Friedberger Allgemeine

Friedberg hat Platz für ein „Haus der Musik“

Eine Machbarkei­tsstudie prüft verschiede­ne Möglichkei­ten für einen Neubau anstelle des alten Pavillons. Bürgermeis­ter Roland Eichmann dämpft aber die Hoffnungen auf eine baldige Realisieru­ng

- VON THOMAS GOSSNER

Friedberg Bekommt Friedberg ein „Haus der Musik“? Diese Idee hat die Stadtverwa­ltung dem Bauausschu­ss im Januar 2020 zum ersten Mal vorgestell­t. Jetzt liegt das Ergebnis einer Machbarkei­tsstudie vor, das im Ausschuss auf große Zustimmung stieß.

In diesem „Haus der Musik“könnten die Stadtkapel­le, die Jugendkape­lle und die Schule für Musik an einem Ort zusammenge­führt werden, so die Überlegung­en. Sie sind bisher über mehrere Gebäude in der ganzen Stadt verteilt.

Stadt- und Jugendkape­lle nutzen den Pavillon am Volksfestp­latz, der Musikschul­unterricht findet zudem im Vereinshau­s am Eisenberg 1, in der Mittelschu­le am Eisenberg 3, im ehemaligen Stadtarchi­v, in der Realschule, im Gymnasium sowie in der Grund- und Mittelschu­le an der Aichacher Straße statt.

Der Musikpavil­lon stammt aus den 1970er-Jahren. Im Erdgeschos­s und im Keller weist er eine Fläche von rund 315 Quadratmet­ern auf. Die Substanz ist prinzipiel­l noch gut, kleinere Ausbesseru­ngen übernimmt der Bauhof. Stadt- und Jugendkape­lle nutzen die Räume in Absprache, die problemlos funktionie­rt. Das „Fortissimo­stüberl“im Keller und die Garage werden ausschließ­lich von der Stadtkapel­le belegt, die Jugendkape­lle hat einen Anhänger bei der Feuerwehr eingestell­t. Als Standort für das neue musikalisc­he Zentrum wurde der Pavillon am Volksfestp­latz ins Auge gefasst. Mit der Studie sollte geprüft werden, welchen Raumbedarf die einzelnen Einrichtun­gen haben, ob der Platz auf der knapp 500 Quadratmet­er großen Teilfläche dafür ausreicht und ob immissions­schutzrech­tliche Belange entgegenst­ehen. Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass sowohl eine kleine Lö

nur für Jugend- und Stadtkapel­le möglich wäre wie auch ein großer Neubau, der zusätzlich die Schule für Musik aufnimmt. Im ersten Fall wäre ein teilweise unterkelle­rter Baukörper mit zwei Stockwerke­n und einer Fläche von knapp 1000 Quadratmet­ern nötig, im zweiten ein komplett unterkelle­rtes Gebäude mit drei Stockwerke­n und einer Fläche von knapp 1900 Quadratmet­ern. Die Kosten werden auf 4,1 beziehungs­weise acht Millionen Euro geschätzt. Nach einer ersten Beurteilun­g des Landratsam­tes sind die Auswirkung­en auf die umliegende Wohnbebauu­ng unproblema­tisch.

Sabine Achinger vom Baureferat, die mit der Machbarkei­tsstudie betraut war, sieht aus städtebaul­icher Warte die zweite Variante allerdings kritisch. Es sei zu überlegen, ob dafür ein größerer Teil des Volksfestp­latzes zur Verfügung gestellt oder gleich ein anderer Standort gesucht werde, regte sie an.

„Wir diskutiere­n hier über ein Projekt für die nächsten Jahrzehnsu­ng te“, stellte Bürgermeis­ter Roland Eichmann (SPD) klar. Dennoch fielen die Reaktionen der Ausschussm­itglieder positiv aus. „Es ist schön, dass es wieder angepackt wird“, sagte Claudia Eser-Schuberth (Grüne), die sich für die große Variante des Neubaus aussprach. Auch Wolfgang Rockelmann (Parteifrei­e Bürger) sah kein Problem in einem dreistöcki­gen Gebäude. Denkbar sei aber auch, mehr in die Tiefe zu gehen, sagte er. Thomas Kleist (CSU) sprach sich ebenfalls für die große

Lösung aus. Der Standort sei prädestini­ert, um die Nutzungen zu bündeln und andere Gebäude freizumach­en.

Simone Hörmann von und zu Guttenberg (SPD) bezeichnet­e die große Lösung als wünschensw­ert. Hoffnungen, mit dem Verkauf freiwerden­der Immobilien Gewinn zu machen, dämpfte allerdings Bürgermeis­ter Eichmann. Allenfalls spare man sich dadurch die Sanierungs­kosten, werde aber keine großen Einnahmen erzielen.

 ?? Foto: Ute Krogull (Archivbild) ?? An der Stelle des Musikpavil­lons am Friedberge­r Volksfestp­latz könnte in Zukunft ein „Haus der Musik“entstehen, das die Stadtkapel­le, die Jugendkape­lle und die Musikschul­e beherbergt.
Foto: Ute Krogull (Archivbild) An der Stelle des Musikpavil­lons am Friedberge­r Volksfestp­latz könnte in Zukunft ein „Haus der Musik“entstehen, das die Stadtkapel­le, die Jugendkape­lle und die Musikschul­e beherbergt.

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