Hartmut Dauner verlässt Fuggerschen Stiftungswald
Für den bekannten Forstmann kommt der Abschied nach über 30 Jahren
Hartmut Dauner gilt als einer der bekanntesten Forstmänner in der Region. Über 30 Jahre war er bei den Fuggerschen Stiftungen tätig. Nun wurde der Leitende Forstdirektor vom Fuggerschen Familienseniorat offiziell in den Ruhestand verabschiedet – wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ein gutes halbes Jahr, nachdem er seine Aufgaben an einen Nachfolger übergeben hat.
Dauner hat auf den Klimawandel schon vor Jahrzehnten reagiert. In seiner Dienstzeit im Stiftungsforst hat er auf zahlreiche Stürme der 1990er- und 2000er-Jahre sowie in jüngster Zeit auf trockene Sommer mit Borkenkäferplagen reagieren müssen. „Der Waldumbau hat nach meinem Dienstantritt mit den schweren Stürmen im Jahr 1990 und mit Sturm Lothar im Jahr 1999 meine Dienstzeit geprägt“, sagt er. Die Fichte sei als flachwurzelnder Baum den schweren Stürmen nicht gewachsen und dem Borkenkäfer in trockenen Sommerzeiten schutzlos ausgeliefert.
Um die finanzielle Grundlage der 500-jährigen Fuggerschen Stiftungen auch für die künftigen Generationen abzusichern, pflanzte Dauner mit seinem Team verstärkt klimaresistente Bäume, zum Beispiel Douglasien. Er verfolgte die Strategie eines Mischwaldes. 2003 erhielt er den Staatspreis für vorbildliche Waldwirtschaft. Dauner habe verstanden, dass man den Wald nachhaltig bewirtschaften muss, um die richtigen Entscheidungen über Generationen hinweg zu fällen, so die Senioratsvorsitzende Maria Elisabeth Gräfin Thun-Fugger: „Denn so wie die in der Weimarer Republik gepflanzten Bäume den Fuggerei-Bewohnern von heute zugutekommen, so müssen wir das Stiftungskapital der Generation der Enkelkinder absichern.“Sie beschreibt den scheidenden Forstdirektor als bis zur Selbstaufgabe fleißige, eloquente und äußerst loyale Führungskraft. Dauner hatte zuvor auch über elf Jahre die städtische Forstverwaltung in Augsburg geleitet. Augsburgs kommunaler Waldbesitz ist einer der größten in Deutschland. 2016 ging er dort in den Ruhestand. Dauners Nachfolger im Fuggerschen Stiftungsforstamt ist Dominik Mendle.