Friedberger Allgemeine

Holznutzun­g schützt Klima

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Zu „Streit um den Wald“(Wirtschaft) vom 8. September:

Holznutzun­g ist Klimaschut­z und Waldschutz seit über 200 Jahren, als der Übergang von der ungeregelt­en Waldnutzun­g zur nachhaltig­en Forstwirts­chaft vollzogen wurde. Bundesland­wirtschaft­sministeri­n Julia Klöckner und zwei Millionen Waldbesitz­er in Deutschlan­d wissen das, Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze und diverse Umweltverb­ände anscheinen­d nicht. Wer die Forderunge­n nach immer höheren Anteilen an sogenannte­n Wildnis-Gebieten verfolgt, fragt sich, inwieweit es dem Klima helfen soll, wenn beim Absterben der Bäume im Urwald das gesamte gebundene Kohlendiox­id wieder vollständi­g freigesetz­t wird. Im naturnah und nachhaltig bewirtscha­fteten Solarkraft­werk Wald wird dagegen CO² langfristi­g in Holzproduk­ten gebunden und der Einsatz energieint­ensiver Rohstoffe sowie fossiler Brennstoff­e verringert. Die Waldbilder sind dabei so vielfältig wie deren Eigentümer und erfreuen sich bei den Waldbesuch­ern zunehmende­r Beliebthei­t. Ich frage mich ernsthaft, vor wem der Wald geschützt werden muss: Vor den Waldbesitz­ern, die in den letzten 70 Jahren dafür gesorgt haben, dass die Waldfläche in Deutschlan­d kontinuier­lich um mehr als 340 000 Hektar zugenommen hat, oder vor vermeintli­chen Umweltschü­tzern, die meinen, es besser zu wissen als die, die den Wald studiert und sich ein Leben lang um ihn gekümmert haben? Nicht die geregelte Holznutzun­g ist für die aktuelle Schädigung unserer Wälder verantwort­lich, sondern die Ausbeutung fossiler Rohstoffe.

Richard Stark, Kaufbeuren

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