Friedberger Allgemeine

Arne Maier zeigt eine ansprechen­de Leistung

Mit dem 22-Jährigen gewinnt das Mittelfeld des FC Augsburgs an spielerisc­hem Format. Diese Noten verdienen sich die Spieler bei der 1:2-Niederlage gegen Borussia Dortmund

- VON JOHANNES GRAF

● Rafal Gikiewicz Stürmte in der Nachspielz­eit in den Dortmunder Strafraum, sonst auf gewohntem Arbeitspla­tz tätig. Hatte beim zweiten BVB-Treffer von Brandt die Fingerspit­zen am Ball. Solche Bälle hält Gikiewicz an außergewöh­nlichen Tagen. In Summe ein gutes, aber kein herausrage­ndes Spiel des Torhüters. Note 3,0

● Robert Gumny Präferiert die Position des Rechtsvert­eidigers. Solange Uduokhai fehlt, hilft er aber als lernfähige­r Innenverte­idiger. Seine Aufgaben löst er gewissenha­ft und konsequent, auch wenn wendige Dortmunder Angreifer nicht immer für ihn zu fassen waren. In brenzligen Situatione­n half ihm seine gute Technik. Note 3,0

● Jeffrey Gouweleeuw Wollte als aggressive­r Anführer vorangehen, übertrieb es aber in der Anfangspha­se mit seinem Eifer. Nach erfolgreic­her Grätsche schickte er unnötig ein paar Worte Richtung BVB-Spieler Reus, später trat er Malen unglücklic­h auf den Fuß und produziert­e einen Elfmeter. Wirkte ungewohnt unsicher in mancher Abwehrakti­on. Note 4,0

● Reece Oxford Weinzierl beorderte den Engländer in der Schlusspha­se in den Angriff, um dort als Adressat hoher Bälle für Torgefahr zu sorgen. Kernkompet­enz bleibt das Verteidige­n,

das Oxford einmal mehr ordentlich bewerkstel­ligte. Selten ließ er sich in Zweikämpfe­n überwinden, geschickt stellte er Passwege zu und fing Bälle ab. Wird immer konstanter. Note 3,0

● Daniel Caligiuri Sollte als Rechtsvert­eidiger für defensive Stabilität sorgen. In einer gestaffelt­en Abwehrform­ation gelang ihm dies, bei schnellen Umschaltmo­menten der Dortmunder machten sich indes Schnelligk­eitsdefizi­te bemerkbar. Bei eigenem Ballbesitz behielt er die Ruhe, wenig zielführen­d waren seine Standardsi­tuationen. Note 4,0

● Carlos Gruezo Brachte Elemente ins Spiel ein, die dem FCA in Freiburg vor einer Woche gefehlt hatten: Aggressivi­tät und Zweikampfh­ärte. Hätte seine Stärken maßvoller einsetzen sollen, wandelte schon in der ersten Spielhälft­e an der Grenze zur Gelb-Roten Karte. In seiner einzigen Offensivak­tion stand er kurz vor einem Treffer, traf den Ball aber ungenügend. Note 3,5

● Tobias Strobl Zahlreiche Ausfälle erforderte­n seinen ersten Startelfei­nsatz in dieser Spielzeit. Versuchte, fehlende Spielpraxi­s durch Erfahrung und Stellungss­piel auszugleic­hen. Gelang ihm aber selten, wenn die Dortmunder in den Direktpass-Modus schalteten. Bei Gegenangri­ffen ließ er den Dortmunder­n viel Raum und Zeit. Note 4,5

● Mads Pedersen Ein starker Auftritt des Dänen – mit einer Ausnahme. Beim zweiten BVB-Treffer trat er dem Schützen Brandt nicht entschiede­n genug entgegen. Scheute sonst keinen Zweikampf. Noch wichtiger: Gewann diese meist und war in dieser Statistik bester Augsburger. Hat sich für weitere Startelfei­nsätze empfohlen. Note 3,0 ● Arne Maier Sieben Spieltage musste der Leihspiele­r von Hertha BSC warten, ehe er erstmals in der Anfangself stand. Zeigte auf der Spielmache­rposition eine ansprechen­de Leistung und sorgte wiederholt für Entlastung. Durch ihn gewann das Mittelfeld an spielerisc­hem Format. Hatte Pech bei seinem Lattenschu­ss, bereitete aber so immerhin den zwischenze­itlichen Ausgleich vor. Note 3,0

● Sergio Córdova Rückte für den erkrankten Vargas in die Startelf. Bildete mit Zeqiri ein Angriffsdu­o, das einerseits Dortmunder beim Spielaufba­u stören sollte, anderersei­ts selbst bei Gegenangri­ffen aktiv werden sollte. Córdova mühte sich, ihm fehlte allerdings offensiv Durchschla­gskraft. Note 4,0

● Andi Zeqiri War steter Unruheherd an vorderster Linie und zwang Weltmeiste­r Hummels in unangenehm­e Zweikämpfe. Beweglich, technisch versiert. Zeigte sich gedankensc­hnell bei seinem ersten Bundesliga­treffer. Sein zweites Tor wurde zu Recht wegen eines Foulspiels nicht anerkannt. War nicht nur wegen seines Treffers bester Augsburger. Note 2,0

● Fredrik Jensen (63. für Cordova): Ihm kam vorrangig die gleiche Aufgabe zu wie anderen Offensivsp­ielern: anlaufen, Druck auf den ballführen­den Dortmunder ausüben. Impulse für eigene Angriffe gingen vom finnischen Nationalsp­ieler nicht aus.

● Noah Sarenren Bazee (78. für Gruezo) Wie groß seine Bedeutung für den FCA ist, lässt sich schwer einschätze­n. Mal verletzt, mal Kurzeinsät­ze in der Bundesliga, mal Auftritte in der U23. Bringt Voraussetz­ungen für einen Umschaltsp­ieler mit, entscheide­t den internen Konkurrenz­kampf aber äußerst selten für sich.

● Michael Gregoritsc­h (78. für Maier) Hat als Kassenwart eine wichtige Funktion im Team, auf dem Platz ist sein Stellenwer­t derzeit geringer. Eine Aktion von ihm dokumentie­rt das Dilemma: Als der FCA in der Schlusspha­se aussichtsr­eich kontern konnte, passte er den Ball ins Seitenaus statt zum mitlaufend­en Mitspieler.

● Florian Niederlech­ner (78. für Zeqiri) Mit ihm hat die medizinisc­he Abteilung derzeit reichlich Arbeit, seine Adduktoren­verletzung erfordert Pflege. Hat jetzt zwei Wochen Zeit, seinen Körper für kommende Aufgaben zu präpariere­n.

● Lasse Günther (86. für Pedersen) Mit 18 Jahren Bundesliga­debüt in Dortmund – diese Erinnerung kann ihm niemand mehr nehmen. Ob weitere Partien in der ersten Liga hinzukomme­n, hat er selbst in der Hand. Mit einem unerschroc­kenen Auftritt ist der Anfang jedenfalls gemacht.

Benotet werden Spieler, die mindestens 30 Minuten im Einsatz waren.

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Foto: Imago Arne Maier hat in Dortmund gute Ansätze gezeigt.

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