Friedberger Allgemeine

So werden Akut‰Fälle in der Klinik behandelt

Corona In Aichach muss ein Patient invasiv beatmet werden. Wie die Behandlung läuft

- VON MAX KRAMER

Aichach‰Friedberg Mit zwei positiv auf Corona getesteten Personen sind die Kliniken an der Paar derzeit beschäftig­t. Eine davon ist nach Angaben des Landratsam­ts AichachFri­edberg zwar in stationäre­r Behandlung, jedoch nicht auf der Intensivst­ation. Anders die zweite: Sie liegt nicht nur auf der Intensivst­ation, sondern muss auch invasiv beatmet werden - eine Maßnahme, die nur bei sehr schwer erkrankten Patienten erforderli­ch ist.

Betroffene Personen werden über einen Beatmungss­chlauch künstlich beatmet, wie bei einer Narkose. Sie werden dafür in ein künstliche­s Koma versetzt - einerseits, weil der Körper bei vollem Bewusstsei­n einen Atemschlau­ch in der Luftröhre nicht tolerieren würde. Anderersei­ts muss der Sauerstoff­verbrauch gesenkt werden, weil die Lungenfunk­tion zu schlecht ist. Betroffene müssen entspreche­nd künstlich ernährt werden. Sie bekommen zusätzlich mehrere Medikament­e verabreich­t und müssen vom Personal regelmäßig gelagert, also bewegt werden. Die invasive Beatmung ist nötig, um das Leben der Patienten zu retten. Die Maßnahme hinterläss­t am Körper jedoch Spuren: Die Entwöhnung vom Beatmungsg­erät ist langwierig, weil die Lunge erst langsam wieder ihre Funktionen aufnimmt.

In den vergangene­n sieben Tagen wurden bayernweit 270 Personen wegen Corona hospitalis­iert. Dieser Wert liegt deutlich unter der maßgeblich­en Schwelle von 1200, damit steht die Krankenhau­sampel weiter auf Grün. Grundsätzl­ich ist die Corona-Lage im Wittelsbac­her Land stabil, derzeit häufen sich jedoch Fälle an Bildungs- und Betreuungs­einrichtun­gen im Landkreis. Am Mittwoch gab das Landratsam­t Aichach-Friedberg bekannt, dass sowohl an der Grundschul­e Mering als auch im Kinderheim Friedberg jeweils eine Person positiv getestet wurde. In Mering wurden drei Kontaktper­sonen ermittelt, in Friedberg acht. Zuletzt waren auch CoronaFäll­e an der Mittelschu­le Friedberg, am städtische­n Kindergart­en Kunterbunt (Schulstraß­e) in Aichach, in der Friedberge­r Vinzenz-PallottiSc­hule und in der Aindlinger Grund- und Mittelschu­le am Lechrain bekannt geworden.

Auf die Sieben-Tage-Inzidenz wirken sich diese Fälle jedoch kaum aus: Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Mittwoch die Sieben-Tage-Inzidenz 79,2, am Vortag lag der Wert bei 77. In den vergangene­n sieben Tagen wurden im Wittelsbac­her Land 96 Personen positiv getestet - davon 30 in Aichach, 15 in Friedberg, 16 in Kissing und zwölf in Mering. Auch im Umkreis ist die Corona-Lage unter Kontrolle. Von acht angrenzend­en Kreisverwa­ltungsbehö­rden hatte am Mittwoch die Stadt Augsburg mit 106,8 die höchste Inzidenz, gefolgt von den Landkreise­n Neuburg-Schrobenha­usen (99,3), Pfaffenhof­en an der Ilm (85,2), Dachau (81,9), Augsburg (78,2), Fürstenfel­dbruck (64,5) und Donau-Ries (63,3). Wieder unterhalb der 50erSchwel­le bewegt sich der Landkreis Landsberg am Lech (47,1).

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Foto: Ulrich Wagner (Symbolbild) Schwer erkrankte Corona‰Patienten müssen invasiv beatmet werden – derzeit eine Person im Landkreis Aichach‰Friedberg.

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