Frühestmöglicher Abschied
Basketball Ulm scheidet im Pokal gegen Chemnitz aus. Damit dürfte auch diese Saison ohne einen Titel enden. Ärger ganz anderer Art gibt es in der US-Profiliga NBA
Ulm Per Günther, 33, wird am Ende dieser Saison mit fast absoluter Sicherheit seine Karriere beenden, ohne einen Titel gewonnen zu haben. Dass sein Verein Ratiopharm Ulm deutscher Meister im Basketball wird, das ist schließlich überaus unwahrscheinlich angesichts der sportlichen und wirtschaftlichen Dominanz von Bayern München und Alba Berlin. Dass die Ulmer den Eurocup gewinnen, das ist ein Ding der Unmöglichkeit und aus dem Pokal haben sie sich im Achtelfinale und damit zum frühestmöglichen Zeitpunkt verabschiedet. Nicht gegen die Bayern oder Alba, sondern mit 85:87 beim letztjährigen Aufsteiger Chemnitz.
Der Ulmer Auftaktsieg gegen eine personell erheblich geschwächte Münchener Mannschaft hat durch die anschließenden Niederlagen gegen Bonn und Chemnitz schon jetzt an Glanz verloren. Karim Jallow, der am Samstag nach einer langen Verletzungspause in der Vorbereitung sein zweites Saisonspiel machte, forderte nach dem Pokal-Aus: „Es gibt keine Ausreden mehr. Wir müssen jetzt Spiele gewinnen.“
Es hat mit Jallow zu tun, dass die Ulmer in Chemnitz einen Mann weniger an Bord hatten. Als sich der beste deutsche Werfer der vergangenen Bundesliga-Saison verletzt hatte, da wurde Justin Simon als Vertreter geholt. Der Amerikaner unterschrieb einen Vertrag über sechs Wochen – so etwas ist durchnicht unüblich in dieser Sportart. Weil dieses Kurzzeit-Arbeitspapier jetzt abgelaufen und Jallow wieder gesund ist, zog Simon weiter zum Bundesliga-Konkurrenten Ludwigsburg. Den Pokal kann auch er nicht mehr gewinnen. Etwa zwei Stunden nach den Ulmern war auch Ludwigsburg durch eine 63:65-Niederlage nach Verlängerung in Crailsheim raus.
● NBA Die Philadelphia 76ers haben einen Teil des Gehalts ihres streikenden Topstars Ben Simmons auf ein Treuhandkonto überwiesen. Wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichten, hat der NBAKlub 8,25 Millionen Dollar zurückgehalten, das wäre ein Viertel des Jahresgehalts von Simmons.
Der 25-jährige Point Guard war zu Beginn der vergangenen Woche nicht zum Trainingsauftakt und auch nicht zu anderen Terminen des Klubs erschienen, den er verlassen möchte. Sollte Simmons am Montag nicht beim ersten Preseason-Spiel gegen die Toronto Raptors teilnehaus men, ist allein dafür eine Strafe von 227000 Dollar vorgesehen, ebenso für jeden weiteren verpassten Einsatz. Das Geld wollen sich die 76ers dann von dem Treuhandkonto holen.
Center Joel Embiid, neben Simmons der zweite Allstar der 76ers, hatte zuvor das Verhalten seines Teamkollegen scharf kritisiert: Die Situation sei komisch und enttäuschend, „an der Grenze zur Respektlosigkeit“gegenüber seinen Teamkollegen.