In Friedberg landet Europas Elite
Wasserski Von Freitag bis Samstag findet die Junioren- und Senioren-EM erstmals auf dem Friedberger See statt. Mit dabei sind auch einige Sportlerinnen und Sportler des heimischen WSV. Das ist alles geboten
Friedberg Für Friedberg ist es eine Premiere. Erstmals findet am heimischen See eine Wasserski-Europameisterschaft statt. Die besten Sportlerinnen und Sportler Europas messen sich in den Altersklassen U15, U19 und Senioren. Auch der Nachwuchs des WSV Friedberg geht an den Start. Was alles geboten ist und was es zu beachten gibt.
Insgesamt nehmen bei den Juniorenund Seniorenmeisterschaften Starterinnen und Starter aus zwölf Ländern teil. Vor allem Osteuropa ist mit Weißrussland, Ukrainer, Polen, Litauen, Tschechien und der Slowakei gut vertreten. Aber auch aus Israel werden Wasserskifahrerinnen und Wasserskifahrer nach Friedberg kommen. Mit 24 Athletinnen und Athleten stellt Deutschland die meisten. Vom gastgebenden WSV Friedberg sind acht Wasserskicracks dabei. In der U15 starten Paula Götz, Leni Bauer und Luis Bauer. Bei der U19 sind Nils Quigley, Laura Hillenbrand, Carlo Müller und Phoenix Baumgardt dabei. In der Seniorenklasse vertreten Andreas Hillenbrand, Alexander Graw, Claudia Stefan, Jürgen Usinger, Titelverteidiger Roland Schnugg und Nachrücker Markus Krieger die Friedberger Farben.
Seit April haben sich die Friedbergerinnen und Friedberger auf ihre Heim-EM vorbereitet. Vor allem die Jugend war laut Trainerin Christina Götz beinah jeden Tag auf dem See: „Wir haben jetzt nicht jeden Tag offiziell trainiert, aber die meisten waren so am Lift und haben geübt“, so Götz, die ihre Tochter Paula, die in der U15 antritt beinahe einbremsen musste. „Nicht nur bei ihr gab es viele blaue Flecken. Da fragt man dann schon, ob sie nicht mal Pause machen möchte.“Pausen waren auch für das Organisationsteam nicht drin. Seit 2019 arbeitet das Kernteam, zudem auch Christina Götz zählt, auf die Großveranstaltung hin.
Neben Genehmigungen, Verträgen und anderen bürokratischen Angelegenheiten, standen in den vergangenen Wochen auch zahlreiche Aufgaben rund um den Friedberger See an. So mussten etwa die Leinen ausgemessen werden und die Bojen gesetzt werden. „Das ist wirklich viel Arbeit, weil alles ganz genau passen muss. Wenn nicht, dann werden eventuell Rekorde nicht anerkannt“, erzählt Christina Götz, die hinzufügt: „Ich habe schon die Hoffnung, dass in Friedberg der ein oder andere Rekord geknackt wird.“Um die Messungen noch genauer zu machen, hat Roland Schnugg Metallkonstruktionen entworfen und zusammen mit dem Nachwuchs im See versenkt. Götz erklärt: „Auf diese Metallstäbe werden Kameras installiert. Am Ufer wären diese zu weit entfernt.“Auch sonst war einiges zu tun. Rund 50 Helfer haben laut Götz rund 1500 Arbeitsstunden investiert. „Das geht auch nur in einem so großen Verein wie unserem.“Dabei war die Planung in der Corona-Zeit nicht einfach. „Wir hatten immer gehofft, dass es klappt, aber die Unsicherheit war da. Wir sind umso erleichterter, dass wir die EM nun ausrichten können“, so Götz, die hinzufügt: „Zwischendrin stand es mal auf der Kippe, was vor allem die Jugend belastet hat. So eine Europameisterschaft ist einfach etwas Besonderes, gerade wenn so viele unserer Fahrer im Nationalteam sind und starten dürfen.“Dabei haben die WSVCracks einen echten Heimvorteil, wie Christina Götz erklärt: „Jede Anlage ist anders. Es gibt viele Eigenheiten, auf die man sich einstellen muss. Natürlich haben unsere Starter dadurch einen Vorteil.“
Für die Zuschauerinnen und Zuschauer richtet der WSV extra einen Bereich am Westufer südlich des Restaurants ein. Es gibt Einlasskontrollen und für alle Zuschauerinnen und Zuschauer sowie Sportlerinnen und Sportler gilt die 3G-Regel. Auf dem Gelände gibt es Getränke und Essen sowie eine Video-Leinwand, auf der sich das Sportliche verfolgen lässt. Wettbewerbe gibt es in den drei Disziplinen Slalom, Trickski und Springen sowie eine Kombinationswertung – die sogenannte Königsdisziplin. Beim Trickski geht es darum, möglichst schwierige Figuren sauber auszuführen. Beim Slalom geht es darum, sechs Bojen sowie am Ende das Ausfahrtstor zu umfahren. Die Geschwindigkeit wird nach jedem Durchgang um drei Stundenkilometer erhöht. In der U15, der weiblichen U19 und den Seniorinnen beträgt das maximale Tempo 55 Kilometer pro Stunde, bei der männliche U19 und den Senioren sind es maximal 58 Stundenkilometer. Durch den längeren Weg um die Bojen geht es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit bis zu 100 Sachen über den Friedberger See. Vorsicht ist aber vor allem beim Springen geboten. Hier gilt es, möglichst weit zu springen – allein die Weite zählt, wobei der Sprung bei einem Sturz nicht gewertet wird. Da die Sportlerinnen und Sportler bis zu 65 Meter weit springen können, gibt es Sicherheitsvorkehrungen. So steht ein Rettungsboot sowie ein Jetski in der Nähe der Schanze bereit. Das war auch schon beim Training im Vorfeld der Europameisterschaften der Fall. Bevor es ab Freitag um Punkte geht, stehen noch mehrere Trainingstage auf dem Pogramm. Seit Montag sind die Sportlerinnen und Sportler in Friedberg. Auch die Jugend-Bundestrainerin ist bereits seit Sonntag vor Ort.
ⓘ Hinweis Die Läufe werden auch im Livestream auf Facebook übertragen.