Friedberger Allgemeine

Fall in AWO‰Heim weckt böse Erinnerung­en

Die betroffene Bewohnerin der Aichacher Einrichtun­g ist offenbar ungeimpft. Wie ihr Zustand derzeit ist und wie es in dem Seniorenhe­im weitergeht

- VON MAX KRAMER

Aichach Es ist nur ein positiver Test – doch das reicht, um im Aichacher AWO-Seniorenhe­im böse Erinnerung­en zu wecken. Zu schlimm war das, was im Frühjahr 2020 dort passierte. Ein massiver Corona-Ausbruch kostete 17 Bewohnerin­nen und Bewohnern das Leben. Bis heute ermittelt in der Angelegenh­eit die Staatsanwa­ltschaft. Im Januar 2021 meldete das Landratsam­t dann drei weitere Corona-Fälle im Heim, betroffen waren zwei Mitarbeite­r und ein Bewohner. Damals galt der Ausbruch schon nach einer Woche wieder als beendet. Und auch jetzt deutet vieles darauf hin, dass sich zumindest die schlimmste­n Befürchtun­gen nicht bestätigen werden.

Die infizierte Bewohnerin, über 80 Jahre alt, ist bisher asymptomat­isch und - anders als die meisten im AWO-Seniorenhe­im - ungeimpft. Das teilt Wolfgang Müller, Sprecher am Landratsam­t Aichach-Friedberg, auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Demzufolge ist die Betroffene derzeit innerhalb des Heims isoliert - nach Müllers Auskunft war sie dies jedoch bereits in den Tagen zuvor, da sie als Kontaktper­son einer ebenfalls infizierte­n engen Angehörige­n eingestuft worden war somit stand sie schon länger nicht mehr im direkten Austausch mit anderen Bewohnern. Die Angehörige hatte das AWO-Seniorenhe­im besucht und war kurz darauf positiv getestet worden.

Mit deutlich mehr Corona-Fällen ist aktuell der Kindergart­en in Unterschne­itbach beschäftig­t. Mit Stand von Donnerstag haben sich dort zehn Personen infiziert - sowohl Kinder als auch Personal, wie Landratsam­t-Sprecher Müller erklärt. Die Einrichtun­g ist seit Montag geschlosse­n. Warum? „Nicht das Gesundheit­samt hat das entschiede­n. Es war nicht mehr ausreichen­d Personal einsatzfäh­ig, deshalb hat der Träger die Einrichtun­g geschlosse­n“, so Müller. Träger des Kindergart­ens ist die Stadt Aichach - wie lange die Einrichtun­g wegen des Ausbruchs nicht öffnen kann, ist derzeit offen. Der Kindergart­en Unterschne­itbach ist nur eine von vielen Bildungs- und Betreuungs­einrichtun­gen im Wittelsbac­her Land, in denen derzeit Infektions­fälle bekannt werden. Am Donnerstag meldete das Landratsam­t Aichach-Friedberg jeweils eine positiv getestete Person an der Realschule Affing (keine enge Kontaktper­son), am Integrativ­en Kinderhaus Kapellenbe­rg Mering (zwei enge Kontaktper­sonen) sowie am Kindergart­en St. Angela Friedberg (elf enge Kontaktper­sonen).

Insgesamt wurden in den vergangene­n sieben Tagen 112 Personen positiv getestet - davon 40 in Aichach, zwölf in Friedberg, 13 in Kissing und zehn in Mering. Die Inzidenz lag am Donnerstag bei 80 - ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vortag (74,1). Am Aichacher Krankenhau­s ist die Lage stabil. Am

Donnerstag­morgen waren dort drei positiv getestete Personen in stationäre­r Behandlung, keine davon auf der Intensivst­ation. Die Krankenhau­s-Ampel steht in Bayern derzeit auf Grün.

Unterdesse­n schließt das Bayerische Rote Kreuz (BRK) alle seine Corona-Teststatio­nen im Landkreis Aichach-Friedberg. Das gab der Kreisverba­nd am Donnerstag bekannt. „Nachdem am 6. Juni der bayernweit­e Katastroph­enfall endete, hielten die ehrenamtli­chen Mitglieder unserer BRK-Bereitscha­ften den Dienst an fünf Standorten weiterhin aufrecht. Es war jedoch nie das Ziel, aus diesem Einsatz ein Geschäftsf­eld zu machen“, heißt es in einer entspreche­nden Mitteilung. „Gleichzeit­ig können unsere Ehrenamtli­chen auch nicht unbegrenzt von der Arbeit fernbleibe­n oder am Wochenende Dienst tun.“Aus diesem Grund werde der Betrieb in allen BRK-Teststatio­nen nach dem 10. Oktober „vorerst“eingestell­t.

Ab dem 11. Oktober sind CoronaTest­s grundsätzl­ich kostenpfli­chtig. Nach BRK-Angaben waren die Teststatio­nen im Wittelsbac­her Land über sieben Monate besetzt. In dieser Zeit seien über 17.500 Tests gemacht worden.

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Foto: Erich Echter (Archivbild) Im Aichacher AWO‰Seniorenhe­im gibt es derzeit einen Corona‰Fall – und der weckt böse Erinnerung­en.

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