Friedberger Allgemeine

Leicht wird’s den jungen Leuten nicht gemacht

- VON CARMEN JUNG carmen.jung@aichacher‰nachrichte­n.de

Es ist schon lange her. Aber doch nicht so lange, dass die Erinnerung nicht mehr lebendig wäre. Unvorstell­bar jedenfalls mit Anfang 20, dass die Lieblings-Disco monatelang geschlosse­n ist. Damals hätte sich das wie eine Woche ohne Höhepunkt angefühlt: langweilig, trist und irgendwie „unlebendig“. Genau das machen die jungen Leute von heute nun schon eineinhalb Jahre mit. Sie sind nicht zu beneiden. Auch jetzt nicht, wenn Klubs und Diskotheke­n endlich wieder öffnen dürfen. Denn leicht wird das den jungen Menschen nicht gemacht.

Über die Einschränk­ungen in der Corona-Pandemie muss an dieser Stelle nicht diskutiert werden. Sie sind nötig und die meisten junge Menschen haben sie klaglos hingenomme­n. Selbstvers­tändlich ist auch, dass ein Klub nicht so betrieben werden kann wie vor Corona. Das wissen junge Männer und Frauen genau. Sie stellen sich deshalb auf die 3G-Regel ein und müssen hoffen, dass ihr PCR-Testergebn­is rechtzeiti­g auf dem Handy aufploppt. Und jetzt ist ihnen nicht mal pure Vorfreude gegönnt.

Ministerpr­äsident Söder hat vor Wochen angekündig­t: Im Oktober dürfen die Klubs wieder öffnen. Warum dauert es dann bis Donnerstag, bis es Hygienereg­eln gibt? Das „ReOpening“finden junge Kommentato­ren in sozialen Medien zwar „mega“. Aber sie können sich nicht einmal darauf unbeschwer­t freuen. „Mit Maske und Sitzplatz - sehr toll“, heißt’s da zum Beispiel im Internet. Noch weiß keiner, ob die jungen Leute beim Feiern Masken tragen müssen. Doch genau das ist das Problem. Erst recht für die Betreiber, die kurzfristi­g Regeln umsetzen müssen, die sie noch nicht einmal kennen. Das ist eine Zumutung und die ist diesmal völlig unnötig.

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