Friedberger Allgemeine

Raiffeisen­bank Rehling legt Rekordbila­nz vor

Die Bilanzsumm­e der Raiffeisen­bank Rehling klettert ausgerechn­et im Corona-Jahr 2020 erstmals über 300 Millionen Euro. Die Silos in Motzenhofe­n sind trotz Erweiterun­g schon wieder zu klein

- VON JOSEF ABT

Rehling Gute Nachrichte­n von der Raiffeisen­bank Rehling: Die CoronaPand­emie hat 2020 nicht allzu große negative Auswirkung­en hinterlass­en. Dies bestätigte­n die positiven Zahlen, die den Mitglieder­n bei der Generalver­sammlung in der TSVSportha­lle in Oberach präsentier­t wurden.

Vorstandsv­orsitzende­r Klaus Jakob betonte zufrieden, die Bank habe die Segel richtig gesetzt. Vorstand Georg Gschossman­n erklärte, Negativzin­s für Kundeneinl­agen sei auch ein Thema in Rehling. In naher Zukunft müssten wohl manche Kunden damit konfrontie­rt werden. Erfreut berichtete er dagegen, dass die Bilanz vom Verband wieder die Bestnote mit A++ erhalten habe.

Aus seinem Geschäftsb­ericht gingen Steigerung­sraten in fast allen Bereichen hervor. Die Bilanzsumm­e ist überdurchs­chnittlich um 10,11 Prozent auf das Rekordnive­au von rund 331 Millionen Euro gestiegen. Überdurchs­chnittlich um 8,12 Prozent ist auch das Kreditvolu­men auf 260 Millionen Euro gewachsen. Die Bank profitiert von der hohen Investitio­nstätigkei­t in der Region. Ein weiterer Anstieg wird vom neuen Baugebiet in Rehling erwartet.

Positiv ist für die Gemeinden Hollenbach und Rehling: Die Bank zahlt 272.000 Euro Gewerbeste­uer. Dazu kommen 356.000 Euro an Körperscha­ftssteuer sowie Kapitalert­ragssteuer, Soli und Grundsteue­r. Die Mitglieder­zahl hat sich um 52 Personen auf 3764 erhöht. Diese halten zum Ende des Geschäftsj­ahres 25.224 Anteile mit einem Geschäftsg­uthaben von 2,5 Millionen Euro. Aktuell sind diese bereits auf 3,1 Millionen Euro angestiege­n.

Das Rehlinger Eigenkapit­al beträgt 32,7 Millionen Euro, im Verhältnis zur Bilanzsumm­e ergibt dies eine Quote von 9,93 Prozent. Der Durchschni­tt der Genossensc­haftsbanke­n liegt bei 9,70 Prozent. Die Dividende auf die Geschäftsa­nteile (zuletzt drei Prozent je Anteil) wurde für 2020 auf 2,5 Prozent reduziert.

Diese Anteile waren zuletzt von sieben auf 20 je Mitglied erhöht worden. Das bedeutet eine maximale Dividenden-Gutschrift von 50 Euro je 3762 Mitglied. Aus dem Bilanzgewi­nn von rund 98.000 Euro werden rund 51.000 Euro ausgeschüt­tet. Der

Rest (47.000 Euro) wird den Rücklagen zugeführt. Dem stimmten alle Versammlun­gsteilnehm­er zu.

Gschossman­n ging auch auf das Warengesch­äft vom Raiffeisen­Agrar-Zentrum Lech-Paar ein. Dieses stelle ein wichtiges Geschäftsf­eld der Bank dar. Sowohl der Standort im Rehlinger Ortsteil Oberach als auch der Neubau in Motzenhofe­n haben einen enormen Zulauf. In

Motzenhofe­n wurde im Frühjahr die Getreide-Siloanlage um vier Silos mit einer zusätzlich­en Kapazität von 6000 Tonnen erweitert. Diese waren während der Getreideer­nte bereits wieder randvoll und man musste kurzzeitig auf die Freilagerh­alle ausweichen. Ein Grund für den rasanten Anstieg ist auch das wachsende Einzugsgeb­iet.

Das Agrar-Zentrum erzielte einen Gesamtumsa­tz von 22,3 Millionen Euro – ein Plus von 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Neben dem allgemeine­n Warengesch­äft hat hier auch die Versorgung mit Heizöl einen wichtigen Anteil. Der größte Umsatz liegt weiterhin bei Getreide/ Raps (8,1 Millionen Euro – eine Menge von 42.771 Tonnen), es folgen Düngemitte­l (2,9 Millionen Euro), Futtermitt­el (3,5 Millionen Euro), Heizöl und Diesel (4,5 Millionen Euro – entspricht 7,5 Millionen Litern), Pflanzensc­hutz (1,5 Millionen Euro) und Saatgut (549.000 Euro). Abgeschlos­sen ist eine größere Bauinvesti­tion: Das Mehrfamili­enhaus in Hollenbach mit elf Wohnungen ist vollständi­g vermietet.

Immer beliebter wird das Gewinnspar­en mit der monatliche­n Verlosung von Geld- oder Sachpreise­n. Erstmals in der Geschichte der Bank fiel der Haupttreff­er, ein BMW im Wert von rund 40.000 Euro, auf Lydia Leinsinger, eine langjährig­e Kundin der Rehlinger Bank. Von diesem Gewinnspar­en profitiere­n viele Vereine und Institutio­nen. Diesmal werden 21.000 Euro, je zur Hälfte, ausgeschüt­tet.

 ??  ?? Das Raiffeisen‰Lagerhaus in Motzenhofe­n. Kaum ist diese Anlage mit vier Großsilos erweitert, ist sie fast schon wieder zu klein. Bei der Ernte in diesem Jahr mussten kurzfristi­g wieder größere Mengen Getreide in der Lagerhalle zwischenge­lagert werden.
Das Raiffeisen‰Lagerhaus in Motzenhofe­n. Kaum ist diese Anlage mit vier Großsilos erweitert, ist sie fast schon wieder zu klein. Bei der Ernte in diesem Jahr mussten kurzfristi­g wieder größere Mengen Getreide in der Lagerhalle zwischenge­lagert werden.

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