Raiffeisenbank Rehling legt Rekordbilanz vor
Die Bilanzsumme der Raiffeisenbank Rehling klettert ausgerechnet im Corona-Jahr 2020 erstmals über 300 Millionen Euro. Die Silos in Motzenhofen sind trotz Erweiterung schon wieder zu klein
Rehling Gute Nachrichten von der Raiffeisenbank Rehling: Die CoronaPandemie hat 2020 nicht allzu große negative Auswirkungen hinterlassen. Dies bestätigten die positiven Zahlen, die den Mitgliedern bei der Generalversammlung in der TSVSporthalle in Oberach präsentiert wurden.
Vorstandsvorsitzender Klaus Jakob betonte zufrieden, die Bank habe die Segel richtig gesetzt. Vorstand Georg Gschossmann erklärte, Negativzins für Kundeneinlagen sei auch ein Thema in Rehling. In naher Zukunft müssten wohl manche Kunden damit konfrontiert werden. Erfreut berichtete er dagegen, dass die Bilanz vom Verband wieder die Bestnote mit A++ erhalten habe.
Aus seinem Geschäftsbericht gingen Steigerungsraten in fast allen Bereichen hervor. Die Bilanzsumme ist überdurchschnittlich um 10,11 Prozent auf das Rekordniveau von rund 331 Millionen Euro gestiegen. Überdurchschnittlich um 8,12 Prozent ist auch das Kreditvolumen auf 260 Millionen Euro gewachsen. Die Bank profitiert von der hohen Investitionstätigkeit in der Region. Ein weiterer Anstieg wird vom neuen Baugebiet in Rehling erwartet.
Positiv ist für die Gemeinden Hollenbach und Rehling: Die Bank zahlt 272.000 Euro Gewerbesteuer. Dazu kommen 356.000 Euro an Körperschaftssteuer sowie Kapitalertragssteuer, Soli und Grundsteuer. Die Mitgliederzahl hat sich um 52 Personen auf 3764 erhöht. Diese halten zum Ende des Geschäftsjahres 25.224 Anteile mit einem Geschäftsguthaben von 2,5 Millionen Euro. Aktuell sind diese bereits auf 3,1 Millionen Euro angestiegen.
Das Rehlinger Eigenkapital beträgt 32,7 Millionen Euro, im Verhältnis zur Bilanzsumme ergibt dies eine Quote von 9,93 Prozent. Der Durchschnitt der Genossenschaftsbanken liegt bei 9,70 Prozent. Die Dividende auf die Geschäftsanteile (zuletzt drei Prozent je Anteil) wurde für 2020 auf 2,5 Prozent reduziert.
Diese Anteile waren zuletzt von sieben auf 20 je Mitglied erhöht worden. Das bedeutet eine maximale Dividenden-Gutschrift von 50 Euro je 3762 Mitglied. Aus dem Bilanzgewinn von rund 98.000 Euro werden rund 51.000 Euro ausgeschüttet. Der
Rest (47.000 Euro) wird den Rücklagen zugeführt. Dem stimmten alle Versammlungsteilnehmer zu.
Gschossmann ging auch auf das Warengeschäft vom RaiffeisenAgrar-Zentrum Lech-Paar ein. Dieses stelle ein wichtiges Geschäftsfeld der Bank dar. Sowohl der Standort im Rehlinger Ortsteil Oberach als auch der Neubau in Motzenhofen haben einen enormen Zulauf. In
Motzenhofen wurde im Frühjahr die Getreide-Siloanlage um vier Silos mit einer zusätzlichen Kapazität von 6000 Tonnen erweitert. Diese waren während der Getreideernte bereits wieder randvoll und man musste kurzzeitig auf die Freilagerhalle ausweichen. Ein Grund für den rasanten Anstieg ist auch das wachsende Einzugsgebiet.
Das Agrar-Zentrum erzielte einen Gesamtumsatz von 22,3 Millionen Euro – ein Plus von 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Neben dem allgemeinen Warengeschäft hat hier auch die Versorgung mit Heizöl einen wichtigen Anteil. Der größte Umsatz liegt weiterhin bei Getreide/ Raps (8,1 Millionen Euro – eine Menge von 42.771 Tonnen), es folgen Düngemittel (2,9 Millionen Euro), Futtermittel (3,5 Millionen Euro), Heizöl und Diesel (4,5 Millionen Euro – entspricht 7,5 Millionen Litern), Pflanzenschutz (1,5 Millionen Euro) und Saatgut (549.000 Euro). Abgeschlossen ist eine größere Bauinvestition: Das Mehrfamilienhaus in Hollenbach mit elf Wohnungen ist vollständig vermietet.
Immer beliebter wird das Gewinnsparen mit der monatlichen Verlosung von Geld- oder Sachpreisen. Erstmals in der Geschichte der Bank fiel der Haupttreffer, ein BMW im Wert von rund 40.000 Euro, auf Lydia Leinsinger, eine langjährige Kundin der Rehlinger Bank. Von diesem Gewinnsparen profitieren viele Vereine und Institutionen. Diesmal werden 21.000 Euro, je zur Hälfte, ausgeschüttet.