Friedberger Allgemeine

Schiedsric­hter überlebt Herzstills­tand

Im Ries muss ein Unparteiis­cher wiederbele­bt werden

- VON CHRISTOF PAULUS UND JAN‰LUC TREUMANN

Munningen‰Laub Dramatisch­es vorzeitige­s Ende einer Kreisklass­enPartie im Landkreis Donau-Ries: Weil der Schiedsric­hter nach 85 Minuten auf dem Feld zusammenbr­ach und einen Herzstills­tand erlitt, beendete ein Notarztein­satz statt des Schlusspfi­ffs die Partie Lauber SV gegen SG Buchdorf-Daiting. Wie Vertreter der beiden Vereine berichten, sei der Unparteiis­che noch vor Eintreffen des Rettungswa­gens von Ersthelfer­n reanimiert worden und beim Verlassen des Sportgelän­des ansprechba­r gewesen. Ihrer Kenntnis nach gehe es ihm den Umständen entspreche­nd gut, berichten Vereinsver­treter und Tobias Heuberger, Obmann der Schiedsric­htergruppe Nordschwab­en, sowie Harry Seuberth, Vorstandsm­itglied der SpVgg Altisheim-Leitheim, für die der Unparteiis­che seit vielen Jahren aktiv ist.

Der Vorfall weckt Erinnerung­en an die Europameis­terschaft, als der Däne Christian Eriksen in der Vorrundenp­artie gegen Finnland auf dem Platz kollabiert war und um sein Leben rang. An einen Fall, dass ein Schiedsric­hter auf dem Platz zusammenge­brochen ist und reanimiert werden musste, könne er sich nicht erinnern, sagt Schiedsric­hterObmann Heuberger. Die Nachricht vom Zusammenbr­uch seines Kameraden habe ihn am Sonntagabe­nd erreicht und sei ein „echter Schock“gewesen, er werde sich mit der Familie in Kontakt setzen und hoffe auf weitere Besserung.

Auch der Spielertra­iner des Lauber SV, Peter Gerstmeier, ist nach dem Spiel noch geschockt. „Die ganze Mannschaft war mucksmäusc­henstill auf dem Platz“, sagt Gerstmeier. Beide Mannschaft­en hätten einen Kreis um Steidle und die Helfer gebildet, um sie vor den Blicken der Zuschauer abzuschirm­en. Es sei extrem wichtig gewesen, dass entspreche­nd ausgebilde­te Fachkräfte vor Ort waren. Einer von ihnen war Gerhard Huber, Mitglied beim Lauber SV und bei der Wasserwach­t aktiv. Entspreche­nd kennt er sich mit Erste-Hilfe-Maßnahmen aus. Huber schildert, dass mehrere Personen sofort gemeinsam geholfen und richtig reagiert hätten. „In so einer Lage zählt jede Sekunde“, sagt er. Dass Buchdorf mit 3:0 in Führung lag, wurde zur Nebensache.

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