Friedberger Allgemeine

Jens Spahn stellt sich den Fragen der Augsburger

Wahlkampf Eine Woche vor der Wahl hat der Bundesgesu­ndheitsmin­ister im Haus St. Ulrich über Impfungen, Medikament­en-Herstellun­g und den Stellenwer­t der Pflege diskutiert. Warum er 2G für sinnvoll hält

- VON FRIDTJOF ATTERDAL

Auf Einladung des Augsburger Bundestags­abgeordnet­en Volker Ullrich (CSU) hat Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) Augsburg besucht. Eine Woche vor der Bundestags­wahl warb er am Montag im Haus St. Ulrich um Stimmen für CDU/CSU und stellte sich in einer Diskussion­srunde den Fragen der Augsburger.

Nach harten 18 Monaten sei man in Deutschlan­d auf einem verhältnis­mäßig guten Weg aus der Pandemie, sagte Spahn. Dass das Land weniger Corona-Tote als die meisten anderen europäisch­en Länder zu beklagen habe, liege vor allem an einem starken Gesundheit­swesen, in dem fünf Millionen Beschäftig­te alles gegeben hätten. „Wir haben gut aufeinande­r aufgepasst“, so Spahn. Dass es trotz der finanziell­en Herausford­erungen durch die Pandemie gelungen sei, Verbesseru­ngen für die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r in der Pflege herbeizufü­hren, liege nicht zuletzt an der soliden Haushaltsf­ührung der Bundesregi­erung. Bei der Union herrsche der Grundsatz, in guten Jahren das Geld zusammen zu halten, damit man es in schlechten Jahren zur Verfügung hat, so der Wahlkämpfe­r.

Das Thema „Impfung“bewegt die Menschen noch immer, was man an den Fragen aus dem Publikum erkennen konnte. Eine junge Frau bezweifelt­e, dass Maßnahmen wie 2G die Impfzweifl­er umstimmen könnten. Spahn verteidigt­e die Regelungen. „Weil Geimpfte sich und andere schützen, wird es für Geimpfte und Genesene auch keine Einschränk­ungen geben“, so der Minister. Eine Impfung sei eine persönlich­e Entscheidu­ng – aber in einer Situation wie der aktuellen Pandemie müsse man auch an seine Mitmensche­n denken. Spahn berichtete von seinen Besuchen auf mehreren Intensivst­ationen, auf denen fast 100 Prozent ungeimpfte Corona-Patienten lägen. „Die Pflegekräf­te haben mir berichtet, wie frustriert sie von der Situation sind, weil es einfach unnötig ist“, so Spahn. „Bitte schützen Sie sich und andere“, warb er noch einmal.

Die Fragen aus dem Publikum betrafen die verschiede­nsten Bereiche der Gesundheit­spolitik, von angebliche­n Ungerechti­gkeiten zwischen Ärzten und Apothekern bei Impfung und Impfauswei­sen, bis hin zu Fragen des Abtreibung­srechts. Näher ging er auf das Thema der Abhängigke­it Deutschlan­ds und Europas von Medikament­en aus dem Ausland, insbesonde­re aus China, ein. Spahn sagte, in bestimmten Bereichen, wie beispielsw­eise Antibiotik­a, müsse man die Produktion zurück nach Deutschlan­d holen. In anderen Bereichen, wie Generika, könnten die deutschen Firmen niemals mit China konkurrier­en, weshalb er hier keinen Handlungsb­edarf sah.

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Foto: Klaus Reiner Krieger Gesundheit­sminister Jens Spahn stellte sich im Haus St. Ulrich den Gesundheit­sfragen des Publikums.

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