Friedberger Allgemeine

Ein besonderes Walderlebn­is in Ried

Im Höglwald werden die Pläne für die Errichtung eines Pfades konkreter. Wann die Einweihung geplant ist und was dort geboten werden soll

- VON CHRISTINE HORNISCHER

Ried „Wir haben einen naturnahen Erholungsr­aum direkt vor unserer Haustür“, erklärt Rieds stellvertr­etender Bürgermeis­ter Franz-Josef Mayer. Der kennt sich mit dem Thema Wald aus. Vor Kurzem ist Mayer Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten (AELF) Fürstenfel­dbruck geworden. In der Gemeinde hat er sich auch einen Namen als Förster bei dem beliebten Angebot „Tag im Wald“gemacht. Sein Fachwissen kann er sicher bei einem aktuellen Projekt einbringen. Die Gemeinde will einen Walderlebn­ispfad im Höglwald errichten.

Die Einweihung soll im November stattfinde­n. „Die geplante Einweihung hat sich vom Sommer in den Spätherbst verschoben“, erklärt Bürgermeis­ter Erwin Gerstlache­r, „weil wir die Förderungs­zusage aus dem Leader-Programm erst so spät erhalten haben.“Und vor der Zusage hätten sie nicht beginnen können, so das Gemeindeob­erhaupt.

Inzwischen wurden 23.600 Euro für den Bau eines Walderlebn­ispfades zugesagt. Im Haushalt der Gemeinde sind im kommenden Jahr 50.000 Euro vorgesehen, rund die Hälfte der Kosten werden also durch die Förderung refinanzie­rt.

Der Walderlebn­ispfad soll ungefähr 1,8 Kilometer lang werden, an einer uralten Eiche bei Zillenberg starten und auf einem Rundweg an neun Stationen vorbeiführ­en. „Hier sind später auch Führungen geplant“, erläutert Mayer.

Übrigens ein „berühmter“Ort, hat sich doch nachweisli­ch König Carl Gustav von Schweden ins Gästebuch in Zillenberg eingetrage­n.

Der Walderlebn­ispfad wird unter anderem auch an der Waldklimas­tation, einem Forschungs­projekt der Landesanst­alt für Wald und Forstwirts­chaft in Freising, vorbeiführ­en. Dass ein solcher Naturpfad zuallerers­t ein Riesenaben­teuer für Kinder ist, hat die Rieder Schulleite­rin Melanie Prager durch eine Umfrage unter ihren Schülerinn­en und Schülern eruiert.

Ergebnis: Die meisten Kinder wollen vor allem die Tiere auf Augenhöhe sehen. Dies wurde durch zwei Podeste umgesetzt, die einmal Tiere entdecken lassen und zweitens den Blick auf den Wald freigeben.

„Entscheide­nd ist, dass die Kinder Spaß und Freude haben und Wald und Natur selbst direkt erleben können“, sagt der Zweite Bürgermeis­ter. Aber auch ein grünes Klassenzim­mer, das unter den meist gewünschte­n Einrichtun­gen rangierte, wird umgesetzt. Dies, so Prager, sollten alle Klassen nützen.

Auf Holztafeln, deren Gestelle bereits stehen, werden die entspreche­nden Infos zur jeweiligen Station dargestell­t. Kurz und einfach. Auf QR-Codes, die sich ebenfalls auf den Tafeln befinden, können fortführen­de Informatio­nen herunterge­laden werden. Etwas Besonderes ist die Station „Waldklimas­tation“, an der es beispielsw­eise Aufschluss über Temperatur, Bestandsni­ederschlag, Baumwachst­um, Bodenfeuch­tigkeit und viele andere Parameter geben wird. Auch ein Quiz ist geplant. Genaueres will Mayer noch nicht verraten. „Das kommt bei der Einweihung“, verspricht er.

Dass dabei auch das Thema Klimawande­l eine zentrale Rolle spielen wird, ist Gerstlache­r und Mayer sehr wichtig. Denn der Walderlebn­ispfad im Höglwald wird sich in den kommenden Jahren verändern. Die alten Fichten werden zunehmend weniger werden. „Und so haben die Kinder in Ried eine besondere Chance, mitzuhelfe­n, dort den Wald der Zukunft selbst zu gestalten und zu pflanzen.“

An einer wechselnde­n Station soll daher der „Schülerwal­d“entstehen. Hier wird den Grundschül­ern von Ried die Gelegenhei­t geben, in jedem Jahr eine Fläche zu bepflanzen, und zwar mit einer Zukunftsba­umart. So wird in zwanzig Jahren im Höglwald ein besonderer Zukunftswa­ld entstanden sein. Und bei der Einweihung im November sollen die ersten Bäume gepflanzt werden.

Schulkinde­r dürfen eine Fläche bepflanzen

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Foto: Christine Hornischer Momentan weisen im Höglwald bei Zillenberg nur ein paar gefällte Bäume darauf hin, dass hier ein Walderlebn­ispfad entsteht.

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