Friedberger Allgemeine

1338 Erstklässl­er starten ins Schulleben

Sie brauchen am Dienstag wegen Corona einen Negativtes­t. An den Grundschul­en wird der „Lollitest“eingeführt. Individuel­le Förderung ist weiter gefragt

- VON GERLINDE DREXLER

Aichach‰Friedberg Wenn die Erstklässl­er im Wittelsbac­her Land am Dienstag, 14. September, zum ersten Mal in die Schule gehen, müssen sie nicht nur Schulranze­n und Schultüte dabei haben; sie brauchen in diesem Jahr wegen Corona auch einen Negativtes­t. An den Grundund Förderschu­len wird zwei Mal pro Woche ein sogenannte­r „Lollitest“(Pooltest) durchgefüh­rt, an den weiterführ­enden Schulen drei Mal pro Woche ein Selbsttest. 1338 Buben und Mädchen haben heuer ihren ersten Schultag. Das sind 65 mehr als im Vorjahr, wie das Staatliche Schulamt am Freitag bei einem Pressegesp­räch berichtete. Wie schon im Vorjahr starten die Erstklässl­er auch heuer wieder versetzt ins Schulleben.

Die Zahl der Grundschül­er ist etwas gestiegen, die der Mittelschü­ler leicht gesunken. Das entspreche dem Bayerntren­d, sagt Schulamtsd­irektorin Ingrid Hillenbran­d. Dass der Zuwachs nicht so groß ist, liegt laut Hillenbran­d auch daran, dass viele Eltern den Einschulun­gskorridor in Anspruch nahmen. Im Schnitt besuchen etwa 21 Kinder eine Grundschul­klasse. Das entspricht der durchschni­ttlichen Schülerzah­l des Vorjahres. Auch an der Mittelschu­le ist der Klassendur­chschnitt mit 19 Schülerinn­en und Schülern gleichgebl­ieben.

Eine Herausford­erung sieht Schulamtsd­irektorin Carola Zankl mit dem neu beschlosse­nen Recht auf Ganztagsbe­treuung auf manche Kommunen zukommen. Es gilt ab August 2026 zunächst für Grundschul­kinder der ersten Klassenstu­fe und wird in den Folgejahre­n um je eine Klassenstu­fe ausgeweite­t. Damit hat ab dem 1. August 2029 jedes Grundschul­kind einen Anspruch auf ganztägige Betreuung. Für die Kommunen sei das mit hohem finanziell­en Aufwand verbunden, sagt Zankl. Sie ist gespannt, ob dann mehr Eltern als jetzt das Recht in Anspruch nehmen. In sieben Mittelschu­len im Landkreis und an zehn Grundschul­en werden jetzt schon Gruppen für Offene Ganztagesb­etreuung angeboten. In vier Schulen gibt es Gebundene Ganztagskl­assen. Dazu kommt die Mittagsbet­reuung an den Grundschul­en.

Mehr Jugendlich­e als im Vorjahr sind heuer noch unschlüssi­g, welchen Beruf sie ergreifen wollen und haben noch keine Lehrstelle. Laut Schulamtsd­irektorin Claudia Genswürger waren Ende Juli noch 15,2 Prozent auf der Suche nach einem Ausbildung­splatz. Im Vorjahr waren es 6,8 Prozent. Für Genswürger hängt das mit Corona zusammen: „Weil die Begegnunge­n mit der Wirtschaft gefehlt haben.“Es fanden zum Beispiel keine Berufsinfo­rmationsve­ranstaltun­gen statt. Auch Lernpaten kamen im vergangene­n Schuljahr Corona-bedingt kaum zum Einsatz. Bisher arbeiteten 92 ehrenamtli­che Lernpaten an 22 Schulen mit einzelnen Kindern oder auch kleinen Gruppen. In diesem Schuljahr müsse das erst wieder anlaufen, sagt Zankl.

Viele Stunden Arbeit flossen in diesem Jahr in die Digitalisi­erung. Der Lockdown im März 2020 habe Schulen, Lehrkräfte, Eltern und Schüler ins kalte Wasser geworfen, sagt Genswürger. „Es gab kaum die Möglichkei­t zum digitalen Unterricht.“Inzwischen sind die Schulen besser ausgerüste­t, Lehrkräfte und Schüler wurden geschult.

Ein achtköpfig­es Experten- und Referenten­team unterstütz­te die Schulen dabei. Ab diesem Schuljahr stehen dem Expertente­am fünf Schulentwi­cklungsmod­eratorinne­n zur Seite. Außerdem gibt es für den Mittelschu­lverbund Friedberge­r Land einen Koordinato­r für schulhausi­nterne Lehrerfort­bildungen (SchiLF). E in Modellproj­ekt, sagt Hillenbran­d. „Es gibt nur drei solche Koordinato­ren in ganz Schwaben.“Dem Schulverbu­nd gehören die Mittelschu­len in Friedberg, Stätzling-Derching, Dasing und Sielenbach an.

Rege nachgefrag­t worden war das Förderprog­ramm „gemeinsam Brücken.bauen“zum Ausgleich pandemiebe­dingter Nachteile für die Schulkinde­r. Eine individuel­le Förderung im Unterricht fand an 17 Schulen statt, die Ferienkurs­e an der Hälfte der Schulen im Landkreis. An fast allen Schulen wird ab diesem Schuljahr wieder die individuel­le Förderung angeboten.

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Foto: Matthias Becker (Symbolbild) 1338 Buben und Mädchen erleben am Dienstag im Wittelsbac­her Land ihren ersten Schultag.

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