Friedberger Allgemeine

Kein Platz für Tagespfleg­e und Pflegewohn­en

Es bleibt bei der Entscheidu­ng des Merchinger Bauausschu­sses zur Bauvoranfr­age im Mandicho-Gewerbegeb­iet

- VON CHRISTINA RIEDMANN‰POOCH

Merching Der Merchinger Bauausschu­ss hatte sich bereits seit Januar immer wieder mit der Bauvoranfr­age „Tagespfleg­e und Pflegewohn­en“, das unmittelba­r am Gewerbegeb­iet an der Mandichost­raße angrenzen sollte, befasst. Bereits vor einigen Jahren gab es eine ähnliche Anfrage, die damals vor allem aufgrund der Nähe zum Gewerbegeb­iet abgelehnt wurde. Auch diesmal entschied sich der Rat nach intensiver Diskussion mit 13:4 Stimmen dagegen.

Das Landratsam­t hatte Ende April empfohlen, das Thema über eine öffentlich­e Bauanfrage klären zu lassen, da die gewerblich­en Nutzungen durch heranrücke­nde Wohnbebauu­ng nicht eingeschrä­nkt werden dürfen. Außerdem sollte eine schalltech­nische Untersuchu­ng vorgelegt werden, die sich mit dem umliegende­n Gewerbelär­m befasst.

In der jüngsten Gemeindera­tssitzung begrüßte man das Projekt grundsätzl­ich. Ohne eine gute Lösung zum Schallschu­tz müsse man aber gar nicht weiter diskutiere­n, unterstric­h Bernd Waitzmann. Monika Scheibenbo­gen hätte sich das Pflegewohn­en deutlich zentraler und mit einer größeren Attraktivi­tät für die Senioren ohne strengen Krankenhau­scharakter in Merching gewünscht. Der anwesende Architekt unterstric­h, dass man auf ein Konzept mit Wohngemein­schaften setze – die Bewohner könnten sich so gegenseiti­g unterstütz­en.

Er wunderte sich auch darüber, dass man das Heim nicht auch als Gewerbe deklariere: Schließlic­h sind hier auch Pflege- und Verwaltung­skräfte angestellt. Gerade die Lage gefiel der Mehrheit der Räte überhaupt nicht: Christian Eckmann dachte, dass zumindest ein Puffergebä­ude zwischen Gewerbegeb­iet und dem Pflegearea­l nötig wäre. Wolfgang Teifelhart und Christian Failer konnten sich die Nähe der Pflegeeinr­ichtung zu dem Gewerbe überhaupt nicht vorstellen: „Alte Menschen sind schnell genervt, wenn es lauter ist“, unterstric­h Failer. Genau das sei im Gewerbegeb­iet der Fall. Die Pflegegebä­ude wären zu nah am Gewerbegeb­iet geplant – und die Lärmschutz­wand müsse so hoch sein, dass man das nicht genehmigt bekomme.

Chantal Wieja sah die Lage etwas differenzi­erter. Eigentlich sei diese im Hinblick auf die Nähe zu den Geschäften in Mering gut. Allerdings wäre gerade die geringe Entfernung zur B2 etwa für Demenzkran­ke unter Umständen tödlich. Viel Kinderlach­en sei an dieser Stelle auch nicht zu erwarten. Wieja führte aus, dass sie ein Zusammen von Jung und Alt besonders in einem Pflegeheim sehr wünschensw­ert erachte. Es sei begrüßensw­ert, wenn man ein Derartiges in Merching plane, aber man müsse auch mehr Rückzugsra­um für die Senioren einkalkuli­eren. Nachdenkli­ch stimmten die deutlichen Worte von Simon Greipel: „Klar ist die Lage nicht optimal, aber wo ist denn die richtige Stelle!“Wenn man alles immer ablehne, sei dann eben einfach nichts da. Helmut Luichtl richtete sich zum Abschluss noch einmal an die Antragstel­ler und signalisie­rte Gesprächsb­ereitschaf­t.

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Foto: Wyszengrad (Symbo) Es bleibt dabei: Vorerst soll es keine Pfle‰ geeinricht­ung im Merchinger Gewerbege‰ biet geben.

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