Die Brandruine macht Probleme
Nach dem Großbrand in Augsburg gestalten sich die Aufräumarbeiten schwierig. Die Hilfsbereitschaft ist indes groß
Augsburg Der Abbruch des durch einen Brand zerstörten historischen Hauses in der Augsburger Innenstadt gestaltet sich schwierig. Das Gebäude musste Stück für Stück abgetragen werden, weil es überall Glutnester gab und es zudem in Teilen
einsturzgefährdet war. Der Abbruch wurde aber vorübergehend gestoppt, weil unklar ist, ob bei einem weiteren Entfernen von Mauern auch die beiden Nachbarhäuser statisch in Gefahr geraten könnten.
Die betroffenen Gebäude in der Karolinenstraße sind alle direkt aneinandergebaut. Der Feuerwehr war es gelungen, dass die Flammen, die am Freitagabend im Dachstuhl des mehrere hundert Jahre alten Hauses ausgebrochen waren, nicht auf die Nachbargebäude übergriffen. Auch die Schäden durch Löschwasser seien aufgrund des professionellen Einsatzes der Feuerwehr nur sehr gering, sagt der Augsburger Ordnungsreferent Frank Pintsch am Montag. Nun müsse aber genau geklärt werden, welche Folgen ein weiterer Abbruch für die Nachbarhäuser habe. Dann werde über das weitere Vorgehen entschieden.
In dem Haus hatten sich mehrere Wohngemeinschaften mit rund 20 Bewohnerinnen und Bewohnern befunden. Sie haben ihr Hab und Gut verloren und müssen sich eine neue Bleibe suchen. Allerdings ist die Hilfsbereitschaft groß: Mehrere Initiativen haben sich gemeldet und wollen die Betroffenen unterstützen. Es gibt indes auch Bestrebungen, dass die historische Fassade des Gebäudes – eine der wenigen in diesem Bereich, die den Zweiten Weltkrieg überstanden hatte – wieder hergestellt wird. Der Architekturhistoriker Gregor Nagler hat vorgeschlagen, die historische Fassade wieder aufzubauen und dafür Spenden zu sammeln. „Das macht aber nur Sinn, wenn der Hauseigentümer es auch will“, sagt er. Der Hausbesitzer sei noch am Überlegen, was mit der Immobilie weiter geschehen soll, heißt es bei der Stadt.