Wahre Liebe oder doch nur rosarote Brille?
Was zählt wirklich: Aussehen oder Charakter? Dieser Frage geht eine neue Reality-Serie auf Netflix nach. Ohne sich gegenseitig zu sehen, lernen sich die Teilnehmer kennen. Erst vor dem Traualter treffen sie aufeinander
AichachFriedberg Die Liebe macht blind, so heißt es immer. Doch ist die Liebe selbst auch blind? Genau das wollen 30 Singles in der NetflixSerie „Love is blind“(zu Deutsch: „Liebe macht blind“) herausfinden. Eigentlich eine ganz normale Dating-Show, bei der hoffnungslose Singles versuchen, endlich das ganz große Liebesglück zu finden.
Im Grunde geht es auch genau darum. Die Teilnehmer werden nach Geschlecht aufgeteilt und ziehen dann los, um ihren Traumpartner zu finden. Nur hat die Sache einen Haken: Die 15 Männer und Frauen können sich gegenseitig nicht sehen. In 15 hintereinander aufgereihten Räumen, die vorne jeweils nur durch eine dünne Wand getrennt sind, treffen sich die Liebesuchenden zu täglichen Gesprächen mit dem anderen Geschlecht. Denn die Serie soll folgende Frage beantworten: Spielt das Aussehen in der Liebe überhaupt eine Rolle?
Einige Kandidatinnen und Kandidaten werden sich im Laufe der Zeit ineinander verlieben. Dann wartet nicht nur die große Frage nach dem Aussehen des potenziellen Partners oder der Partnerin auf sie. Um sich sehen zu können, müssen sie sich absolut sicher sein, ihren Traumpartner gefunden zu haben.
Denn um ihr Gegenüber endlich sehen zu können, müssen sie die alles entscheidende Frage stellen: „Willst du mich heiraten?“. Lautet die Antwort ja, so darf das Paar sich das erste Mal von Angesicht zu Angesicht sehen. Am Ende der Serie finden dann die Hochzeiten statt.
Hier kommt es dann zur alles entscheidenden Frage: Kommt es wirklich nur auf die inneren Werte an? Oder spielt das Aussehen doch eine größere Rolle, als manch einer vielleicht selbst geglaubt hat?
„Love is blind“ist nicht die erste Serie, die der Streaming-Dienst Netflix produziert hat – und erst recht nicht die erste Reality-Serie. Dennoch ist sie einzigartig, denn sie wirkt sehr real. Denn jeder hatte schon einmal mit der Frage zu tun, ob die Gefühle eines vermeintlichen Partners echt sind – oder nicht. Für die Zuschauer ist es spannend zu sehen, wer tatsächlich bereit ist, einen Menschen zu heiraten, den er noch nie gesehen hat. Die Serie zeigt auch, wie die Paare zurechtkommen, nachdem sie geheiratet haben. Eines ist dabei die Serie auf alle Fälle sicher nicht: langweilig. Denn wie immer, wenn es um die Liebe geht, gibt es auch in dieser Sendung Zickereien, Streitereien, Eifersucht und Konkurrenzkampf.
ⓘ Streaming Die erste Staffel von „Love is blind“ist komplett auf Netflix verfüg bar und besteht aus zehn Episoden. Eine weitere Staffel ist in Planung.