Friedberger Allgemeine

Alles ein bisschen größer

Was der Klimawande­l mit der Tierwelt so anstellt

- VON MARKUS BÄR

Manchmal hat man das Gefühl, der Klimawande­l scheint inzwischen für alles verantwort­lich zu sein. Nun ja. Er ist sicherlich auch für vieles eine Erklärung. Zum Teil sogar in Bereichen, in denen man es wohl gar nicht gedacht hätte. So haben Forscherin­nen und Forscher herausgefu­nden, dass manche Tiere größere oder längere Schnäbel, Beine und Ohren bekommen. Durch den Klimawande­l. Ohne Witz. Beschriebe­n nun im Wissenscha­ftsmagazin Trends in Ecology and Evolution.

So zeigten die Fachleute, dass die Schnabelgr­öße bei mehreren australisc­hen Papageiena­rten seit 1871 im Durchschni­tt um vier bis zehn Prozent zugenommen hat, was offenbar klar mit der jährlichen Sommertemp­eratur korrespond­ierte. Woran das liegt? Biologinne­n wundern sich nicht und wissen, dass das mit der sogenannte­n Allenschen Regel zu tun hat. Je wärmer es ist, desto größer sind oft Gliedmaßen und Extremität­en, weil diese im Verhältnis mehr Oberfläche aufweisen als kleinere Gliedmaßen. Und so leichter Wärme abstrahlen können. Die Studien-Hauptautor­in Sara Ryding rechnet sogar bald mit regelrecht­en Dumbo-Ohren bei Elefanten. Ein Grund mehr, sich dem Klimawande­l entgegenzu­stellen. Am Ende wachsen noch beim Menschen größere Ohren, um mit der Hitze fertig zu werden. Dabei haben viele ja schon Probleme genug damit, mit dem Altern fertig zu werden. Denn auch da werden die Ohrwaschel­n von allein immer größer.

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Foto: Imago

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