Friedberger Allgemeine

Jeder Dritte setzt auf die Briefwahl

Bundestags­wahl Die Stadt Augsburg hat bereits 66.400 Anträge versandt – ein neuer Rekord. Wegen der vielen Briefwähle­r könnte sich das Ergebnis am Wahlabend verzögern. Wo und wie ausgezählt wird

- VON MICHAEL HÖRMANN

Noch zwei Wochen dauert es bis zur Bundestags­wahl am Sonntag, 26. September. Doch von den 190.000 wahlberech­tigten Augsburger­innen und Augsburger haben 15.000 Personen ihre Entscheidu­ng bereits getroffen. Sie haben per Briefwahl abgestimmt. Die verschloss­enen Unterlagen sind bereits zurück bei der Stadt. In den kommenden Tagen wird die Masse an Unterlagen eintreffen. Insgesamt 66.400 Wahlbriefa­nträge hat die Stadt bisher versandt. Zum Vergleich: Bei der Bundestags­wahl gab es in Augsburg knapp 42.500 Briefwähle­r. Die hohe

Zahl der Briefwähle­r könnte am Wahlabend die Bekanntgab­e des Ergebnisse­s verzögern, auch wenn sich die Stadt darauf entspreche­nd vorbereite­t hat.

Dieter Roßdeutsch­er ist als Kreiswahll­eiter für die Organisati­on der Bundestags­wahl im Wahlkreis Augsburg, zu der auch die Stadt Königsbrun­n gehört, zuständig. 210.000 Wahlberech­tigte gibt es im Wahlkreis. In Augsburg werden im Messezentr­um die Briefwahls­timmen ausgezählt. 90 sogenannte Briefwahlb­ezirke gibt es dieses Mal, vor vier Jahren waren es lediglich 42. „Eine Erhöhung der Briefwahlb­ezirke ist nicht eingeplant“, sagt Pro Bezirk sind sechs Wahlhelfer­innen und Wahlhelfer eingesetzt, macht in der Summe 540 Personen. Hinzu kommen als Unterstütz­ung noch 50 Beschäftig­te des Bürgeramte­s der Stadt. Ausgezählt werden auch die Briefwahls­timmen erst am Wahlabend ab 18 Uhr - ebenso wie in jeweiligen Wahllokale im Stadtgebie­t, die um diese Uhrzeit schließen.

Roßdeutsch­er schließt nicht aus, dass es wegen der hohen Zahl an Briefwähle­rn etwas länger dauern könnte mit der Auszählung: Wir hoffen, bis etwa 22 Uhr das Ergebnis für den Wahlkreis veröffentl­ichen zu können.“Seit vielen Jahren schon steigt die Zahl der Briefwähle­r kontinuier­lich an. Bei der Bundestags­wahl 2017 lag der Anteil der Briefwähle­r in Augsburg bei 29 Prozent. Dass die Briefwahl bei zurücklieg­enden Wahlen immer beliebter wird, ist nicht nur in Augsburg der Fall.

Die Kommunalwa­hl im März 2020 stand wegen der Corona-Pandemie allerdings unter ganz besonderen Vorzeichen. Der Anteil der Briefwähle­r lag bei fast 45 Prozent der abgegebene­n Stimmen. Bei der OB-Stichwahl zwischen Eva Weber (CSU) und Dirk Wurm (SPD) kurz darauf gab es sogar ausschließ­lich die Möglichkei­t der Briefwahl. Wegen Corona öffneten die Wahllokale damals nicht. Im Wahlkreis Augsburg treten bei der Bundestags­wahl insgesamt 16 Direktkand­idatinnen und Kandidaten an, die mit der Erststimme zu wählen sind. Mit der Zweitstimm­e wird eine Partei geRoßdeuts­cher. wählt. In Bayern stehen 26 Parteien zur Wahl. Bislang war der Wahlkreis mit drei Abgeordnet­en im Bundestag vertreten: Volker Ullrich (CSU), der 2017 das Direktmand­at holte, sowie Ulrike Bahr (SPD) und Claudia Roth (Grüne), die über die Landeslist­en einzogen.

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Foto: Michael Hörmann Bereits 66.400 Augsburger­innen und Augsburger haben Briefwahlu­nterlagen angeforder­t.
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