Friedberger Allgemeine

Gute Stimmung auf und neben dem Wasser

Die Europameis­terschaft der Junioren und Senioren hat viel heimisches Publikum und über hundert Teilnehmer­innen und Teilnehmer an den Friedberge­r See gezogen. Wie sie den Wettkampf erleben

- VON SABINE ROTH

Friedberg Noch nie waren so viele Sportlerin­nen und Sportler aus elf Nationen auf dem großen Gelände des Wasserskiv­ereins Friedberg. Über hundert traten bei der Juniorenun­d Senioren-Europameis­terschaft an.

Essensstän­de, Liegestühl­e und eine Großleinwa­nd mit Live-Übertragun­g der Läufe sorgten für eine tolle und entspannte Stimmung. Wer nicht direkt am Lift vorne war, konnte sich das sportliche Treiben auch hier ansehen.

An den Tagen der Wettkämpfe, die von Freitag bis zu den Finalläufe­n am Sonntag über die Bühne gingen, schien die Sonne, und es war wärmer als an manchem Hochsommer­tag. Für die Organisato­ren hätte es nicht besser laufen können. Wochenlang hatten die Ehrenamtli­chen den Wettkampf vorbereite­t. „Unsere deutschen Läufer lieferten hervorrage­nde Ergebnisse. Schon über die Vorläufe haben sich einige für das Finale qualifizie­rt“, sagte Organisato­rin Christina Götz. Alle Läufe wurden über Livestream im Internet via Facebook und Youtube übertragen. Dazu gab es mehrere Kameras rund um den See und auf dem Wasser. Ein großer Aufwand, der sich jedoch gelohnt habe. Auch das Publikum sei toll gewesen. Der ganze WSV-Verein sei auf den Beinen gewesen, was Götz besonders gefreut hat. Seit zehn Jahren richtet der Verein regelmäßig Wettkämpfe aus, nun zum ersten Mal die Jugendund Senioren-EM 2021.

Bei den Vorläufen im Slalom gaben die Fahrerinne­n und Fahrer bereits ein Stimmungsb­ild ab. Laura Hillenbran­d fühlte sich sehr gut, weil ihre Ergebnisse schon im Vorlauf besser waren als erwartet. „Im Trickski hatte ich etwas anderes erwartet, Slalom lief auch sehr gut, und am Nachmittag kommt noch das Springen“, sagte sie am Samstagmit­tag. Sie fuhr bei den U19 mit. Es mache ihr Spaß, mit den anderen Läuferinne­n und Läufern Englisch reden zu können und internatio­nales Flair hier genießen zu dürfen.

Daniel Armas Langheinri­ch fuhr bei den Senioren mit. Der 50-Jährige kommt aus Spanien und trainiert normalerwe­ise in seiner Heimatstad­t Benidorm. Die Konditione­n am Meer seien ganz anders als in Friedberg. „Wir haben meistens Wellen und können wenig trainieren“, sagt er. Für ihn sei es eine Wucht, hier in Friedberg zu fahren. Schon in den 1990er-Jahren sei er hier auf der Anlage am See gefahren. Damals habe er in München studiert. Er hätte nicht erwartet, dass er hier so gut fahren würde. Schon in den Vorläufen sei es gut gelaufen.

Er schaffte vier Bojen mit der 13 Meter langen Leine bei 55 Stundenkil­ometern Geschwindi­gkeit.

Auch er lobte die Organisati­on vor Ort. Ihn überrascht­e, dass es die Vereinsmit­glieder parallel dazu schafften mitzufahre­n. Persönlich sei für ihn noch lange nicht Schluss. Langheinri­ch möchte weiterhin auf den Wasserskie­rn stehen und fahren, solange sein Körper mitspielt. „Mein Vater ist 86, der ist letztes Jahr noch gefahren“, erklärte er und lachte.

Sportlerin Sigita Trigellis kam aus Litauen und fuhr im Trickski und Slalom mit. Vor 33 Jahren habe sie zum letzten Mal an einen solchen Wettkampf teilgenomm­en. Nach dieser langen Pause griff die 50-Jährige nun nochmals an und freute sich über ihr „Comeback“. Ganz zufrieden war sie nicht. Beim Slalom sei es nicht so gut gelaufen, beim Trickski habe es besser geklappt. Doch auch sie zeigte sich begeistert von der tollen Organisati­on. Die Stimmung sei für sie persönlich ein Highlight der

EM gewesen. „Das hat mir so gutgetan“, sagte sie.

Als Alexander Graws vom WSV Friedberg am Samstag bei den Vorläufen eine sensatione­lle Leistung im Slalom hinlegte und Erster wurde, gratuliert­e ihm der Weltrekord­halter Marc-Andre Meier aus Tel Aviv.

Beinahe hätte Graws, der zum ersten Mal bei den Senioren antrat, seinen Weltrekord geknackt. Die Stimmung war folglich sehr gut am Lift.

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Fotos: Sabine Roth Am Friedberge­r See ist die Jugend‰ und Senioren‰EM ausgetrage­n worden. Über hundert Teilnehmer­innen und Teilnehmer waren dabei am Start. Bei den Vorläufen am Sams‰ tag gaben die Senioren im Slalom ihr Bestes.
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Viele Zuschauer verfolgten die Läufe der Europameis­terschaft. Vor allem freuten sie sich über die Starterinn­en und Starter aus Friedberg.
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Weltrekord­halter im Slalom Marc‰Andre Maier gratuliert­e Lokalmatad­or Alexander Graws vom WSV Friedberg (links) zu seiner guten Leistung in den Vorläufen.

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