Eine Streberin, die cool sein wollte
Mai Thi Nguyen-Kim machte Lernen schon immer Spaß
Die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim erklärt Naturwissenschaften so, dass sie auch Menschen Spaß machen, die sonst nichts mit Chemie oder Physik am Hut haben wollen. Das macht sie in ihrem YouTube-Kanal in Büchern und als Fernsehmoderatorin. Tatsächlich waren ihr Wissen und Wissensvermittlung schon als Schülerin wichtig. In einem Interview im Podcast erzählt sie, sie habe die Schule geliebt. „Ich wäre am liebsten für immer zur Schule gegangen.“Nguyen-Kim wurde im südhessischen Heppenheim geboren, ging aber im baden-württembergischen Hemsbach aufs Gymnasium. Sie habe Schule schon immer als ein großes Privileg gesehen, sagt sie. Gerade weil sie Schule so toll fand, sei sie auch sehr gut darin gewesen. „Ich bin ein intrinsisches Streberkind und hab voll Spaß dran“, sagt Nguyen-Kim.
Erst nach einer Weile bemerkte sie, dass manche Menschen dachten, ihre vietnamesischen Eltern würden sie dazu zwingen, viel für die Schule zu tun. Ein strenges Elternhaus, das viel Wert auf schulische Leistungen legt, entspricht dem Klischee, das viele Menschen über Asiaten haben. Als sie mitbekommen habe, dass manche das von ihr denken, sei sie wütend geworden, erzählt NguyenKim. „Weil ich so ein selbstmotivierter Mensch bin und das für mich ganz wichtig ist.“
Allerdings fand Nguyen-Kim diese „Streberhaftigkeit“nicht nur gut. Der Internetseite
erzählt Nguyen-Kim im Interview, dass ihr Spaß am Lernen mit einem Interessenskonflikt verbunden war. Sie wollte auch cool sein. „Während der Schule habe ich eher versucht, meine Freude am Lernen zu verheimlichen“, sagt sie. „Ich tat so, als wären die guten Noten aus Versehen.“Heute sieht es anders aus. Für ihre Sendung muss sie ständig neu dazulernen und in ihren Videos darf sie ihre Begeisterung gerne zeigen. „Mein Strebertum ist die beste Voraussetzung für meine Arbeit