkuliert, so die Veranstalter. Abfahrt soll am Samstagmorgen in der Konrad-Adenauer-Allee sein. Der Demozug soll sich aus mehreren Gruppen zusammensetzen. Eine kleinere Vorhut kommt aus Frankfurt, Mannheim und Stuttgart. Diese Radler sind bereits seit Montag Richtung Augsburg unterwegs. Die Hauptgruppe soll mit bis zu 400 Teilnehmern in Augsburg an den Start gehen. In Kissing, Mering und Mammendorf sollen noch weitere Gruppen dazustoßen. Mit dann voraussichtlich 1000 Radelnden soll sich der große Demozug aus der Region am Südwestrand von München mit weiteren Demozügen der Radsternfahrt vereinigen, soweit die Pläne der Veranstalter.
Von Augsburg aus wird die Sternfahrt auf Bundesstraßen nach München führen, vor allem auch über die stark befahrene B2. Die Strecke führt durch Kissing, Mering, Merching und weiter nach Steindorf in Richtung Mammendorf. Aus Sicherheitsgründen plant die Polizei verschiedene Verkehrssperrungen. Folgende Strecken sind am Samstag betroffen: in Augsburg ab etwa 8.10 Uhr Konrad-Adenauer-Allee, Theodor-Heuss-Platz, Eserwallstraße, Rote-Torwall-Straße, Friedberger Straße und Meringer Straße. Im Landkreis Aichach-Friedberg ist eine Sperrung in Kissing ab etwa 8.30 Uhr vorgesehen, in Mering ab 9.10 Uhr, in Merching ab etwa 9.20 Uhr und in Steindorf ab 9.40 Uhr in Richtung Eresried. Danach führt die Sternfahrt weiter in den Landkreis Fürstenfeldbruck.
Bei der Polizeidirektion Schwaben Nord rechnet man mit Behinderungen für Autofahrer bis zum späten Samstagvormittag. Mit abschnittsweisen Sperrungen wolle man dafür sorgen, dass der Verkehr noch fließen kann, sagt Gerhard Stern von der Einsatzleitung. Dennoch wird empfohlen, den Bereich großräumig zu umfahren. Die Radsternfahrt wird auf der gesamten Strecke von einem Großaufgebot der Polizei gesichert. In der Region beteiligen sich außerdem mehrere Feuerwehren und ein Ordnungsdienst.
Insgesamt werden sich bei der Radsternfahrt nach Schätzungen der Veranstalter mehr als 20.000 Radlfans in 16 Demonstrationszügen aus Schwaben und Oberbayern in Richtung Münchner Theresienwiese bewegen. Mit der in dieser Größe einmaligen Fahrrad-Demo wolle der ADFC gemeinsam mit dem Bündnis #aussteigen für eine grundlegende Mobilitätswende werben, hieß es. Ziele sind mehr Platz fürs Rad, mehr Klimaschutz und weniger Kfz-Verkehr.