Staudinger wechselt nach Wien
Jüdisches Museum verliert 2022 Leiterin
Die Leiterin des Jüdischen Museums Augsburg, Barbara Staudinger, verlässt Mitte kommenden Jahres das Haus und wechselt an das Jüdische Museum in Wien. Das wurde gestern bekannt, als die Wien Holding, die für das Jüdische Museum Wien zuständig ist, den Wechsel an der Spitze des Hauses bekannt gab.
Staudinger hat 2018 das Jüdische Museum Augsburg übernommen und Akzente gesetzt. Der Name des Museums wurde geändert. In der Stadt hat sie mit vielen Kooperationspartnern zusammengearbeitet. Zu ihren großen Ausstellungsprojekten gehörten „Kinder auf der Flucht 1939/2015“, „Die Stadt ohne Juden Ausländer Muslime Flüchtlinge“und „Shalom Sisters*! Jüdisch-feministische Positionen“.
Die 1973 in Wien geborene Staudinger hat aber auch in ihrer Augsburger Zeit die Verbindung in die Heimatstadt gehalten und pendelte die Jahre über zwischen den beiden Städten. Spätestens mit der Ausschreibung für die Direktorenstelle des Jüdischen Museums Wien im vergangenen März musste der Stiftungsrat des Jüdischen Museums Augsburg damit rechnen, dass die Wiener Personalie auch eine Augsburger Personalie werden könnte.
In Wien, wo Staudinger auf Daniella Spera folgt, die das Wiener Haus zwölf Jahre lang geleitet hat, war man am Donnerstag voll des Lobs ob des neuen Ansatzes von Staudinger. „Digitale Formate werden ausgebaut, gesellschaftspolitische Diskurse stärker in der Stadt verankert und die Sammlung intensiver vermittelt“, sagte Wiens Kulturstadträtin Veronica KaupHasler.
In Augsburg gratuliert man Staudinger zur neuen Aufgabe. „Gleichzeitig bedauern wir natürlich, dass Frau Dr. Staudinger Augsburg verlassen wird. Sie hat das Jüdische Museum mit ihren Ideen, Ausstellungen und Aktionen auf eine neue Ebene gehoben und die Wahrnehmung für unsere jüdische Gemeinde in Augsburg deutlich gesteigert“, so der Vorstand der Stiftung Jüdisches Kulturmuseum, Prof. Hans-Eberhard Schurk.