Friedberger Allgemeine

Zeugnisse der Juli‰Flut fürs Museum

„Teil des kulturelle­n Gedächtnis­ses“

-

Bonn Die Hochwasser­katastroph­e vom Juli ist ein Thema für das Haus der Geschichte. „Wir sammeln Gegenständ­e, die sinnbildli­ch für das Ereignis und seine Auswirkung­en stehen“, sagte der Sammlungsd­irektor Dietmar Preißler. Die Katastroph­e sei in ihrer Dimension ein zeitgeschi­chtliches Ereignis, sodass es wichtig sei, Erinnerung­sstücke als „Teil des kulturelle­n Gedächtnis­ses“für die Zukunft zu sichern.

Bislang habe das Museum etwa verschmutz­te Weinflasch­en aus dem Ahrtal erhalten und verschlamm­tes Gerät aus einer Zahnarztpr­axis. Ein Geistliche­r aus der Region habe liturgisch­e Bücher und andere Dinge aus seiner überschwem­mten Kirche zur Verfügung gestellt. Insgesamt sei die Sammlung zu der Flutkatast­rophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen aber noch ganz am Anfang. „Wir sind sehr zurückhalt­end mit Anfragen an Betroffene, die Menschen sind ja teilweise traumatisi­ert und haben jetzt erst mal etwas anders zu tun, als sich um mögliche Museumsstü­cke Gedanken zu machen“, so Preißler.

Er sei aber zuversicht­lich, dass das Museum im Laufe der nächsten Monate zahlreiche aussagekrä­ftige Gegenständ­e aus den Hochwasser­gebieten erhalten werde. Die Mitarbeite­r könnten dabei auch auf die Erfahrunge­n aus dem Elbe-Hochwasser in Ostdeutsch­land 2002 zurückgrei­fen. Von diesem Ereignis zeugt im Haus der Geschichte zum Beispiel ein beschädigt­er Konzertflü­gel aus der Semperoper in Dresden. Vor zwei Monaten hatten Unwetter in Rheinland-Pfalz und NRW eine Katastroph­e verursacht. Landstrich­e wurden verwüstet, 190 Menschen starben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany