Erste Hälfte des FCA war nicht bundesligatauglich
WROBERT GÖTZ as der FC Augsburg in der ersten Hälfte im Spiel gegen den SC Freiburg abgeliefert hat, war nicht bundesligatauglich. Sicher, die Freiburger waren topmotiviert, wollten sich mit einem Sieg aus dem Dreisamstadion verabschieden, aber dies heißt ja nicht, dass man als Gast bei den Partyaktivitäten nur zuschauen muss.
Der FCA hat in den bisherigen Bundesliga-Duellen in Freiburg selten gut ausgesehen. Aber die ersten 45 Minuten in diesem denkwürdigen Spiel im Schwarzwald waren ein Tiefpunkt. Es war besorgniserregend, was man da als Augsburger Fan zu sehen bekam. Man kann durchaus einmal schlecht spielen, aber es darf nicht sein, dass der Gegner in allen Basisaufgaben, wie Laufen, Passen oder Zweikampfführung, von der ersten Minute an so deutlich überlegen ist. Diese Tugenden sollten beim FCA selbstverständlich sein.
Jetzt sind zuallererst die Spieler gefordert. Sie stehen auf dem Platz, sie müssen die Pläne des Trainers umsetzen. Wer gemeint hat, dass es nach zwei passablen Spielen in Berlin und gegen Gladbach in Freiburg schon irgendwie von selbst läuft, der wurde unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Beim FCA läuft gar nichts von selbst, jeder Punkt muss hart erarbeitet werden. So wie es die Freiburger vorgemacht haben.
Natürlich ist erst ein Drittel der Vorrunde absolviert, natürlich fehlen mit Uduokhai, Iago, Finnbogason und Moravek wichtige Spieler, doch auch alle anderen haben den Anspruch, Bundesliga zu spielen. Diesem Anspruch wurden viele am Sonntag, zumindest in der entscheidenden Phase des Spiels, nicht gerecht. Jetzt ist es so, dass man im Fußball meist schon eine Woche später die Chance zur Wiedergutmachung bekommt. Da wartet allerdings Borussia Dortmund. Mit dieser Leistung würde es dort ein böses Erwachen geben.
Aber auch die sportliche Leitung um die Geschäftsführer Stefan Reuter und Michael Ströll steht in der Verantwortung. Die beiden sind für die längerfristige sportliche Ausrichtung des FCA zuständig. Und wenn man sieht, was da gerade in den letzten drei Jahren beim SC Freiburg erreicht wurde, dann muss man feststellen, dass der FCA, so scheint es auf jeden Fall, derzeit deutlich Boden auf den Mitkonkurrenten aus der gleichen Gewichtsklasse verloren hat.