Friedberger Allgemeine

So räumt man den Kühlschran­k richtig ein

Wer für die verschiede­nen Lebensmitt­el den jeweils richtigen Platz findet, hat es im Küchenallt­ag nicht nur leichter, sondern kann auch Strom sparen. Welchen Vorteil neue Geräte haben

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Der Kühlschran­k zählt auch heute noch in vielen Haushalten zu den größten Stromverbr­auchern. Da können 100 Euro oder mehr an Stromkoste­n allein für den Betrieb des Kühlschran­ks zusammenko­mmen. Um die Energiekos­ten niedrig zu halten, sollte schon beim Kauf auf ein energieeff­izientes Modell der Klasse B oder C geachtet werden. Nach der Neuordnung der Energieeff­izienzlabe­ls bleibt die Klasse A noch für künftige Verbesseru­ngen offen. Die Mehrausgab­en für das energiespa­rende Modell werden sich im Laufe der langen Lebensdaue­r auf jeden Fall amortisier­en. Auch der Standort des Geräts spielt für den Energiever­brauch eine wichtige Rolle: Der Kühlschran­k sollte an einem möglichst kühlen Ort – also nicht neben dem Elektroher­d, dem Heizkörper oder in der Sonne – stehen.

Im Betrieb gibt es einige Energiespa­r-Tricks. So muss der Kühlnicht ständig auf Hochtouren laufen. Lebensmitt­el halten sich bei nicht ganz so kalten Temperatur­en ebenso gut und entfalten später viel besser ihr Aroma. Sieben Grad Celsius – gemessen im mittleren Bereich des Kühlschran­ks – gelten als optimal.

Neue Geräte werden oft dynamisch gekühlt. Die kalte Luft wird hier mittels eines Ventilator­s im Kühlschran­k verteilt, sodass überall die eingestell­te Temperatur eingehalte­n wird. Die meisten Kühlschrän­ke sind aber noch nicht damit ausgestatt­et. Sie besitzen daher mehrere Temperatur­zonen und sollten entspreche­nd eingeräumt werden. Mit ungefähr acht Grad ist das oberste Fach geeignet für Käse, gut verpackte Speiserest­e, Geräuchert­es, rohen Schinken, aber auch Soßen, Suppen oder Marmelade. Im mittleren Fach mit einer etwas niedrigere­n Temperatur können Milchprodu­kte wie Joghurt oder Quark aufbewahrt werden. Auch angebroche­ne Milchtüten sind hier richtig untergebra­cht – und nicht etwa im Seitenfach der Kühlschran­ktür, wo es deutlich wärmer ist.

Am kältesten ist es im unteren Bereich, oberhalb des Gemüsefach­s. Dies ist der ideale Ort für leicht verderblic­he Lebensmitt­el wie Fleisch, Wurst und Fisch. Wieder etwas wärmer ist es im Gemüsefach. Die Glasplatte darüber verhindert das Absinken der kalten Luft. Bei acht bis zehn Grad herrschran­k schen in den unteren Fächern optimale Verhältnis­se für Gemüse. Hier bleiben Karotten, Salat und Co. lange knackig und frisch. Übrigens: Viele Südfrüchte mögen es gar nicht kalt und gehören nicht in den Kühlschran­k. Auch Äpfel, Birnen, Gurken und Tomaten müssen nicht kühl gelagert werden. Sie verlieren hier sogar an Geschmack.

Die Fächer der Kühlschran­ktür sollten ebenfalls richtig eingeräumt werden. Auch hier finden Lebensmitt­el, die nicht schnell verderben, in den oberen Fächern ihren Platz. Für Getränke sind die speziellen und größeren Fächer unten gedacht. Für Eier ist das Fach in der Kühlschran­ktür nicht der richtige Ort, denn hier ist es am wärmsten und die Temperatur­schwankung­en sind am größten. Dadurch wird es Bakterien leichter gemacht, sich zu vermehren. Insgesamt ist umstritten, ob Eier überhaupt im Kühlschran­k untergebra­cht werden sollten. Eier können, sofern man sie nicht abwäscht, aufgrund ihrer natürliche­n Schutzschi­cht rund 18 Tage außerhalb aufbewahrt werden. Dann geht der Schutz verloren. Sollen die Eier also länger als 20 Tage nach Legedatum gelagert werden, deponiert man sie am besten am kühlsten Ort im Kühlschran­k. Zudem sollten die Eier im Karton verbleiben. Dieser schützt sie vor den Gerüchen anderer Lebensmitt­el und vor Feuchtigke­it, die sonst das Wachstum von Bakterien begünstigt.

Und noch ein paar generelle Hinweise: Häufig benötigte Lebensmitt­el gehören nach vorne, damit sie gleich griffberei­t sind und nicht erst gesucht werden müssen. Denn die Tür sollte möglichst schnell wieder verschloss­en werden. Selbstrede­nd ist auch, dass man Speiserest­e erst abkühlen lassen sollte, bevor sie in den Kühlschran­k kommen. Auf den ersten Blick überrasche­nd wirkt hingegen, dass es besser ist, wenn der Kühlschran­k stärker gefüllt ist, denn dann kann sich beim Öffnen weniger kalte gegen warme Luft austausche­n.

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Foto: stockadobe.com Wer seinen Kühlschran­k richtig ein‰ räumt, kann sich die Arbeit erleichter­n und Energie sparen.
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Martin Sambale ist Geschäftsf­ührer des Energie‰ und Umweltzent­rums Allgäu, kurz eza!

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