Ein besonderes Walderlebnis in Ried
Im Höglwald werden die Pläne für die Errichtung eines Pfades konkreter. Wann die Einweihung geplant ist und was dort geboten werden soll
Ried „Wir haben einen naturnahen Erholungsraum direkt vor unserer Haustür“, erklärt Rieds stellvertretender Bürgermeister Franz-Josef Mayer. Der kennt sich mit dem Thema Wald aus. Vor Kurzem ist Mayer Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürstenfeldbruck geworden. In der Gemeinde hat er sich auch einen Namen als Förster bei dem beliebten Angebot „Tag im Wald“gemacht. Sein Fachwissen kann er sicher bei einem aktuellen Projekt einbringen. Die Gemeinde will einen Walderlebnispfad im Höglwald errichten.
Die Einweihung soll im November stattfinden. „Die geplante Einweihung hat sich vom Sommer in den Spätherbst verschoben“, erklärt Bürgermeister Erwin Gerstlacher, „weil wir die Förderungszusage aus dem Leader-Programm erst so spät erhalten haben.“Und vor der Zusage hätten sie nicht beginnen können, so das Gemeindeoberhaupt.
Inzwischen wurden 23.600 Euro für den Bau eines Walderlebnispfades zugesagt. Im Haushalt der Gemeinde sind im kommenden Jahr 50.000 Euro vorgesehen, rund die Hälfte der Kosten werden also durch die Förderung refinanziert.
Der Walderlebnispfad soll ungefähr 1,8 Kilometer lang werden, an einer uralten Eiche bei Zillenberg starten und auf einem Rundweg an neun Stationen vorbeiführen. „Hier sind später auch Führungen geplant“, erläutert Mayer.
Übrigens ein „berühmter“Ort, hat sich doch nachweislich König Carl Gustav von Schweden ins Gästebuch in Zillenberg eingetragen.
Der Walderlebnispfad wird unter anderem auch an der Waldklimastation, einem Forschungsprojekt der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Freising, vorbeiführen. Dass ein solcher Naturpfad zuallererst ein Riesenabenteuer für Kinder ist, hat die Rieder Schulleiterin Melanie Prager durch eine Umfrage unter ihren Schülerinnen und Schülern eruiert.
Ergebnis: Die meisten Kinder wollen vor allem die Tiere auf Augenhöhe sehen. Dies wurde durch zwei Podeste umgesetzt, die einmal Tiere entdecken lassen und zweitens den Blick auf den Wald freigeben.
„Entscheidend ist, dass die Kinder Spaß und Freude haben und Wald und Natur selbst direkt erleben können“, sagt der Zweite Bürgermeister. Aber auch ein grünes Klassenzimmer, das unter den meist gewünschten Einrichtungen rangierte, wird umgesetzt. Dies, so Prager, sollten alle Klassen nützen.
Auf Holztafeln, deren Gestelle bereits stehen, werden die entsprechenden Infos zur jeweiligen Station dargestellt. Kurz und einfach. Auf QR-Codes, die sich ebenfalls auf den Tafeln befinden, können fortführende Informationen heruntergeladen werden. Etwas Besonderes ist die Station „Waldklimastation“, an der es beispielsweise Aufschluss über Temperatur, Bestandsniederschlag, Baumwachstum, Bodenfeuchtigkeit und viele andere Parameter geben wird. Auch ein Quiz ist geplant. Genaueres will Mayer noch nicht verraten. „Das kommt bei der Einweihung“, verspricht er.
Dass dabei auch das Thema Klimawandel eine zentrale Rolle spielen wird, ist Gerstlacher und Mayer sehr wichtig. Denn der Walderlebnispfad im Höglwald wird sich in den kommenden Jahren verändern. Die alten Fichten werden zunehmend weniger werden. „Und so haben die Kinder in Ried eine besondere Chance, mitzuhelfen, dort den Wald der Zukunft selbst zu gestalten und zu pflanzen.“
An einer wechselnden Station soll daher der „Schülerwald“entstehen. Hier wird den Grundschülern von Ried die Gelegenheit geben, in jedem Jahr eine Fläche zu bepflanzen, und zwar mit einer Zukunftsbaumart. So wird in zwanzig Jahren im Höglwald ein besonderer Zukunftswald entstanden sein. Und bei der Einweihung im November sollen die ersten Bäume gepflanzt werden.
Schulkinder dürfen eine Fläche bepflanzen