Erdbeben erschüttert Kreta
Es war bis in die Türkei zu spüren
Iraklion Bei einem starken Erdbeben auf der griechischen Insel Kreta ist am Montagmorgen mindestens ein Mensch gestorben. Elf weitere Menschen wurden verletzt. Mehrere Bewohner mussten aus ihren eingestürzten Häusern befreit werden. Das Erdbeben hatte – unterschiedlichen Quellen zufolge – eine Stärke von 5,8 bis 6 und dauerte laut Augenzeugenberichten mehrere Sekunden an. Es war sogar an der Südwestküste der Türkei zu spüren. Auch dort rannten Menschen auf die Straßen, um sich in Sicherheit zu bringen.
Besonders stark betroffen waren auf Kreta die Ortschaften Arkalochori, Patsideros und Viannos in unmittelbarer Nähe des Epizentrums des Bebens rund 20 Kilometer südlich der Hafenstadt Iraklion. In den Dörfern sollen hunderte alte Steinhäuser eingestürzt sein. Bei dem bislang einzigen Toten handelt es sich um einen 62-jährigen Mann aus Viannos, berichtete die Zeitung To Proto Thema. Er soll im Moment des Bebens damit beschäftigt gewesen sein, frühere Erdbebenschäden in einer Kirche des Ortes zu reparieren. Sein Sohn wurde dem Bericht zufolge verletzt ins Krankenhaus gebracht.
In der Hafenstadt Iraklion rannten die Menschen panisch auf die Straßen, als Gebäude zu wackeln begannen. Zahlreiche, zum Teil starke Nachbeben sorgten für weitere Unruhe. Akis Tselentis, Seismologe und Chef des Geodynamischen Instituts Athen, sagte vor Journalisten am Montagmittag, dass es sich bei dem morgendlichen Erdstoß aller Wahrscheinlichkeit nach um das Hauptbeben gehandelt habe. Dennoch verbrachten wohl viele Menschen auf der größten griechischen Insel die Nacht auf Dienstag im Freien oder in ihren Autos. Seismologen hatten in dem Gebiet bereits in den vergangenen vier Monaten erhöhte seismische Aktivitäten beobachtet.
In der Türkei war das Beben vor allem in der Küstenregion Datca zu spüren. Berichte, wonach türkische Behörden eine Tsunamiwarnung ausgegeben hätten, bestätigten sich nicht. Über Verletzte oder Tote wurde im Laufe des Tages ebenfalls nichts bekannt.