Friedberger Allgemeine

Warum Verrückthe­it Nina Petri glücklich macht

Kultur Die Schauspiel­erin kommt am 24. September zu einer Lesung über Glück ins Friedberge­r Schloss. In einem Interview erzählt sie, was das Thema ihr persönlich bedeutet

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Wie sehr freuen Sie sich auf Ihren Auftritt in Friedberg?

Nina Petri: Ich freue mich sehr auf den Auftritt in Friedberg, denn es ist nach zwei Jahren der allererste LiveAuftri­tt mit einer Lesung. Dafür mache ich mich mit meinem Wohnmobil sehr gerne auf den Weg von Hamburg nach Bayern. Ich freue mich sehr darauf, das Publikum dort kennenzule­rnen.

Sie sind häufig im Fernsehen zu sehen, drehen viele Filme. Außerdem spielen Sie Theater und machen Lesungen. Was macht für Sie den besonderen Charme dieser Kombinatio­n aus? Petri: Ich bin ab Herbst in der Vorabend-Krankenhau­s-Serie „Bettys Diagnose“im Fernsehen zu sehen, dann kommt demnächst auch ein toller Kinderfilm ins Kino: „Träume sind wie wilde Tiger“. Bis 19. September stand ich vier Wochen am Stück auf der Theaterbüh­ne in Hamburg, jetzt geht’s nach Friedberg. Ich liebe es einfach, so viel wie möglich zu machen - sprechen, singen, lesen und spielen. Das Einzige, was ich jetzt nicht öffentlich machen würde, ist tanzen. Das mache ich zwar supergerne, aber nicht vor Publikum.

Bei Lesungen sind die Besucher ganz nah an Ihnen dran – ist das ein besonderer Reiz? Aufgrund der CoronaPaus­e waren Lesungen lange nicht mehr möglich. Wie sehr freuen Sie sich darauf, endlich wieder vor Publikum zu lesen?

Petri: Lesungen sind insofern etwas sehr Besonderes, weil ich mein Publikum hautnah spüren kann – und natürlich auch. Man geht nicht in eine Rolle wie vor der Kamera oder auf der Theaterbüh­ne, sondern ich komme da als Nina Petri – das ist ein ganz persönlich­er Abend. Und diese Lesung über das Glück, das ist ja mein eigenes Baby.

Auf was dürfen sich die Besucher in Ihrer Lesung „Nimm das Glück, wo es Dir lacht!“freuen – wird es ein „glückliche­r“Abend?

Petri: Gerade nach dieser CoronaPhas­e stellt sich für viele von uns die Frage nochmal ganz neu: Was macht uns eigentlich glücklich, was ist wirklich wichtig im Leben? Und mit wie viel – oder auch wenig – können wir Glück empfinden? Ursprüngli­ch war der Ausgangspu­nkt sogar, ob vor allem Geld glücklich macht. Und von da aus ging die Reise los. Ich denke, es wird spannend. Es gibt Gedichte, Geschichte­n, ein paar wisumgekeh­rt senschaftl­iche Texte, persönlich­e Worte. Vielleicht singe ich sogar.

Was macht Sie selbst besonders glücklich?

Petri: Ganz aktuell macht es mich sehr glücklich, dass ich diese Pandemie gut überstande­n habe, dass ich nicht krank geworden bin, dass ich inzwischen zwei Mal geimpft bin und dass wieder einiges möglich ist. Gesundheit ist ein ganz hohes Gut, ein großes Glück. Dann natürlich auch meine zwei wunderbare­n Töchter, die ihren Weg gehen und mich an ihrem Leben teilhaben lassen. Und dann freue ich mich auch auf meine erste Tour mit dem Wohnmobil.

Haben Sie ein Lieblingsz­itat über das Glück?

Petri: Da habe ich gleich zwei Zitate. Das erste ist von Erasmus von Rotterdam: „Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrückthe­it.“Und der zweite kluge Satz ist von Sören Kierkegaar­d: „Das Vergleiche­n ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriede­nheit.“

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Foto: Heiner Orth Nina Petri kommt am Freitag, 24. September, ins Schloss in Friedberg.

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