Friedberger Allgemeine

Mit 51 zu alt für die CSU

Parteien Weshalb Landrat Martin Sailer den Vize-Vorsitz abgeben muss

- VON CHRISTOPH FREY

Augsburg/Nürnberg „Unter anderen Umständen“hätte er wieder für den Posten kandidiert, wie er sagt. Doch die Umstände waren nicht danach und deshalb muss Martin Sailer, 51, am Wochenende beim CSU-Parteitag in Nürnberg einen von fünf Stellvertr­eterposten von Parteichef Markus Söder abgeben. Erst vor zwei Jahren war Sailer erstmals zum CSU-Vize gewählt worden.

Wie es zum Rückzug kam, erklärten Sailer und der schwäbisch­e CSU-Chef Markus Ferber auf Anfrage unserer Redaktion. Kurz zusammenge­fasst: Mit 51 Lenzen ist der Landrat und Bezirkstag­spräsident zu alt für den Vize-Vorsitz in einer Organisati­on, deren Mitglieder überwiegen­d Männer sind und im Schnitt 59 Jahre alt.

Parteichef Söder will seine Partei deshalb jünger und weiblicher machen. Im Zuge dessen schreibt die Parteisatz­ung erstmals vor, dass ein Vize des Parteichef­s unter 40 sein muss. Nun ist die Auswahl unter über 40-jährigen Männern, die an der CSU-Spitze weichen können, schon jetzt begrenzt. Außer Söder, 54, und dem profiliert­en Europapoli­tiker Manfred Weber, 49, gibt es nur noch den schwäbisch­en Landrat Sailer. Hinzu kommt: Die Neu-Ulmer Oberbürger­meisterin Katrin Albsteiger, die nun Vize werden soll, ist ebenfalls aus Schwaben.

Unter diesen Umständen, so der schwäbisch­e CSU-Vorsitzend­e Ferber, habe sein Bezirksver­band eine Lösung finden müssen. Dass diese gefunden wurde, „dafür bin ich Martin Sailer sehr dankbar“. Dessen Rückzug, so betont Ferber, habe „nichts mit irgendeine­r Überlastun­g oder Sailers Kritik an der CoronaPoli­tik der Staatsregi­erung zu tun.“Sailer habe da für viele bayerische Landräte gesprochen.

Auch Sailer weist einen Zusammenha­ng zurück und erzählt, er selbst habe am Ende die jetzige Lösung im Bezirksvor­stand vorgeschla­gen. Albsteiger­s Aufstieg hat noch einen Vorzug. Weil sie erst 37 Jahre alt ist, kann sie die Position der unter 40-Jährigen zwei Amtszeiten lang bekleiden. Damit wären die älteren Semester an der Spitze vier Jahre lang sicher.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany