Kein Platz für Tagespflege und Pflegewohnen
Es bleibt bei der Entscheidung des Merchinger Bauausschusses zur Bauvoranfrage im Mandicho-Gewerbegebiet
Merching Der Merchinger Bauausschuss hatte sich bereits seit Januar immer wieder mit der Bauvoranfrage „Tagespflege und Pflegewohnen“, das unmittelbar am Gewerbegebiet an der Mandichostraße angrenzen sollte, befasst. Bereits vor einigen Jahren gab es eine ähnliche Anfrage, die damals vor allem aufgrund der Nähe zum Gewerbegebiet abgelehnt wurde. Auch diesmal entschied sich der Rat nach intensiver Diskussion mit 13:4 Stimmen dagegen.
Das Landratsamt hatte Ende April empfohlen, das Thema über eine öffentliche Bauanfrage klären zu lassen, da die gewerblichen Nutzungen durch heranrückende Wohnbebauung nicht eingeschränkt werden dürfen. Außerdem sollte eine schalltechnische Untersuchung vorgelegt werden, die sich mit dem umliegenden Gewerbelärm befasst.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung begrüßte man das Projekt grundsätzlich. Ohne eine gute Lösung zum Schallschutz müsse man aber gar nicht weiter diskutieren, unterstrich Bernd Waitzmann. Monika Scheibenbogen hätte sich das Pflegewohnen deutlich zentraler und mit einer größeren Attraktivität für die Senioren ohne strengen Krankenhauscharakter in Merching gewünscht. Der anwesende Architekt unterstrich, dass man auf ein Konzept mit Wohngemeinschaften setze – die Bewohner könnten sich so gegenseitig unterstützen.
Er wunderte sich auch darüber, dass man das Heim nicht auch als Gewerbe deklariere: Schließlich sind hier auch Pflege- und Verwaltungskräfte angestellt. Gerade die Lage gefiel der Mehrheit der Räte überhaupt nicht: Christian Eckmann dachte, dass zumindest ein Puffergebäude zwischen Gewerbegebiet und dem Pflegeareal nötig wäre. Wolfgang Teifelhart und Christian Failer konnten sich die Nähe der Pflegeeinrichtung zu dem Gewerbe überhaupt nicht vorstellen: „Alte Menschen sind schnell genervt, wenn es lauter ist“, unterstrich Failer. Genau das sei im Gewerbegebiet der Fall. Die Pflegegebäude wären zu nah am Gewerbegebiet geplant – und die Lärmschutzwand müsse so hoch sein, dass man das nicht genehmigt bekomme.
Chantal Wieja sah die Lage etwas differenzierter. Eigentlich sei diese im Hinblick auf die Nähe zu den Geschäften in Mering gut. Allerdings wäre gerade die geringe Entfernung zur B2 etwa für Demenzkranke unter Umständen tödlich. Viel Kinderlachen sei an dieser Stelle auch nicht zu erwarten. Wieja führte aus, dass sie ein Zusammen von Jung und Alt besonders in einem Pflegeheim sehr wünschenswert erachte. Es sei begrüßenswert, wenn man ein Derartiges in Merching plane, aber man müsse auch mehr Rückzugsraum für die Senioren einkalkulieren. Nachdenklich stimmten die deutlichen Worte von Simon Greipel: „Klar ist die Lage nicht optimal, aber wo ist denn die richtige Stelle!“Wenn man alles immer ablehne, sei dann eben einfach nichts da. Helmut Luichtl richtete sich zum Abschluss noch einmal an die Antragsteller und signalisierte Gesprächsbereitschaft.