Badeunfall im Urlaub: Pöttmeser helfen
In Kroatien waren zwei Mitglieder der Rotkreuz-Bereitschaft bei einem Notfall gefragt
Pöttmes Seit vielen Jahren fährt eine Familie aus Pöttmes in den Urlaub nach Kroatien. Als sie jetzt wieder dort war, trieb plötzlich ein anderer Urlauber leblos im Wasser. Die Familie aus Pöttmes half sofort – denn Vater und Sohn sind ausgebildete Rettungssanitäter bei der Pöttmeser Bereitschaft des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK).
Philipp Ledabyll schildert die Ereignisse dieses Tages: Der 25-Jährige und sein Vater Bernd, 54, waren gerade auf dem Weg zur Strandbar, als sie erfuhren, dass nicht weit entfernt ein Badegast wiederbelebt werden müsse.
Der Italiener war zuvor im Meer untergegangen – offenbar aufgrund eines gesundheitlichen Problems. Ein Stand-up-Paddler wurde aufmerksam und rief um Hilfe. Durch Zufall war ein Rettungsschwimmer in der Nähe.
Der Rettungsschwimmer zog den Ertrinkenden mithilfe des Standup-Paddlers auf dessen Brett. Sofort begannen die beiden mit der Reanimation. Als sie das Unfallopfer an den Strand gebracht hatten, eilten weitere Menschen zu Hilfe. Zu diesem Zeitpunkt kamen auch Bernd und Philipp Ledabyll ins Spiel. Während Bernd Ledabyll zum Strand eilte, holte sein Sohn den privaten Notfallrucksack, den die Familie im Urlaub immer dabei hat. Schon mehrfach sei ihre Hilfe auf dem Weg oder vor Ort benötigt worden. Doch nie sei es so dramatisch gewesen wie dieses Mal.
Als er zum Strand zurückkam, war die Herz-Druck-Massage bereits in vollem Gang. Auch sein Vater und er halfen mit. 20 Minuten wechselten sich die Helferinnen und
Helfer, unter ihnen eine deutsche Krankenschwester, ab. Der Rettungsdienst brachte den italienischen Urlauber ins Krankenhaus – mit einem Herzschlag.
Sein Vater und er kümmerten sich auch um die Frau des verunglückten Badegastes. „Sie war mehr als unter Schock.“Auch der siebenjährige Sohn habe den Unfall seines Vaters und die anschließenden Wiederbelebungsversuche miterlebt. „Es war der letzte Urlaubstag von denen. Danach wären sie heimgefahren“, sagt Philipp Ledabyll.
Er und sein Vater gehören zu einer „Rotkreuz-Familie“. Auch Bruder Benjamin ist beim BRK, ein Cousin engagiert sich beim BRK in Aindling, und Onkel Harald kam erst am vergangenen Wochenende vom ehrenamtlichen Einsatz im Flutgebiet in Ahrweiler mit Markus Werno – beide ebenfalls von der BRK-Bereitschaft Pöttmes – zurück.