Neue Regeln zum Schulstart
Schärferes Sicherheitskonzept soll Lockdown verhindern
München Die beste Nachricht für viele Eltern und Kinder vorneweg: Das neue Schuljahr startet mit Präsenzunterricht. Zwar lag die Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen in Bayern zuletzt am höchsten, doch diese Werte sollen für den Schulbetrieb nicht mehr entscheidend sein, wie Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Donnerstag in München erklärte. Stattdessen orientieren sich auch Schulen am neuen Modell der Krankenhaus-Ampel.
Wenn die 1,64 Millionen Schülerinnen und Schüler, darunter rund 121000 in den ersten Klassen, am Dienstag in den Unterricht starten, müssen sie auch am Platz Maske tragen. An Grund- und Förderschulen sollen besonders sensible PCRTests zum Einsatz kommen. Anfangs werden sie aber nicht überall schon vorhanden sein. Die Grünen im Landtag kritisieren das: „Wieder einmal ist das Kultusministerium zu spät dran bei der Vorbereitung eines sicheren Präsenzunterrichts“, sagte Bildungsexperte Thomas Gehring. Kinderärzte begrüßen den Präsenzunterricht. Für die meisten Kinder sei „die psychische Belastung durch Lockdown-Maßnahmen ungleich belastender als die Erkrankung selbst“, so die Gesellschaft für Kinderund Jugendmedizin. Eine Einschätzung finden Sie im alle Regeln auf
Es hat lange, zu lange gedauert, bis die Fälle körperlicher und sexualisierter Gewalt im katholischen Josefsheim in Reitenbuch und im Marienheim Baschenegg aufgearbeitet wurden. Einmal mehr heißt es, die meisten Beschuldigten seien nicht mehr am Leben, einmal mehr mussten Betroffene jahrzehntelang daran tragen, was ihnen angetan wurde. Sie mussten für Aufarbeitung kämpfen. Schon vor elf Jahren hatte es ernst zu nehmende Vorwürfe gegeben.
Ein „Abschlussbericht“, wie er nun dem Augsburger Bischof Bertram Meier übergeben wurde, kann nichts ungeschehen machen. Aber tatsächlich – und das sagen Betroffene immer wieder – kann so ein Bericht im besten Fall dazu beitragen, dass sie Frieden finden. Im schlechtesten Fall, siehe das Erzbistum Köln, kann er Wunden vertiefen oder neue Wunden aufreißen.
Abgeschlossen ist mit dem 100-seitigen Bericht im Bistum Augsburg nichts. Der heutige Bischof, der noch als Diözesanadministrator Ende 2019 um der Aufarbeitung Willen die „Projektgruppe Reitenbuch“einsetzte, wäre gut beraten, wenn er sich jetzt für eine von unabhängigen Expertinnen und Experten erstellte Missbrauchsstudie einsetzte, die das gesamte Bistum berücksichtigt. Es gibt gelungene Beispiele aus anderen Bistümern hierfür. Gefragt ist bei diesem Thema auch die neue „Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch im Bistum Augsburg“.
Und noch etwas zeigt „Reitenbuch“: wie verhältnismäßig wenig sich im Bereich der Ordensgemeinschaften getan hat. Hier fehlen flächendeckend nach wie vor belastbare Zahlen und Fakten. Und damit die Grundlage einer wirklich ernsthaften Aufarbeitung.
Lesen Sie dazu den Artikel auf der zweiten Bayern-Seite.