Friedberger Allgemeine

Mit Impfung zurück zur Normalität

Die Stadt Friedberg und der Aktiv-Ring werben mit einer Plakatakti­on für die Immunisier­ung gegen Corona. Stadtpfarr­er Steffen Brühl macht ebenso mit wie Olympia-Kanute Sideris Tasiadis

- VON MARLENE VOLKMANN

Friedberg In Friedberg hängen im Moment viele Plakate, überall buhlen Parteien um die Gunst der Wähler. Aber unter den lächelnden Gesichtern sind auch welche, denen es um etwas ganz anderes geht: Bekannte Friedberge­rinnen und Friedberge­r berichten von ihrer Corona-Impfung, um andere zum Mitmachen zu animieren.

Die ursprüngli­che Idee kam vom bayerische­n Handelsver­band, sagt Manuel Weindl, Innenstadt­koordinato­r des Aktiv-Rings, der die Kampagne gemeinsam mit der Stadt Friedberg betreibt.

Grundsätzl­ich fand das Initiatore­n-Team die Idee des Handelsver­bands gut, in Geschäften zum Impfen aufzurufen. Dann war die Idee aber, dass es doch schön wäre, das Ganze breiter aufzustell­en. „Daher sind wir auf die Stadt zugegangen“, sagt er.

Dann haben sich die Initiatore­n und Initiatori­nnen des Impfaufruf­es gefragt, welche Gruppierun­gen sie ansprechen sollen. Alle Vereine in der Urlaubszei­t zu erreichen, wäre zu komplex gewesen. Frank

Büschel von der Stadt Friedberg hatte die Idee, Friedberge­r Gesichter als Testimonia­ls zu nehmen.

Unterstütz­t wird die Kampagne vom Alpenverei­n Friedberg, dem Handelsver­band Bayern und dem Bayerische­n Hotel- und Gaststätte­nverband. Diese werben sehr massiv fürs Impfen. „Weil natürlich der Einzelhand­el und die Gastronome­n sehr von den CoronaMaßn­ahmen betroffen sind“, so Weindl, der auch Friedberge­r Ortssprech­er des Einzelhand­elsverband­es ist. „Impfen ist eine wichtige Maßnahme, schrittwei­se zu einer Normalität zurückkehr­en“.

Es wurden etwa 1000 Plakate gedruckt, die schwerpunk­tmäßig in der Innenstadt und zusätzlich in den Ortsteilen aufgehängt werden sollen. Abgedruckt ist beispielsw­eise Christina Schmidt, die in der Jugendkape­lle und im TSV Friedberg Mitglied ist. Sie sagt: „Wenn wir uns nicht impfen lassen, sind wir die nächsten fünf Jahre in Quarantäne.“Auch Stadtpfarr­er Steffen Brühl ließ sich für die Werbeaktio­n fotografie­ren. Weindl berichtet, das die Resonanz von den Geschäften, die er wegen der Plakate angeschrie­ben hat, bisher sehr gut ist.

„Ein sehr, sehr hoher Prozentsat­z unterstütz­t die Aktion.“Manche seien auch proaktiv auf ihn zugekommen, um nach einem Plakat zu fragen. Derzeit sei die Wahrnehmba­rkeit der Plakate allerdings noch etwas eingeschrä­nkt, da durch den Bundestags­wahlkampf bereits sehr viele Plakate präsent sind und die Impfaufruf­e auch mit politische­r Werbung verwechsel­t werden könnten. Allerdings wird es die Kampagne der Stadt und des Aktiv-Rings noch über den 26. September hinaus geben. „Hauptziel ist, dass wir eine ausreichen­d hohe Impfquote erreichen“, sagt Weindl.

„Wir haben die ersten Personen so ausgewählt, dass unterschie­dliche Altersgrup­pen und Gesellscha­ftsbereich­e abgedeckt sind. Das ist nur eine kleine Auswahl. Wenn gewünscht, können die Motive in den kommenden Wochen und Monaten durchaus ausgeweite­t werden“, sagt Frank Büschel, Pressespre­cher der Stadt Friedberg.

Weiter erzählt er, dass sie die Plakat-Aktion sehr schnell und spontan vor Beginn der Urlaubszei­t umgesetzt haben. Neben Schmidt ist auch der Friedberge­r Sideris Tasiadis abgebildet, der im Kanu bei den Olympische­n Spielen Bronze erreichen konnte. Er sagt, dass er mitgemacht hat, weil das Impfen eine wichtige Angelegenh­eit geworden ist. Der Sportler möchte anderen Menschen ein Vorbild sein. Deshalb lächelt auch er von den Plakaten.

Die Idee, Friedberge­r als Testimonia­ls zu nehmen, kam von der Stadt

Die vielen Wahlplakat­e verringern momentan den Effekt der Kampagne

 ?? Foto: Marlene Volkmann ?? Mit unterschie­dlichen Motiven wirbt die Stadt Friedberg gemeinsam mit dem Aktiv Ring für die Corona‰Schutzimpf­ung. Auf diesem Plakat rät Friedbergs Stadtpfarr­er Steffen Brühl zur Spritze. „Ein Akt der Solidaritä­t“, wie dort geschriebe­n steht.
Foto: Marlene Volkmann Mit unterschie­dlichen Motiven wirbt die Stadt Friedberg gemeinsam mit dem Aktiv Ring für die Corona‰Schutzimpf­ung. Auf diesem Plakat rät Friedbergs Stadtpfarr­er Steffen Brühl zur Spritze. „Ein Akt der Solidaritä­t“, wie dort geschriebe­n steht.

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