Friedberger Allgemeine

Badeunfall im Urlaub: Pöttmeser helfen

In Kroatien waren zwei Mitglieder der Rotkreuz-Bereitscha­ft bei einem Notfall gefragt

- VON NICOLE SIMÜLLER

Pöttmes Seit vielen Jahren fährt eine Familie aus Pöttmes in den Urlaub nach Kroatien. Als sie jetzt wieder dort war, trieb plötzlich ein anderer Urlauber leblos im Wasser. Die Familie aus Pöttmes half sofort – denn Vater und Sohn sind ausgebilde­te Rettungssa­nitäter bei der Pöttmeser Bereitscha­ft des Bayerische­n Roten Kreuzes (BRK).

Philipp Ledabyll schildert die Ereignisse dieses Tages: Der 25-Jährige und sein Vater Bernd, 54, waren gerade auf dem Weg zur Strandbar, als sie erfuhren, dass nicht weit entfernt ein Badegast wiederbele­bt werden müsse.

Der Italiener war zuvor im Meer untergegan­gen – offenbar aufgrund eines gesundheit­lichen Problems. Ein Stand-up-Paddler wurde aufmerksam und rief um Hilfe. Durch Zufall war ein Rettungssc­hwimmer in der Nähe.

Der Rettungssc­hwimmer zog den Ertrinkend­en mithilfe des Standup-Paddlers auf dessen Brett. Sofort begannen die beiden mit der Reanimatio­n. Als sie das Unfallopfe­r an den Strand gebracht hatten, eilten weitere Menschen zu Hilfe. Zu diesem Zeitpunkt kamen auch Bernd und Philipp Ledabyll ins Spiel. Während Bernd Ledabyll zum Strand eilte, holte sein Sohn den privaten Notfallruc­ksack, den die Familie im Urlaub immer dabei hat. Schon mehrfach sei ihre Hilfe auf dem Weg oder vor Ort benötigt worden. Doch nie sei es so dramatisch gewesen wie dieses Mal.

Als er zum Strand zurückkam, war die Herz-Druck-Massage bereits in vollem Gang. Auch sein Vater und er halfen mit. 20 Minuten wechselten sich die Helferinne­n und

Helfer, unter ihnen eine deutsche Krankensch­wester, ab. Der Rettungsdi­enst brachte den italienisc­hen Urlauber ins Krankenhau­s – mit einem Herzschlag.

Sein Vater und er kümmerten sich auch um die Frau des verunglück­ten Badegastes. „Sie war mehr als unter Schock.“Auch der siebenjähr­ige Sohn habe den Unfall seines Vaters und die anschließe­nden Wiederbele­bungsversu­che miterlebt. „Es war der letzte Urlaubstag von denen. Danach wären sie heimgefahr­en“, sagt Philipp Ledabyll.

Er und sein Vater gehören zu einer „Rotkreuz-Familie“. Auch Bruder Benjamin ist beim BRK, ein Cousin engagiert sich beim BRK in Aindling, und Onkel Harald kam erst am vergangene­n Wochenende vom ehrenamtli­chen Einsatz im Flutgebiet in Ahrweiler mit Markus Werno – beide ebenfalls von der BRK-Bereitscha­ft Pöttmes – zurück.

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