Americana bietet alles, was ein Reiterherz begehrt
Nach eineinhalb Jahren Corona-Pause findet erstmals wieder eine große Messe in Augsburg statt. Wartezeit am Eingang, entspannte Atmosphäre in den Messehallen. Wie Besucher und Aussteller den Eröffnungstag bewerten
Die Corona-Pandemie hat den Messebetrieb in Augsburg mehr als eineinhalb Jahre lahmgelegt. Seit Mittwoch läuft die Westernreitsportmesse Americana. Am Eröffnungstag erlebte sie großen Besucherandrang. Geduldig reihten sich die Fans des Westernreitsports in die Warteschlange vor dem Eingang ein. Hier wurde die Einhaltung der 3G-Regel kontrolliert. Probleme gab es nicht, die Besucherinnen und Besucher akzeptierten die Wartezeit. In den Messehallen und auf dem Freigelände herrschte den ganzen Tag über eine entspannte Atmosphäre. Die Freude bei Besuchern und Ausstellern war verständlicherweise groß.
Um 9 Uhr ging es los, die ersten Gäste waren bereits kurz nach acht Uhr vor dem Messezentrum eingetroffen. Zu ihnen gehörte das Ehepaar Nicole Przykutta und Marc Urbanski-Przykutta sowie deren Bekannte Birgit Zuchtriegel. Das Trio, das in Pfaffenhofen an der Roth (Kreis Neu-Ulm) lebt, war bestens gestimmt. „Was wir auf der Americana machen? Wir wollen Geld ausgeben“, sagte Marc Urbanski-Przykutta. Man habe einfach Lust, sich mit Reitbedarf einzudecken. Zudem sei es schön, endlich wieder bekannte Gesichter zu sehen. Die drei Leute sind selbst Reiter und haben acht Pferde. Nicole Przykutta ist Trainerin und Züchterin. „Wir haben uns diesen Tag freigeschaufelt und wollen bleiben, bis die Tore schließen.“
Um 9 Uhr standen weit mehr als 300 Personen vor dem Eingangstor. Dass die Gäste aufgrund des Andrangs schon etwas früher eingelassen hätten werden können, sei aus technischen Gründen nicht möglich, sagte Thilo Könicke, Geschäftsführer vom Veranstalter Afag Messen und Ausstellungen GmbH. Der Einlass, der digital erfolgt, sei auf 9 Uhr programmiert.
Die Americana ist nach einer langen Zeit die erste Messe in Augsburg, die unter Corona-Auflagen über die Bühne geht. Der wichtigste Punkt: Es gilt die 3G-Regel. Alle Tickets müssen online erworben werden und sind personalisiert. Am Eingang wird das Ticket gescannt. Es gibt zwei Möglichkeiten. Manche Gäste haben ihren Impfnachweis in digitaler Form auf dem Ticket. Weil dieser Anteil
kleiner ist, kommen diese Personen auch schneller rein. Länger dauert es für Besucherinnen und Besucher, die neben ihrem Ticket auch ihr Impfbuch vorzeigen müssen oder ihren digitalen Impfnachweis.
Wer drin ist, sieht volle Messehallen. Allerdings stehen die Stände dieses Mal weiter auseinander. Da weniger Aussteller (250) als bei der Americana 2019 (330 Aussteller) dabei sind, ist der größere Abstand möglich. In den Hallen muss wegen Corona ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. „Unser Hygienekonzept funktioniert“, sagt Thilo Könicke. Beeindruckt ist er von der „tollen Stimmung“auf der Americana: „Man spürt förmlich, wie sich die Leute freuen.“
Dass die Fans des Westernreitsports nicht nur schauen, sondern auch einkaufen, ist an vielen Ständen zu erkennen. Alex Mundorff aus Nussdorf bei Rosenheim ist regelmäßig auf der Americana. Sie verkauft Westernstiefel und -bekleidung. Sechs Mitarbeiterinnen und Mitarsind mittags beschäftigt, jeder betreut einen Kunden. Und es wird auch eingekauft. „Der Laden brummt“, bestätigt die Chefin, die glaubt: „Die Americana wird phänomenal. Die Menschen haben einfach wieder Lust zu shoppen.“Und: „Das Geld ist da“, meint Alex Mundorff. Bis Sonntag dauert die Messe. Freitag und Samstag gelten als starke Verdeutlich kaufstage. Aber auch die Ausstellerinnen und Aussteller geben in diesen Tagen Geld aus. Alex Mundorff zum Beispiel ist in einem Hotel in Gersthofen abgestiegen.
Die Brüder Kevin und Simon Kastori, die aus der Nähe von Reutlingen kommen, übernachten in einem Augsburger Hotel. Seit mehreren Jahren seien sie auf der Messe, verbeiter kauft wird Westernbekleidung. „Wir fühlen uns mit dem Stand auf der Americana einfach wohl“, sagen die Geschäftsführer der Firma Stars & Stripes Großhandels GmbH. Letztlich seien Aussteller und Reiter wie eine Familie. „Am ersten Tag bemerken wir bereits, dass sich die Leute wahnsinnig auf die Americana freuen.“