Wer ballert sich nach vorne?
Der SV Mering empfängt am Sonntag Aufsteiger Cosmos Aystetten zum Derby. Trotz Favoritenrolle warnt Coach Abazi. Stätzling will ersten Heimsieg gegen Hollenbach
Mering/Stätzling Viele Tore dürfen die Zuschauer beim LandesligaDerby am Sonntag zwischen dem SV Mering und dem SV Cosmos Aystetten (Anpfiff 15 Uhr) nicht erwarten – zumindest, wenn man der Statistik Glauben schenkt. Denn in bislang vier Ligaduellen fiel tatsächlich nur ein einziger Treffer. Drei Mal endete die Partie torlos. Warum man dennoch auf Torjubel hoffen darf.
Da wäre zunächst einmal die starke Meringer Offensive, die in den vergangenen Spielen ordentlich ins Rollen gekommen ist. 21 Treffer stehen für das Team von Trainer Ajet Abazi zu Buche, nur die Spitzenteams aus Nördlingen und Gilching haben öfter eingenetzt. Auf der anderen Seite präsentiert sich die Aystetter Abwehr in dieser Saison bislang alles andere als stabil. 23 Gegentreffer sind ligaweit der zweitschlechteste Wert. Nur einmal stand beim Aufsteiger hinten die Null. Außerdem sprechen die vergangenen Spiele eine deutliche Sprache. Der MSV geht nach den beiden Erfolgen gegen Ehekirchen (4:0) und in Durach (3:1) mit breiter
Brust in das Lokalderby. Bei den Cosmonauten sieht es aktuell ziemlich düster aus. Zuletzt gab es sechs Niederlagen in Serie, wobei man nur zwei Tore erzielte und 15 kassierte. Mit sieben Punkten ziert der Aufsteiger mittlerweile das Tabellenende.
Merings Coach warnt dennoch vor dem Gegner: „Ein Derby hat immer eine besondere Brisanz, und die Tabelle ist sehr eng. In zwei Spieltagen kann das schon wieder anders aussehen. Wir wissen, dass es ein heißer Tanz werden wird“, so Abazi, der sich auf das Treffen der Lokalrivalen freut: „Man kennt sich, was den besonderen Reiz ausmacht. Ich spiele lieber zu Hause gegen Aystetten als 100 Kilometer in der Ferne.“Vor allem vor der Gästeoffensive hat der 45-Jährige Respekt: „Aystetten ist offensiv brandgefährlich. Da müssen wir aufpassen. Sie hatten zuletzt viel Pech, weshalb man die Ergebnisse auch richtig einschätzen muss.“
Auch selbst plagen den Meringer Coach weiterhin Verletzungssorgen. Manuel Utz befindet sich zwar wieder im Training, doch ein Einsatz käme noch zu früh. Nach dem Spiel in Durach beklagt der Trainer mehrere angeschlagenen Spieler. „Wir werden sehen, wer dann auflaufen kann.“Das gilt auch für Mathias Steger, der zuletzt verletzungsbedingt zweimal aussetzen musste. „Er hat wieder voll trainiert, mal schauen“, so Abazi. Wieder mit dabei sind Lukas Kristen und Lukas Krebold (Urlaub) sowie Mateusz Fitas (beruflich verhindert). Auf der Meringer Bank wird also wieder etwas voller werden im Vergleich zum Durach-Spiel. Vor rund einer Woche nahmen gerade einmal zwei Spieler dort Platz.
Der FC Stätzling nimmt zur gleichen Zeit einen erneuten Anlauf auf den ersten Heimsieg in dieser Saison. Obwohl das Team von Trainer Andreas Jenik nach sieben Spieltagen auf Platz drei der Bezirksliga Nord liegt, warten die Fans der Grünen-Weißen bislang vergeblich auf drei Punkte auf dem heimischen Sportplatz. Die Aufgabe wird allerdings nicht einfach, schließlich reist mit dem TSV Hollenbach der Tabellenzweite an, der in dieser Saison neben Ecknach das einzig noch ungeschlagene Team ist. „Natürlich will ich jetzt endlich mal ein Heimspiel gewinnen“, gibt Stätzlings Abteilungsleiter Manfred Endraß offen zu Protokoll, doch die Favoritenrolle schreibt er den Gästen zu. „Unser Weg ist die Jugend, und die braucht eben noch etwas Zeit. Mannschaften wie Hollenbach haben einen erfahreneren und abgeklärteren Kader, da brauchen wir uns nichts vormachen“, tut sich Endraß deshalb schwer, aus Stätzlinger Sicht von einem Spitzenspiel zu sprechen. Vom bisherigen Auftreten seiner Jungspunde ist der Spartenchef dennoch angetan: „Die machen das für ihre Verhältnisse sensationell, obwohl wir so viele Verletzte haben.“
„Nach unten jederzeit genügend Luft haben, ein bisschen Spielverderber sein für so manchen ambitionierten Kontrahenten und, wenn schließlich nach und nach alle verletzten Spieler wieder an Bord sind, am Ende eine Platzierung unter den ersten sieben“, so umreißt Endraß sein Saisonziel. Doch ganz oben auf seiner Wunschliste steht verständlicherweise der erste Heimsieg. Ein Wiedersehen gibt es am Sonntag mit den ehemaligen Stätzlingern Raoul Leser und David Bichlmeier, die sich beim TSV Hollenbach in die Stammelf gespielt haben. Beide kamen zu Saisonbeginn aus der U19 des FCS.