Friedberger Allgemeine

In Friedberg landet Europas Elite

Wasserski Von Freitag bis Samstag findet die Junioren- und Senioren-EM erstmals auf dem Friedberge­r See statt. Mit dabei sind auch einige Sportlerin­nen und Sportler des heimischen WSV. Das ist alles geboten

- VON SEBASTIAN RICHLY

Friedberg Für Friedberg ist es eine Premiere. Erstmals findet am heimischen See eine Wasserski-Europameis­terschaft statt. Die besten Sportlerin­nen und Sportler Europas messen sich in den Altersklas­sen U15, U19 und Senioren. Auch der Nachwuchs des WSV Friedberg geht an den Start. Was alles geboten ist und was es zu beachten gibt.

Insgesamt nehmen bei den Juniorenun­d Seniorenme­isterschaf­ten Starterinn­en und Starter aus zwölf Ländern teil. Vor allem Osteuropa ist mit Weißrussla­nd, Ukrainer, Polen, Litauen, Tschechien und der Slowakei gut vertreten. Aber auch aus Israel werden Wasserskif­ahrerinnen und Wasserskif­ahrer nach Friedberg kommen. Mit 24 Athletinne­n und Athleten stellt Deutschlan­d die meisten. Vom gastgebend­en WSV Friedberg sind acht Wasserskic­racks dabei. In der U15 starten Paula Götz, Leni Bauer und Luis Bauer. Bei der U19 sind Nils Quigley, Laura Hillenbran­d, Carlo Müller und Phoenix Baumgardt dabei. In der Seniorenkl­asse vertreten Andreas Hillenbran­d, Alexander Graw, Claudia Stefan, Jürgen Usinger, Titelverte­idiger Roland Schnugg und Nachrücker Markus Krieger die Friedberge­r Farben.

Seit April haben sich die Friedberge­rinnen und Friedberge­r auf ihre Heim-EM vorbereite­t. Vor allem die Jugend war laut Trainerin Christina Götz beinah jeden Tag auf dem See: „Wir haben jetzt nicht jeden Tag offiziell trainiert, aber die meisten waren so am Lift und haben geübt“, so Götz, die ihre Tochter Paula, die in der U15 antritt beinahe einbremsen musste. „Nicht nur bei ihr gab es viele blaue Flecken. Da fragt man dann schon, ob sie nicht mal Pause machen möchte.“Pausen waren auch für das Organisati­onsteam nicht drin. Seit 2019 arbeitet das Kernteam, zudem auch Christina Götz zählt, auf die Großverans­taltung hin.

Neben Genehmigun­gen, Verträgen und anderen bürokratis­chen Angelegenh­eiten, standen in den vergangene­n Wochen auch zahlreiche Aufgaben rund um den Friedberge­r See an. So mussten etwa die Leinen ausgemesse­n werden und die Bojen gesetzt werden. „Das ist wirklich viel Arbeit, weil alles ganz genau passen muss. Wenn nicht, dann werden eventuell Rekorde nicht anerkannt“, erzählt Christina Götz, die hinzufügt: „Ich habe schon die Hoffnung, dass in Friedberg der ein oder andere Rekord geknackt wird.“Um die Messungen noch genauer zu machen, hat Roland Schnugg Metallkons­truktionen entworfen und zusammen mit dem Nachwuchs im See versenkt. Götz erklärt: „Auf diese Metallstäb­e werden Kameras installier­t. Am Ufer wären diese zu weit entfernt.“Auch sonst war einiges zu tun. Rund 50 Helfer haben laut Götz rund 1500 Arbeitsstu­nden investiert. „Das geht auch nur in einem so großen Verein wie unserem.“Dabei war die Planung in der Corona-Zeit nicht einfach. „Wir hatten immer gehofft, dass es klappt, aber die Unsicherhe­it war da. Wir sind umso erleichter­ter, dass wir die EM nun ausrichten können“, so Götz, die hinzufügt: „Zwischendr­in stand es mal auf der Kippe, was vor allem die Jugend belastet hat. So eine Europameis­terschaft ist einfach etwas Besonderes, gerade wenn so viele unserer Fahrer im Nationalte­am sind und starten dürfen.“Dabei haben die WSVCracks einen echten Heimvortei­l, wie Christina Götz erklärt: „Jede Anlage ist anders. Es gibt viele Eigenheite­n, auf die man sich einstellen muss. Natürlich haben unsere Starter dadurch einen Vorteil.“

Für die Zuschaueri­nnen und Zuschauer richtet der WSV extra einen Bereich am Westufer südlich des Restaurant­s ein. Es gibt Einlasskon­trollen und für alle Zuschaueri­nnen und Zuschauer sowie Sportlerin­nen und Sportler gilt die 3G-Regel. Auf dem Gelände gibt es Getränke und Essen sowie eine Video-Leinwand, auf der sich das Sportliche verfolgen lässt. Wettbewerb­e gibt es in den drei Diszipline­n Slalom, Trickski und Springen sowie eine Kombinatio­nswertung – die sogenannte Königsdisz­iplin. Beim Trickski geht es darum, möglichst schwierige Figuren sauber auszuführe­n. Beim Slalom geht es darum, sechs Bojen sowie am Ende das Ausfahrtst­or zu umfahren. Die Geschwindi­gkeit wird nach jedem Durchgang um drei Stundenkil­ometer erhöht. In der U15, der weiblichen U19 und den Seniorinne­n beträgt das maximale Tempo 55 Kilometer pro Stunde, bei der männliche U19 und den Senioren sind es maximal 58 Stundenkil­ometer. Durch den längeren Weg um die Bojen geht es für die Teilnehmer­innen und Teilnehmer mit bis zu 100 Sachen über den Friedberge­r See. Vorsicht ist aber vor allem beim Springen geboten. Hier gilt es, möglichst weit zu springen – allein die Weite zählt, wobei der Sprung bei einem Sturz nicht gewertet wird. Da die Sportlerin­nen und Sportler bis zu 65 Meter weit springen können, gibt es Sicherheit­svorkehrun­gen. So steht ein Rettungsbo­ot sowie ein Jetski in der Nähe der Schanze bereit. Das war auch schon beim Training im Vorfeld der Europameis­terschafte­n der Fall. Bevor es ab Freitag um Punkte geht, stehen noch mehrere Trainingst­age auf dem Pogramm. Seit Montag sind die Sportlerin­nen und Sportler in Friedberg. Auch die Jugend-Bundestrai­nerin ist bereits seit Sonntag vor Ort.

ⓘ Hinweis Die Läufe werden auch im Livestream auf Facebook übertragen.

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Fotos: Sebastian Richly Am Wochenende treffen sich Europas beste Wasserskif­ahrer auf dem Friedberge­r See. Mit dabei ist auch der Nachwuchs des heimischen WSV, der in den vergangene­n Wochen (hier Carlo Müller) fleißig trainiert hat.
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Christina Götz und die rund 50 Helfer des WSV Friedberg hatten im Vorfeld der EM einiges zu tun.

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