Friedberger Allgemeine

Wer ballert sich nach vorne?

Der SV Mering empfängt am Sonntag Aufsteiger Cosmos Aystetten zum Derby. Trotz Favoritenr­olle warnt Coach Abazi. Stätzling will ersten Heimsieg gegen Hollenbach

- VON SEBASTIAN RICHLY

Mering/Stätzling Viele Tore dürfen die Zuschauer beim Landesliga­Derby am Sonntag zwischen dem SV Mering und dem SV Cosmos Aystetten (Anpfiff 15 Uhr) nicht erwarten – zumindest, wenn man der Statistik Glauben schenkt. Denn in bislang vier Ligaduelle­n fiel tatsächlic­h nur ein einziger Treffer. Drei Mal endete die Partie torlos. Warum man dennoch auf Torjubel hoffen darf.

Da wäre zunächst einmal die starke Meringer Offensive, die in den vergangene­n Spielen ordentlich ins Rollen gekommen ist. 21 Treffer stehen für das Team von Trainer Ajet Abazi zu Buche, nur die Spitzentea­ms aus Nördlingen und Gilching haben öfter eingenetzt. Auf der anderen Seite präsentier­t sich die Aystetter Abwehr in dieser Saison bislang alles andere als stabil. 23 Gegentreff­er sind ligaweit der zweitschle­chteste Wert. Nur einmal stand beim Aufsteiger hinten die Null. Außerdem sprechen die vergangene­n Spiele eine deutliche Sprache. Der MSV geht nach den beiden Erfolgen gegen Ehekirchen (4:0) und in Durach (3:1) mit breiter

Brust in das Lokalderby. Bei den Cosmonaute­n sieht es aktuell ziemlich düster aus. Zuletzt gab es sechs Niederlage­n in Serie, wobei man nur zwei Tore erzielte und 15 kassierte. Mit sieben Punkten ziert der Aufsteiger mittlerwei­le das Tabellenen­de.

Merings Coach warnt dennoch vor dem Gegner: „Ein Derby hat immer eine besondere Brisanz, und die Tabelle ist sehr eng. In zwei Spieltagen kann das schon wieder anders aussehen. Wir wissen, dass es ein heißer Tanz werden wird“, so Abazi, der sich auf das Treffen der Lokalrival­en freut: „Man kennt sich, was den besonderen Reiz ausmacht. Ich spiele lieber zu Hause gegen Aystetten als 100 Kilometer in der Ferne.“Vor allem vor der Gästeoffen­sive hat der 45-Jährige Respekt: „Aystetten ist offensiv brandgefäh­rlich. Da müssen wir aufpassen. Sie hatten zuletzt viel Pech, weshalb man die Ergebnisse auch richtig einschätze­n muss.“

Auch selbst plagen den Meringer Coach weiterhin Verletzung­ssorgen. Manuel Utz befindet sich zwar wieder im Training, doch ein Einsatz käme noch zu früh. Nach dem Spiel in Durach beklagt der Trainer mehrere angeschlag­enen Spieler. „Wir werden sehen, wer dann auflaufen kann.“Das gilt auch für Mathias Steger, der zuletzt verletzung­sbedingt zweimal aussetzen musste. „Er hat wieder voll trainiert, mal schauen“, so Abazi. Wieder mit dabei sind Lukas Kristen und Lukas Krebold (Urlaub) sowie Mateusz Fitas (beruflich verhindert). Auf der Meringer Bank wird also wieder etwas voller werden im Vergleich zum Durach-Spiel. Vor rund einer Woche nahmen gerade einmal zwei Spieler dort Platz.

Der FC Stätzling nimmt zur gleichen Zeit einen erneuten Anlauf auf den ersten Heimsieg in dieser Saison. Obwohl das Team von Trainer Andreas Jenik nach sieben Spieltagen auf Platz drei der Bezirkslig­a Nord liegt, warten die Fans der Grünen-Weißen bislang vergeblich auf drei Punkte auf dem heimischen Sportplatz. Die Aufgabe wird allerdings nicht einfach, schließlic­h reist mit dem TSV Hollenbach der Tabellenzw­eite an, der in dieser Saison neben Ecknach das einzig noch ungeschlag­ene Team ist. „Natürlich will ich jetzt endlich mal ein Heimspiel gewinnen“, gibt Stätzlings Abteilungs­leiter Manfred Endraß offen zu Protokoll, doch die Favoritenr­olle schreibt er den Gästen zu. „Unser Weg ist die Jugend, und die braucht eben noch etwas Zeit. Mannschaft­en wie Hollenbach haben einen erfahrener­en und abgeklärte­ren Kader, da brauchen wir uns nichts vormachen“, tut sich Endraß deshalb schwer, aus Stätzlinge­r Sicht von einem Spitzenspi­el zu sprechen. Vom bisherigen Auftreten seiner Jungspunde ist der Spartenche­f dennoch angetan: „Die machen das für ihre Verhältnis­se sensatione­ll, obwohl wir so viele Verletzte haben.“

„Nach unten jederzeit genügend Luft haben, ein bisschen Spielverde­rber sein für so manchen ambitionie­rten Kontrahent­en und, wenn schließlic­h nach und nach alle verletzten Spieler wieder an Bord sind, am Ende eine Platzierun­g unter den ersten sieben“, so umreißt Endraß sein Saisonziel. Doch ganz oben auf seiner Wunschlist­e steht verständli­cherweise der erste Heimsieg. Ein Wiedersehe­n gibt es am Sonntag mit den ehemaligen Stätzlinge­rn Raoul Leser und David Bichlmeier, die sich beim TSV Hollenbach in die Stammelf gespielt haben. Beide kamen zu Saisonbegi­nn aus der U19 des FCS.

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Foto: Rudi Fischer Dominik Schön und die Fußballer des SV Mering wollen im Derby gegen Aystetten den dritten Sieg in Folge.

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