„Unerträglicher Albtraum“
Nach der ersten Niederlage des FC Barcelona bei Benfica seit 60 Jahren steht Trainer Koeman im Kreuzfeuer. Es wird nur noch über den Zeitpunkt seiner Ablösung diskutiert
Barcelona/Lissabon Nach der weiteren schwarzen Nacht für den FC Barcelona wird in Spanien vehement die Ablösung von Trainer Ronald Koemann gefordert. „Die einzige Frage, die nach dieser neuen Enttäuschung gestellt wurde, war, ob Barça Koeman sofort ablösen würde oder erst später. Die Antwort kennt nur Präsident Laporta“, schreibt Mundo Deportivo.
Nachdem sein Team wie schon zum Auftakt gegen den FC Bayern München auch bei Benfica Lissabon mit 0:3 unterlag, steht der Europameister von 1988 immer mehr unter Druck, zumal der FC Barcelona in La Liga am Samstag bei Meister Atletico Madrid erneut vor einer sehr schweren Aufgabe steht. „Kredit verbraucht“, überschreibt Marca ihren Artikel zur ersten Niederlage der Katalanen in Lissabon seit 60 Jahren. Koeman stehe „am Rand des Abgrunds“. Dem Niederländer gehen die ohnehin nur noch wenigen Argumente aus, um seine Position zu verteidigen. „Es ist hart, das zu akzeptieren. Ich finde nicht, dass das Resultat mit dem Spiel, das wir gesehen haben, übereinstimmt“, sagte der 58-Jährige nach dem Debakel. Marca ist sich sicher, dass es zur Ablösung des Trainers keine Alternative gibt. „Wenn er zu diesem Zeitpunkt weiterhin auf der Bank von Barcelona sitzt, liegt dies daran, dass sein Ersatz nicht geklärt ist. Als aussichtsreichster Kandidat für Koemans Nachfolge gilt Xavi Hernández“,
schreibt das Blatt. Dabei gebe es aber zwei Probleme: die hohe Entschädigung, die dem Niederländer zu zahlen wäre, und die Möglichkeit, dass Xavi auch keinen Erfolg haben und dafür in die Kritik geraten könnte, wenn er die Mannschaft zu früh übernähme. „Das ist ein unerträglicher Albtraum“, beklagt die Zeitung Sport. „Ein echtes Fußballdrama, eine unerträgliche Qual.“Barça sei eine Mannschaft „ohne Richtung, traurig, schwach, ohne Angriff und ohne Verteidigung. Ein untergegangenes Team, das nicht konkurrenzfähig ist. Nicht wiederzuerkennen... Eine radikale Veränderung ist nötig. Und die sollte ohne Zweifel auf der Trainerbank beginnen.“